0239 - Welt unter heißer Strahlung
Vermutungen, die sie äußerten. Sergeant Jones schlug vor, in das Gebäude einzudringen und „reinen Tisch zu machen". Sengu berichtete laufend, was er durch die Mauern hindurch beobachten konnte. Er war es schließlich dann auch, der das Leben der drei Freunde rettete. Denn er sah etwas, das kein anderer sehen oder auch nur ahnen konnte.
„Komisch", berichtete er mit leiser Stimme. „In der Halle ist es hell, sehr hell. Es ist, als sei ein atomarer Brand ausgebrochen. Ich kann nicht hineinblicken. Mutanten sind dort nicht zu sehen. Ich glaube auch nicht, daß es in der eigentlichen Halle ist, sondern mehr dort, wo der Schacht endet. Wartet... jetzt erkenne ich eine Trennwand. Sie ist zwischen dem Schachtende und der Maschinenhalle errichtet worden. Die Halle selbst ist unverändert. Aber dort, wo der Schacht endet..."
„Ein atomares Feuer?" erkundigte sich Rhodan mißtrauisch. „Was meinen Sie damit, Sengu?"
„Es ist, als sähe ich in das Innere eines Reaktors", sagte der Japaner unsicher. „Aber dort ist doch kein Reaktor. Meiner Schätzung nach müßte dort der Schacht enden."
Kasom, der dem Gespräch aufmerksam gefolgt war, sah nach unten.
„Wie weit reicht der Schacht in die Tiefe, Sengu?" fragte er.
„Schwer zu schätzen. Fast fünfzig Meter, würde ich sagen."
„Dreißig etwa sind wir gesunken. Also noch zwanzig Meter." Er schwieg einige Sekunden. „Es ist dunkel, ich kann nichts sehen."
„Im Schacht selbst ist eine Trennplatte. Sie wird erst im letzten Augenblick, wenn ihr über ihr seid, weggezogen. Und dann... Kasom! Wenn sie weggezogen wird, landet ihr im Atomreaktor! Ihr müßt euch sofort in Sicherheit bringen!"
Kasom wurde blaß. Fuxer begann laut zu fluchen, ohne auf Guckys empfindliche Ohren Rücksicht zu nehmen.
„Schaltet die Flugaggregate ein!" befahl Rhodan. „Beeilt euch! Und dann hoch! Mit voller Kraft, dann fegt ihr die Mutanten oben beim Schacht auseinander. Beeilt euch gefälligst, oder wollt ihr geröstet werden?"
„Ich gehe vor", sagte Kasom und drehte an den Flugkontrollen. Sein Fall nach unten wurde gestoppt, dann begann er zu steigen, langsam zuerst, dann rasend schnell. Gucky und Fuxer folgten ihm, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Als sie zufällig nach unten blickten, sahen sie, wie die Trenndecke verschwand. Das grelle Licht blendete sie.
Wenn Sengu sie nicht gewarnt hätte, wären sie geradewegs in der Hölle gelandet. Vielleicht hätten die Schutzschirme für kurze Zeit der einfallenden Energiemenge standgehalten, aber sicherlich wäre bis dahin auch die Trenndecke wieder geschlossen worden. Und ehe Gucky teleportiert wäre...
Wie Projektile schossen sie aus der oberen Öffnung des Schachtes. Einige Mutanten, die neugierig in die Tiefe schauten, wurden zur Seite geschleudert.
Diesmal zögerte Kasom nicht mehr. Er riß seinen Impulsstrahler aus dem Gürtel und eröffnete das Feuer auf die Ungeheuer. Auch Fuxer reagierte seinen Schock ab.
Gucky schleuderte einige der Mutanten telekinetisch in den Schacht, was im Endergebnis auch nicht gerade als human bezeichnet werden konnte. Aber immerhin war die Wut der drei Freunde verständlich. Erst Rhodans Befehl brachte sie wieder zur Besinnung.
Ungehindert erreichten sie die Straße und waren Minuten später in der Sicherheit des Flugpanzers.
Genau in diesem Augenblick meldete sich Tolot aus dem Lager.
Er rief: „Wir werden angegriffen... sie kommen zu Hunderten. Mit unseren Handwaffen können wir sie nicht aufhalten. Melden Sie sich bitte..."
Rhodan schaute verbissen auf den Empfänger.
„Jones", sagte er dann mit ruhiger Stimme. „Fliegen Sie einen Gegenangriff... aber beeilen Sie sich!"
4.
Der Wachposten auf der Ruine beim Stützpunkt entdeckte die Mutanten zuerst. Er sah eine Bewegung in den Trümmern gab aber noch keinen Alarm. Vielleicht war es nur ein vereinzelter Überlebender des Höllenplaneten, der keine Gefahr für die Besatzung des Stützpunktes darstellte.
Aber dann sah er andere Gestalten von Deckung zu Deckung huschen Gestalten, die einem Alptraum zu entstammen schienen. Sein Gefühl weigerte sich, diese Schreckgespenster als Wirklichkeit anzuerkennen, aber glücklicherweise konnte ihn das nicht, nun nicht mehr, daran hindern, endlich seine Gefährten zu alarmieren.
Tolot organisierte in wenigen Sekunden die Abwehr.
Aber wenn auch die Mutanten keine Strahlwaffen besaßen, waren sie der Besatzung des Lagers allein an Menge überlegen. Als sie einsahen daß ihre Annäherung
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