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024 - Beim Volk der 13 Inseln

024 - Beim Volk der 13 Inseln

Titel: 024 - Beim Volk der 13 Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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wirbelten durch die Luft, prallten im Schnee auf und färbten ihn rot. Aruula zog ihr Schwert aus der Scheide und stürmte los. »Die Kinder!«, schrie sie. »Die Verwundeten! Ihr dürft nicht fliehen!« Rulfan griff sich einen Speer und folgte ihr. Sein Laserbeamer lag außer Reichweite in einer der Hütten; er konnte auf Anhieb nicht einmal sagen in welcher. Er hatte die Waffe zurückgelassen, um mit dem Notfallkoffer die Verletzten aufzusuchen. Jetzt verfluchte er seine Nachlässigkeit.
    Die Fluchtbewegung stockte. Mehr und mehr Menschen bewaffneten sich mit Prügeln und Speeren. Zögernd näherten sie sich der Bestie.
    Allein deren Gebrüll reichte aus, um einem starken Krieger das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Hoch aufgerichtet, fast so groß wie zwei Männer stand die Eisbestie zwischen den Hütten, schlug um sich und brüllte. Um sie herum lagen leblose oder zuckende Körper. Dareena, die hünenhafte Partisanen, warf sich ihr' mit blankem Schwert entgegen.ini nächsten Moment flog ihr Körper durch die Luft und prallte auf ein Hüttendach.
    »Die Augen!«, schrie Aruula. »Du musst die Augen treffen! Das ist seine empfindliche Stelle!« Speere zischten über ihre Köpfe hinweg. Die meisten glitten an dem Tier ab. Die in seinen Zottelpelz eindrangen, schüttelte es ab als wären es Kletten. Pfeile, die es trafen, schien es gar nicht zu spüren. Netze wirbelten durch die Luft. Eins fiel über den Izeekepir und hüllte ihn einen Atemzug lang ein. Er zerriss es, als wäre es aus Nebeldunst. Aruula versuchte Schwerthiebe gegen die Pranken des Tieres zu führen. Es schlug die Klinge einfach weg. Der Lupa sprang die Bestie von hinten an und verbiss sich in ihrem Genick. Der Izeekepir brüllte wütend und versuchte Wulf abzuschütteln.
    Geistesgegenwärtig erkannte Rulfan die Chance. Blitzschnell stieß er den Speer ins Gesicht der Bestie. Er traf nicht richtig, aber er traf. Die Speerspitze drang um zwei Fingerbreiten ins linke Auge ein. Der Izeekepir röhrte auf vor Schmerzen, warf sich auf die Seite und wälzte sich im Schnee, um den Lupa abzuschütteln. Schwerthiebe und Speerstöße trafen ihn jetzt von allen Seiten. Wieder flogen Netze durch die Luft.
    Rulfan rannte zurück zur Hütte, in der er zuletzt gewesen war. Er wühlte eine große Spritze aus dem Notfallkoffer, zog vier Ampullen eines Betäubungsmittels auf, schnappte sich den Koffer und die Spritze und kehrte an den Kampfplatz zurück.
    Wulf hing noch immer im Nacken der Eisbestie. Deren Kopf und ihre Vorderpranken hatten sich in Netzen verstrickt. Krieger und Kriegerinnen hieben auf sie ein. Sie brüllte und versuchte sich von den Netzen und dem Lupa zu befreien.
    Rulfan ließ den Koffer fallen. Die Spritze in der Rechten näherte er sich vorsichtig dem Kopf des Izeekepirs. Armlange Reißzähne blitzten zwischen den Maschen des Netzes. Das Tier kaute darauf herum. Rulfan sah die feuchte Schnauze, die violette Zunge. Er holte aus, rammte die Spritze in die Zunge und drückte gleichzeitig den Kolben hinab.
    Der Izeekepir brüllte und trompetete, wälzte sich im Schnee und warf den Kopf hin und her.
    Dann endlich erlahmten die Bewegungen des Tieres. Die Bestie brummte nur noch müde und zuckte mit Ohren und Pranken. Diesmal fiel es Rulfan nicht schwer, ihr eine zweite Spritze zu verpassen.
    Bald lag sie bewegungslos im blutigen Schnee. Zwei Krieger rissen ihr die Netze vom Kopf.
    Lusaana trat heran und deutete auf die Augen. Aruula nahm einen Speer vom Boden auf und hielt ihn mit beiden Händen über dem Kopf. Sie zielte auf das linke Auge, um die Lanze bis ins Gehirn des Feindes zu jagen.
    »Warte«, sagte Rulfan. Fragende Blicke trafen ihn. »Auf dem Schiff der Nordmänner habe ich Ketten gesehen. Sie sollen das Tier damit fesseln.«
    »Es wird wieder zu sich kommen«, widersprach Aruula.
    »Willst du, dass es noch mehr Menschen in den Tod reißt?«
    »Nein. Sag ihnen, sie sollen Ketten holen. Und du komm mit mir. Ich habe einen Plan…« Er bückte sich nach dem Notfallkoffer.
    Missmutig folgte Aruula ihm in die Hütte mit den Verwundeten.
    »Zieh die Bleischürze und deine Fellhose aus.« Rulfan zog schon wieder eine Spritze auf.
    »Was hast du vor? Smythe wird sofort wissen…«
    »Das nehme ich in Kauf«, entgegnete Rulfan. »Ich baue sogar darauf, dass er das Signal empfängt. Es kommt nur darauf an, dass wir schnell handeln.«
    Er griff in den Koffer und holte ein silbrig glänzendes Stäbchen heraus. Als er die schimmernde Hülle

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