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024 - Die Rebellen von Moran Dur

024 - Die Rebellen von Moran Dur

Titel: 024 - Die Rebellen von Moran Dur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Hier unten gab es keine Videoanlagen, über die man sie kontrollierte, aus den von Shannon bereits erklärten Gründen und auch, weil sich ihr Arbeitsgebiet durch das Vorantreiben der Stollen ständig verlagerte. Wenn gerade kein Aufseher in unmittelbarer Nähe war, konnte man kurze Pausen einlegen. Hierbei fand die Survival-Spezialistin bald den richtigen Dreh heraus, nachdem man sie zu Anfang zweimal erwischt hatte, was mit schmerzhaften Elektroschocks geahndet worden war.
    Mit Kawilas gab es zwar ständig kleinere Reibereien, aber keine weiteren Kämpfe mehr. Die Gefangenen der Sektion waren in zwei etwa gleich große Lager gespalten. Die einen hielten nach wie vor zu Kawilas, sei es aus Angst und dem Glauben an seine Stärke heraus, sei es, dass seine brutale Art ihrer eigenen mehr entsprach. Die anderen fühlten sich von eben dieser Brutalität abgestoßen und schlugen sich auf Cats Seite. Auch hier gab es einige Opportunisten, die einfach nur auf den fahrenden Zug aufsprangen, weil sie überzeugt waren, dass sie aus den Auseinandersetzungen siegreich hervorgehen würde. Die Survival-Spezialistin wusste, dass auf diese wenig Verlass war. Falls sich das Blatt wendete, würden sie sich sofort auf die andere Seite schlagen.
    Zu Beginn war diese ganze Entwicklung Cat Groskowsky gar nicht recht. Sie fühlte sich in eine Rolle geradezu hineingedrängt, die sie nicht spielen wollte. Man behandelte sie mit Achtung und großem Respekt – ihre eigenen Anhänger zumindest –, aber man erwartete auch Hilfe und Ratschläge von ihr. Auf alles, was außerhalb der Minen vorging, nahmen die Aufseher kaum Einfluss, solange es nicht gegen sie und ihre Herrschaft gerichtet war. Interne Streitigkeiten mussten die Gefangenen unter sich austragen und oft genug mussten sowohl Cat als auch Kawilas schlichtend eingreifen.
    Nach einiger Zeit fügte sich die Survival-Spezialistin in ihre Rolle, sie entwickelte sogar, von Del Shannon immer wieder ermutigt, den Ehrgeiz, ihre Machtposition auszubauen.
    Ihr vordringlichstes Ziel bestand immer noch darin, auf irgendeine Art zur Erde zurückzukehren. Dieses Ziel konnte sie keinesfalls erreichen, solange sie hier als Sklavin schuftete. Shannon hatte ihr versichert, dass ein gewaltsamer Ausbruch von hier unmöglich war. Ihre einzige ganz schwache Hoffnung lag darin, zu den Soldatentruppen des Bundes von Dhuul-Kyphora zu gelangen. Von dort mochte es eher eine Fluchtmöglichkeit geben.
    Cat war entschlossen, sich für die Spiele nominieren zu lassen, und es war ihr gleichgültig, dass auch sie sich damit dem von den Kontrolleuren geplanten Ziel der Unsolidarität anpasste.
    Rund eine Woche, bevor die Spiele begannen, kam es zur zweiten größeren Auseinandersetzung mit Kawilas. Dieser Kampf hatte kommen müssen; die Spannungen hatten sich seit Tagen schon immer mehr verdichtet und es fehlte nur noch ein auslösendes Moment.
    Kawilas und sie stießen an einer Gangecke zusammen. Es war ein zufälliges und von niemandem verschuldetes Ereignis, das unter anderen Umständen mit einer gemurmelten Entschuldigung abgetan worden wäre. Stattdessen brach Kawilas diesmal in Schimpftiraden aus, und Cat blieb ihm nichts schuldig.
    Sein Schlag kam ansatzlos. Wie ein Dampfhammer zuckte seine Faust vor. Der Schlag war gegen ihr Kinn gezielt und hätte ihr mindestens den Kiefer gebrochen, wenn er getroffen hätte.
    Im letzten Moment wich die Survival-Spezialistin zur Seite aus. Haarscharf rasierte die Faust ihres Gegners an ihrem Gesicht vorbei. Sogar die Schufterei in den Minen kam ihr zugute. Die Arbeit hatte ihre Muskeln gestählt, aber sie hatte dafür einen Teil ihrer Geschmeidigkeit eingebüßt.
    Sie konterte mit einem Schlag in die Magengrube, den Kawilas ohne Anzeichen von Schmerz verdaute. Gehetzt blickte Cat sich um.
    Sie befanden sich auf dem Gang zwischen der Unterkunft und dem Essensraum. Bedingt durch die Enge des Ganges konnte die Survival-Spezialistin hier längst nicht so geschickt ausweichen wie beim ersten Kampf in dem großen Quartier. Dadurch wurde ihre Beweglichkeit eingeschränkt, die einen Großteil ihrer Überlegenheit ausgemacht hatte. Kawilas mit seiner plumpen, nur auf Kraft bauenden Kampfart aber wurde von der Enge noch begünstigt.
    Es gab für Cat keine Möglichkeit, durch ein Zurückweichen einen größeren Raum zu erreichen. Zu beiden Seiten hin wurde ihr der Weg durch die rasch herbeieilenden Mitgefangenen versperrt, die sich dieses Schauspiel nicht entgehen lassen wollten. Sie

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