024 - Horrorhölle Tansania
unserer Sportler nicht schadet.«
»Was Jill sagt, interessiert mich nicht!« blaffte der Trainer. »Ich war in meinem Leben noch nie käuflich, habe noch nie ein krummes Ding gedreht, war stets ehrlich.«
»Deshalb hast du es auch zu nichts gebracht.«
»Aber mir wird nicht jeden Morgen übel, wenn ich mein Gesicht im Spiegel sehe!« hielt Dunaway dagegen. »Du mußt dich ja zum Kotzen finden.«
»Bravo, zieh nur über mich her. Ich hab’s ja verdient. Wer hat dir denn diesen Job als Trainer angeboten? Wo wärst du ohne mich, he?«
»Willst du den Job wiederhaben? Okay, du kriegst ihn. Ich bleibe nicht mit einem Verbrecher im selben Boot sitzen. Ich steige aus. Aber denk nicht, daß du dadurch freie Bahn kriegst. Wenn diese Männer auch nur eine einzige Tablette schlucken, zeige ich dich an. So wahr ich Trevor Dunaway heiße, das tu’ ich, du kannst dich darauf verlassen. Ich rate dir, diese Jill Cranston mit ihren Pillen zum Teufel zu jagen. Tust du es nicht, sorge ich dafür, daß du mehr Schwierigkeiten an den Hals kriegst, als du verkraften kannst.«
Der Trainer wandte sich abrupt um und eilte davon.
»Trevor!« rief ihm Quaid nach. »Mach doch keinen Quatsch! Komm zurück! Wir werden noch mal ausführlich darüber reden!«
Doch Dunaway machte nur eine wegwerfende Handbewegung und verschwand im Haus.
»Idiot«, stieß Quaid zornig zwischen den Zähnen hervor. Er war entschlossen, die Chance, die sich ihm bot, zu nutzen. Mit dem Trainer würde er schon irgendwie fertigwerden.
Jill Cranston brachte die Pillen. Zehn Stück. Sie befanden sich in einer kleinen Blechschachtel. Quaid betrachtete sie. »Man sieht ihnen nicht an, daß es wahre Kraftpakete sind«, meinte er schmunzelnd. »Sie werden meine Leute zur Spitze hochpushen.« Seine Miene wurde ernst. Er berichtete von seinem Streit mit dem Trainer.
»Kann er dir wirklich Schwierigkeiten machen?« fragte das Mädchen ernst.
Quaid hob die Schultern. »Was habe ich zu befürchten? Wenn er behauptet, ich hätte meine Boxer gedopt, wird die Kontrolle ihn Lügen strafen.«
Jill nickte. »Er kann dir nichts anhaben. Tu, was du für richtig hältst, und von deinen Athleten wird bald die ganze Welt sprechen.«
»Wann soll ich die Pillen austeilen?«
»Je eher, desto besser.«
»Na schön. Ich lasse eine Karte an der Kasse für dich hinterlegen. Du mußt dir den Auftritt meiner Gladiatoren unbedingt ansehen.«
Jill lächelte hintergründig. »Das lasse ich mir bestimmt nicht entgehen«, sagte sie.
Während sich Andrew Quaid zu seinen Boxern begab, betrat Jill Cranston das Haus, in dem die Sportler untergebracht waren. Rufus wollte sich seinen Plan nicht torpedieren lassen. Da damit gerechnet werden mußte, das Trevor Dunaway querschießen würde, war es wichtig und unumgänglich, ihn sofort auszuschalten.
Das Mädchen begab sich in den zweiten Stock. Rufus ortete den Gegner mühelos. Vor der Tür, die in Dunaways Zimmer führte, blieb Jill Cranston einen Augenblick stehen.
Sie lauschte, und was sie hörte, gefiel Rufus ganz und gar nicht.
»Ja«, sagte Dunaway. »Ich warte… Wie? … Ach so. Trevor Dunaway ist mein Name … Der Trainer der britischen Boxstaffel …«
Dunaway unternahm bereits etwas gegen Quaid. Das mußte Rufus schnellstens unterbinden. Er klopfte an die Tür, wartete nicht auf das »Herein!« des Trainers, sondern trat einfach ein.
Trevor Dunaway ahnte nicht, in was für einer Gefahr er schwebte. Er wußte nicht, daß er den Dämon mit den vielen Gesichtern vor sich hatte. Für ihn war es nur ein verflucht gutaussehendes Mädchen, dem er sich unvermittelt gegenübersah.
Seine unterschwellige Abneigung veranlaßte ihn, unfreundlich zu fragen: »Was wollen Sie in meinem Zimmer, Miß Cranston?«
Das Mädchen schloß wortlos die Tür. Der Raum war hell. Vor der Balkontür hingen flamingofarbene Vorhänge, die sich sachte im Wind bauschten.
Dunaways Augenbrauen zogen sich zusammen. »Wenn Sie denken, mich umstimmen zu können, sind Sie auf dem Holzweg!«
schnauzte er das Mädchen an. »Verdammt noch mal, wie haben Sie’s bloß geschafft, Quaid so mühelos herumzukriegen?«
Jill Cranston zuckte die Schultern. »Vielleicht habe ich ihn verhext.«
»Ja, das muß es wohl sein. Und die Droge? Von wem stammt die? Etwa vom Teufel persönlich?«
»So könnte man es nennen«, erwiderte Jill und näherte sich dem muskulösen Trainer, der immer noch darauf wartete, daß sich die Person, die er vorhin verlangt hatte, meldete.
Rufus
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