024 - Horrorhölle Tansania
darauf, anonym zu bleiben«, sagte das Mädchen.
Quaid wollte sich nicht länger beherrschen. Blitzschnell riß er Jill an sich und küßte sie wild. Sie ließ es nicht nur geschehen, sondern schlang ihre Arme um ihn, atmete schwer und preßte ihren aufregenden Körper gegen ihn.
»Heute abend, nach dem Kampf… Wir könnten den Sieg meiner Mannschaft feiern. Hättest du Lust?« fragte er atemlos.
»Du machst mir mit dieser Einladung eine große Freude«, flüsterte sie und kraulte zärtlich sein Haar. Ihm trat der Schweiß auf die Stirn. Er spielte mit dem Gedanken, sie aus dem Hosenanzug zu schälen und…
Warte! sagte er sich. Bis heute abend. So lange hältst du es noch aus – und dann wird dir Jill den Himmel auf Erden bescheren.
»Wirst du dir den Fight ansehen? Ich würde dir einen Platz in der ersten Reihe reservieren lassen«, sagte Quaid.
»Ich komme«, sagte Jill.
»Und die Wunderpillen? Wann kann ich die haben?«
»In einer Stunde«, antwortete Jill Cranston, und der Dämon, der sich in ihr verbarg, lachte. Wie dumm dieser Andrew Quaid doch war. Völlig ahnungslos kroch er ihm auf den Leim.
Das Mädchen verabschiedete sich und ging. Sobald sie weg war, kehrte der Manager zu Trevor Dunaway zurück. Der Trainer sagte gelassen: »Du hast Lippenstift am Kinn.«
Quaid wischte die rote Farbe grinsend weg. »Neidest du mir den Erfolg?«
»Die Puppe ist zwar umwerfend schön, aber ich werde das Gefühl nicht los, daß sie verdammt gefährlich ist. Sie ist eine Schlange, Andrew, mit giftigen Zähnen. Man muß sich vor ihr in acht nehmen.«
»Ach, Unsinn. Sie ist ein ganz reizendes Geschöpf mit erstaunlich vernünftigen Ansichten.« Quaid setzte sich. »Ein größerer Glücksfall, als ihr zu begegnen, hätte mir gar nicht passieren können.«
»Bist du sicher?« fragte Dunaway zweifelnd.
»Weißt du, was heute abend geschieht, Trevor?«
»Wir wissen es beide. Wir werden Mühe haben, das Gesicht nicht zu verlieren.«
»So sah’s vor zehn Minuten noch aus.«
»Was hat sich inzwischen geändert?«
»Alles«, sagte Quaid aufgekratzt.
»Hat die Kleine in deinem Kopf in paar Schrauben gelockert?«
»Wir werden siegen, Trevor. Wir rammen unsere Gegner ungespitzt in den Boden.«
»Sag mal, hast du getrunken?«
»Nur von Jills sinnlichen Lippen… Hör zu …« Der Manager zog den Trainer ins Vertrauen. Trevor Dunaway kam aus dem Staunen nicht heraus, und später wurde aus diesem Staunen blanke Entrüstung.
»So weit willst du gehen?« brauste er auf, als Quaid geendet hatte. »Das willst du diesen jungen Leuten, die dir blind vertrauen, antun?«
»Pst, nicht so laut!« sagte der Manager ärgerlich. »Muß das denn ganz Daressalam hören? Warum läßt du es nicht gleich über den Rundfunk verlautbaren?«
»Mann, bist du verrückt! Deine Habgier hat dich um den Verstand gebracht, Andrew.«
»Die Droge ist völlig harmlos.«
»Das behauptet Jill Cranston. Zeig mir jemanden, der die Pille schon eingenommen hat.«
»Ich glaube Jill. Welchen Grund sollte sie haben, mich zu belügen?«
»Warum bietet sie dir überhaupt diese verfluchten Pillen an?«
»Weil sie will, daß unsere Mannschaft gewinnt.«
»Die Sache hat doch irgendeinen Pferdefuß, Andrew.«
»Das dachte ich anfangs auch, aber es ist nicht der Fall. Wenn Jill die Pillen bringt, sagen wir Rock Kilman und den anderen, es würde sich um ein Vitaminkonzentrat handeln, okay?«
Dunaway sprang auf. »Nein, Andrew. Bei dieser Schweinerei mache ich nicht mit«
»Trevor, sei doch vernünftig. Es wird überhaupt nichts passieren – außer daß unsere Jungs zur schlagkräftigsten Boxstaffel der Welt werden.«
»Was für ein Motiv hast du, so etwas zu tun? Hat dir das Mädchen den Kopf verdreht? Ist es das viele Geld, das du witterst? Ist es beides?«
»Mein Motiv spielt hier überhaupt keine Rolle, Trevor. Als wir nach Tansania kamen, waren wir davon überzeugt, daß wir nur bessere Prügelknaben abgeben würden. Nun wird mir knapp vor dem Kampf die Chance geboten, das Blatt total zu wenden. Diese Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen, und du wirst mitziehen, mein Junge.«
Es funkelte fanatisch in Dunaways Augen. »Irrtum, Andrew. Was du vorhast, ist ein Verbrechen an der Gesundheit unserer Boxer. Es ist Betrug am Publikum, und du betrügst auch unsere Gegner. Was bedeutet dir sportliche Fairneß? Gar nichts?«
»Zur Hölle mit der sportlichen Fairneß. Dafür kann man sich nichts kaufen. Jill sagte, daß die Droge der Gesundheit
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