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024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dieser Seereise. Aber Torrance beteiligte sich nur mit einem
gewissen Widerwillen an dem aufkommenden Gespräch. Im dunklen Kino fühlte er
sich schließlich am wohlsten.
    Nichts, was er unternahm, entging den aufmerksamen Augen Larry
Brents.
    Das Verhalten Angela Morris kam ihm in gewissem Sinn entgegen. Das
Girl war erpicht darauf, den Produzenten Harry B. Fletcher kennenzulernen. Aber
der war belegt. Drei, vier Girls umringten ihn ständig. Blonde, Schwarze,
Rothaarige ... gutgewachsene Mädchen, die per Du mit ihm waren und ihn
offensichtlich schon längere Zeit kannten.
    »Sieht ganz so aus, als ob er einen Betriebsausflug macht«,
bemerkte Larry Brent während des Tanzens.
    Angela Morris beobachtete den grauhaarigen Produzenten, der die
Fünfzig bereits überschritten hatte, aber wesentlich jünger aussah, aus den
Augenwinkeln.
    »Ich habe Zeit«, meinte sie. »Es muß nicht gleich am ersten Abend
sein. Er soll sich ruhig austoben. Aber ich werde dafür sorgen, daß er mich auf
dieser Seereise kennenlernt. Ich habe ja noch 23 Tage Gelegenheit.« Sie war
sehr zuversichtlich.
     
    ●
     
    Die erste Nacht verlief ruhig, und Larry meldete über seinen
Miniatursender im PSA-Ring: »Keine besonderen Vorkommnisse.« Er hatte Torrance
beobachtet, als er das Kino verließ, in der Bar noch einen Drink zu sich nahm
und dann seine Kabine aufsuchte.
    Mit einem Horchgerät verfolgte X-RAY-3 jedes Geräusch im
angrenzenden Raum. Die Wände waren dünn, und man bekam schon als harmloser
Tourist erstaunlich viel mit, aber das hochempfindliche Mikrofon zeichnete jede
Feinheit auf.
    Jetzt lag Torrance im Bett und schnarchte. Während des ersten
Abends hatte er sich weder verdächtig benommen, noch hatte er sich jemand in
auffälliger Weise genähert. Und er hatte auch keinen Besuch in seiner Kabine
empfangen.
    Der zweite Tag auf See brachte Ruhe und Abwechslung. Torrance
verbrachte die meiste Zeit des Tages in der Bibliothek, während Larry sich im
Tontaubenschießen übte und Angela Morris beibrachte, wie man ein Gewehr hielt.
Als sich dem braunhäutigen Girl eine Gelegenheit bot, ein paar Worte mit
Fletcher zu wechseln, griff sie sofort zu.
    Der Produzent saß zigarrenrauchend im Liegestuhl und starrte aufs
Meer. Weit und breit kein Land zu sehen. Eine kräuselnde, blaugraue Fläche, so
weit das Auge reichte. Der Himmel war klarer als beim Ablegen in New York, und
auch die Temperatur war schön etwas höher. Aber es war noch zu kühl, als daß
man auf die Idee gekommen wäre, in einem der drei mit Meerwasser gefüllten
Swimmingpools zu baden. Ein kühler Wind trieb viele Reisende in die Salons, die
Restaurants, ins Kino oder in den Leseraum.
    Als es Mittag wurde, änderte sich das Bild.
    Der Himmel war strahlendblau. Ein paar hundert Kilometer von New
York entfernt herrschten frühlingshafte Temperaturen. Die Menschen auf dem
Promenadendeck und am Deckstrand neben den Swimming-pools mehrten sich.
    Der Tag schloß friedlich, und vom Deck der MS Andrea Morena aus
beobachteten die Reisenden einen zauberhaften Sonnenuntergang.
Kameraverschlüsse klickten und Videokameras surrten, um den lieben Freunden,
Verwandten und Bekannten an langen Winterabenden dann zu Hause zeigen zu
können, was man eigentlich alles gesehen hatte.
    Die See war spiegelglatt; eine leichte Brise strich über das weiße
Luxusschiff und ließ die Flagge flattern.
    Angela Morris zog sich etwas zurück. Der Produzent schien offenbar
interessiert zu sein. Ob an ihr oder ihrem Können, das würde sich erst noch
herausstellen.
    Diese Freiheit nutzte Larry, um den Kontakt mit der Araberin zu
fördern. Was ihm auch gelang. Zwar sah er Clea Utrami des öfteren in männlicher
Begleitung. Aber die Personen wechselten sehr oft.
    Offenbar liebte die Araberin den Flirt. Was ihn verwunderte, war
die Tatsache, daß es ihr gelang, mit dem menschenscheuen Professor Torrance ins
Gespräch zu kommen. Das geschah, als der bleiche Wissenschaftler an der Reling
stand und aufs Meer blickte.
    Torrance wechselte ein paar Worte mit der Araberin, und irgendwie
hellte sich sein abweisendes, mageres Gesicht auf.
    An diesem Abend erschien Torrance auch im dunklen
Gesellschaftsanzug im Ballsaal. Er saß einige Zeit an einem Tisch und tanzte
schließlich selbst. Er verlor seine Scheu, brauchte allerdings etwas länger, um
Anschluß zu finden.
    Bis um eine Stunde vor Mittemacht sah man ihn schließlich mit der
aufgetakelten Witwe tanzen. Sein Gesicht glühte, er schien sich köstlich

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