Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
den einzelnen Decks
ebenso einatmen!
    Larry Brent hastete durch den Gang zurück in den Ballsaal. Vom
Eingang herüberblickte der Agent die tanzenden Paare. Mrs. Hangsway saß vor
einem Drink an einem seitlich aufgestellten Tisch. Larry ging auf die reiche
Witwe zu.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte er. »Waren Sie nicht eben noch in
Begleitung von Professor Torrance?«
    Mrs. Hangsway blickte ihn aus großen Augen an, klapperte mit den
künstlichen Augenwimpern und sagte mit leiser Stimme: »Ja, er war bis vor
wenigen Minuten noch hier. Er sagte, er wolle sich schlafen legen. Er fühlte
sich nicht ganz wohl. Das Tanzen hat ihn doch mehr angestrengt, als er selbst
wahrhaben wollte. Sie können sicher mehr vertragen junger Mann«, sagte sie
lächelnd. Ihre Stimme klang schon ein wenig schwer, und sowohl ihre Bewegungen
als auch ihre Augen zeigten deutlich, daß Mrs. Hangsway einen etwas mehr als
kleinen Schwips hatte. »Wie wär’s mit uns, junger Mann?«
    Sie schien überzeugt davon zu sein, daß Damenwahl war, denn
schwankend erhob sie sich.
    »Später, ein andermal. Vielleicht morgen abend, gnädige Frau«,
sagte Larry schnell.
    »Ich muß aber jetzt unbedingt Professor Torrance sprechen ... «
    Mit diesen Worten wandte er sich um, ehe der Protest von Mrs.
Hangsway ihn erreichte.
    Die elegante reiche Witwe griff nach ihrem Glas und nippte daran.
    Torrance in seiner Kabine? Larry Brent bezweifelt das ernsthaft.
Er hätte ihm dann begegnen müssen. Dennoch eilte er auf das Promenadendeck
zurück und lauschte an Torrances Tür. Nichts! Vollkommene Stille ...
    X-RAY-3 schalt sich im stillen einen Narren. Zum ersten Mal seit
seiner Anwesenheit auf der Andrea Morena wußte er nicht, was Torrance trieb und
wo er sich aufhielt.
    Unruhe erfüllte ihn, als er durch das große Schiff eilte. Er sah
im Kino nach, im Leseraum, in der Bibliothek, in jedem der drei Restaurants.
    Keine Spur von dem unheimlichen Forscher. Er war wie vom Erdboden
verschluckt.
     
    ●
     
    An der Tür waren zwei Schilder befestigt, eines mit der Aufschrift
Funk- raum und das zweite mit der Aufschrift: Unbefugten ist das Betreten
verboten.
    David Torrance störte sich nicht an der letzten Bemerkung. Ohne
Skrupel drückte er die Türklinke herab und huschte in den Raum. Der
Funkoffizier blickte auf.
    »Sie haben sich in der Tür geirrt, Sir«, sagte er freundlich und
lächelte. Wahrscheinlich hielt er Torrance für angetrunken. Doch als er die
kalten, sezierenden Blicke auf sich gerichtet sah, wurden seine Lippen zu einem
schmalen Strich.
    »Was wollen Sie hier?« fragte der Funker und erhob sich. Torrance
hielt die Plastikspraydose in der Hand. Die winzige Ventilöffnung wies genau
auf den Funkoffizier.
    »Bleiben Sie stehen«, kam es über die bleichen Lippen Torrances.
»In dieser Dose befindet sich ein giftiges Gas. Ich zögere nicht, es
einzusetzen, wenn Sie meine Befehle nicht ausführen.«
    »Sie sind verrückt«, antwortete der Funkoffizier und kam um den
Tisch herum.
    Er wollte dem Professor die Spraydose aus der Hand schlagen.
    Als würde ihn ein Blitz treffen, erstarrte der Funker mitten in
der Bewegung.
    Das Gas zischte aus dem Ventil. Torrance bewegte den Finger kaum.
    Das Gas aus der Spraydose war geruch- und farblos. Der hauchfeine
Strahl streifte unmerklich das Gesicht des Funkoffiziers. Und doch war die
Wirkung verheerend.
    Eine unsichtbare Macht zerstörte den Körper des Italieners von
einer Sekunde zur anderen. Die Haut vom Gesicht löste sich auf wie ein
Nebelstreif in der Sonne. Nicht ein einziger Blutstropfen löste sich aus den
für den Bruchteil einer Sekunde freigelegten Adern. Das lebende Gewebe wurde zu
Nichts und zerstörte sich in einer einzigen, blitzschnellen Kettenreaktion, die
den gesamten Körper erfaßte. Das blanke Knochengerüst in der weißen
Offiziersuniform blieb zurück und war der Rest dessen, was einmal ein Mensch
gewesen war. Das Gerippe stand sekundenlang unbeweglich neben dem Tisch, verlor
dann die Balance und stürzte klappernd zu Boden, wo es in einer eigenartig
verrenkten Stellung liegen blieb.
    Torrance stieg über das Skelett hinweg. Er riß die Stöpsel aus den
Schaltapparaturen und zerstörte das Funkgerät.
    Es machte ihn nicht nervös, daß diese Vernichtungsarbeit mit
Geräuschen verbunden war. Selbst wenn ein zufällig Vorübergehender aufmerksam
wurde, drohte Torrance keine Gefahr. Er konnte jedem Gegner widerstehen. Er
konnte das Schiff vernichten, wenn er wollte ... und nur er würde

Weitere Kostenlose Bücher