0240 - Das Schwert im Jadestein
Sprache besonders häufig Vorkommen.
»Was ist?« rief er. »Funktioniert der Motor auch da nicht?«
»Nein, Señor Zamorra!« klang die Stimme des Piloten.
»Dann war ja meine ganze Todesangst für die Katz!« japste Carsten Möbius. »Die Maschinen hätten gar nicht starten können!«
»Aber die bleiche Farbe der Todesangst steht deinem dunkle Teint ausgezeichnet!« grinste Michael Ullich.
»Ich werde so einen ähnlichen frommen Spruch erfinden, wenn du mal wieder in der Klemme sitzt, mein lieber Micha!« fauchte Carsten Möbius böse.
Er ahnte nicht, daß dieser Umstand sehr bald eintreten würde…
***
»Das ist Sabotage! Ganz zweifellos Sabotage!« knirschte Gomez Alfardo. »Die Mechaniker sagen, daß an allen Flugzeugen ein ganz kleines Teil ausgebaut wurde, das furchtbar schwer zu beschaffen ist!«
»Sie können es doch aus Caracas einfliegen?« wandte Zamorra ein.
»Geht nicht!« sagte Alfardo. »Ihr Feind, jener Amun-Re, der uns behext hat, muß in Caracas einige Leute unter seinen Willen gezwungen haben. Oder sie sind bestochen worden. Jedenfalls weigert man sich von dort, uns Hilfe zu gewähren!«
»Das bedeutet, daß wir hier festhängen!« sagte Nicole Duval niedergeschlagen.
»Richtig!« nickte der Chef des Flugplatzes. »Und das für sehr lange Zeit. Für zu lange Zeit, fürchte ich…!«
»Bis dahin hat Amun-Re, was er sucht!« stieß Professor Zamorra hervor. Der Meister des Übersinnlichen schritt durch den Raum wie ein gereizter Tiger. »Wenn er das Schwert hat, ist alles aus!«
»Ein Flugzeug! Ein Königreich für ein Flugzeug!« rief Stanton.
Da schlug sich Carsten Möbius an den Kopf. Daß er nicht vorher daran gedacht hatte.
»Ist es in Ordnung?« fragte er Alfardo und wies auf das Telefon.
»Sicher, Señor. Aber ich weiß nicht… !« brachte der Südamerikaner hervor. Da hatte Carsten Möbius bereits den Hörer in der Hand.
»Welche Nummer hat die Fernvermittlung?« fragte er. Verwundert gab Gomez Alfardo Antwort.
Unter Carstens Finger drehte sich die Wählscheibe. Eine quäkende Stimme meldete sich.
»Geben Sie mir Deutschland!« verlangte er. »Frankfurt! Adelante!«
Einige Sekunden später hatte er die Chefetage des Möbius-Konzerns in der Leitung…
***
»Nicht so schnell! Ich komme nicht mehr mit!« jammerte Gonzales Morena. Mit schmerzenden Füßen stolperte er hinter Amun-Re her.
Der Herrscher des Krakenthrones kümmerte sich nicht darum. Er ging seinen Weg durch den Dschungel. Und er hatte auch keine Zeit, einen Gedanken an Gonzales Morena zu verschwenden.
Denn er benötigte seine Konzentration, die Kräfte der Magie einzusetzen. Waren es auch Dinge, die jeder Zauberlehrling fertigbrachte - auf die Dauer der Zeit kosteten sie auch Amun-Re Kräfte.
Denn der Herrscher des Krakenthrones hatte darauf bestanden, allein aufzubrechen. Morenas Einwände ließen ihn kalt. Waffen, Gepäck, Medikamente - wer sollte das alles durch den unwegsamen Dschungel schleppen.
»Ich bin ein Zauberer!« hatte Amun-Re nur kurz gesagt.
Was er damit meinte, erkannte Gonzales Morena, als der morastige Dschungelweg irgendwo endete und der schwere Geländewagen, den Morena steuerte, nicht mehr vorwärts kam.
»Packen Sie das Zeug aus und legen Sie es auf den Boden!« winkte Amun-Re mit einem Blick auf das reichhaltige Gepäck. Knurrend begann Gonzales Morena, die schweren Kisten und Ballen aus dem Wagen zu wuchten.
Was hatte er im Dienste des Amun-Re alles ertragen? Es war sicher besser gewesen, als seinem Leben ein Ende zu setzen!
Aber vielleicht hätte er doch besser einem Pakt mit dem Teufel zustimmen sollen. Da wußte man wenigstens, was man zu erwarten hatte. Der Teufel hätte niemals eine solche Anstrengung von ihm verlangt.
Gonzales Morena zog den Gürtel ein Loch enger. Die Anstrengungen gingen an die Substanz. Seine Fettleibigkeit schmolz in der heißen Sonne Guayanas dahin.
Schließlich hatte er die Gepäckstücke in Reih und Glied gelegt.
»Was jetzt?« fragte er. »Wer soll das Zeug tragen. Und wohin sollen wir gehen? Hier enden alle Wege!«
Amun-Re sah ihn verachtungsvoll an.
»Sieh her!« zischelte seine Stimme.
Im gleichen Moment wurden die Gepäckstücke von Zauberkräften emporgehoben.
»Telekinese!« brachte Morena hervor. »Aber der Weg. Wir müssen uns mit Macheten durch das Unterholz schlagen… !«
Im gleichen Augenblick sprach Amun-Re ein Wort, das schon vom Klang her eine böse Macht ausstrahlte.
Mit weit aufgerissenen Augen sah Gonzales Morena das
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