0240 - Das Schwert im Jadestein

Titel: 0240 - Das Schwert im Jadestein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael

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Stapel Karten herbei. Auf seinen Ruf kamen auch zwei erfahrene Piloten mit dazu. Beide sahen sich staunend an, als der Name »Roraima-Plateau« fiel.
    »Sie müssen lebensmüde sein!« kleidete einer seine Gedanken in Worte.
    »Sagen Sie mir, welches der nächste Flugplatz ist!« knurrte Zamorra.
    »Na, von einem Flugplatz kann man kaum reden!« sagte einer der Piloten. »Das ist eher eine Staubpiste im Dschungel. Aber so ein Teufelskerl wie Manolito geht da natürlich runter. Na ja, mit seiner einmotorigen Mühle kann er das gerade noch wagen. Aber einem größeren Flugzeug würden die Tragflächen abgerissen!«
    »Erklären Sie das deutlich!« sagte R. B. Stanton.
    »Felipe, der sich um den Flugplatz kümmern soll, ist ein total versoffenes Subjekt!« erklärte der Pilot. »Die Start- und Landebahn ist darum immer nur so breit, daß eine kleine Maschine gerade ’runtergehen kann. Der Pilot hat aber immer das Risiko, daß der Dschungel schon wieder vorgedrungen ist und Felipe es in seinem Suff nicht bemerkt hat. Dann bleiben die Tragflächen an den Bäumen hängen und die Maschine macht eine Bruchlandung. Was das im Urwald bedeutet, brauche ich nicht zu erklären, Señores, oder?«
    Professor Zamorra, Nicole und Michael Ullich sahen sich vielsagend an. Sie hatten sich bei einer solchen Bruchlandung über dem Amazonasbecken kennengelernt. [3]
    »Wir müssen es schaffen!« sagte Professor Zamorra hart. »Und wir werden es schaffen. Davon bin ich überzeugt… !«
    ***
    Sie hatten bereits den dritten Anflug unternommen. Wieder war es den erfahrenen Piloten gerade noch gelungen, den Jet hochzureißen.
    »Wir können nicht landen!« sagte einer der Piloten. »Oder die ›Albatros‹ baut eine Bruchlandung, bei der wir alle draufgehen!«
    »Wir müssen runter!« beharrte Zamorra, während der Jet über den Wolken kreiste.
    »Die Schneise im Urwald ist tatsächlich zu schmal!« sagte Carsten Möbius. »Eine Landung wäre ein unnützes Opfer!«
    »Sind Fallschirme an Bord?« wollte Professor Zamorra wissen.
    »Wenn Sie das Risiko eingehen wollen, in den Bäumen hängenzubleiben und auf einen hungrigen Jaguar zu warten, können Sie es gerne versuchen!« kam es sarkastisch aus dem Cockpit. »Wenn Sie nämlich nicht über Sprungerfahrung verfügen, treibt Sie der Wind über den Urwald. Ich würde mir eher eine Kugel durch den Kopf schießen, das geht schneller.«
    »Aber wir müssen runter!« beharrte Professor Zamorra. »Ich spüre es ganz deutlich, daß wir jede Stunde, jede Minute brauchen!«
    »Da hinten. Der Fluß!« rief Michael Ullich. »Das bringt mich auf eine hervorragende Idee!«
    »Sag’s nicht, Micha!« sprach Carsten Möbius mit dunkler Vorahnung.
    »Ein kleines Bad in der Hitze des Tages hat noch nie geschadet!« grinste der blonde Junge.
    »Aber ich habe selbst von einem Drei-Meter-Brett im Schwimmbad Angst, herunterzuspringen!« lamentierte der Millionenerbe.
    »Ich fasse dich schön ans Händchen!« versprach Michael Ullich. »Dann kann dir nichts passieren!«
    »Aber die Alligatoren des Flusses!« wollte R. B. Stanton einwenden.
    »Die halten gerade Siesta!« sagte Michael Ullich vergnügt. »Und die Piranhas sind zu einer Party eingeladen. Nun, Zamorra, was hältst du von meiner Idee, Heldenvater!«
    »Gar nicht übel!« nickte der Parapsychologe. »So wird es gemacht!«
    »Nicht übel - sprach der Dübel - und verschwand - in der Wand!« reimte Carsten Möbius, während Professor Zamorra den Piloten in der Kanzel seine Anweisungen gab.
    »Fühlen Sie sich noch wohl?« war der Kommentar des Piloten.
    »Gehen Sie runter. Direkt über den Fluß. Er ist hier auf mehrere Küometer fast schnurgerade, so daß es kaum ein Risiko für Sie bedeutet, wenn Sie einige Meter über der Wasseroberfläche fliegen!«
    »Aber der Junior-Chef!« widersprach einer der Piloten. »Der Alte frißt uns auf, wenn wir zulassen, daß sein Söhnchen hier… !«
    »Gehen Sie runter!« sagte Professor Zamorra hart.
    Im gleichen Moment neigte sich das Vorderteil der »Albatros« nach vorne. Der Fluß unter ihnen wurde immer größer.
    »Pack die Badehose ein!« trällerte Nicole Duval.
    Die Wellen des Flusses erschienen im Sonnenlicht wie ein Meer aus schimmernden Kristallen.
    »Es lächelt der See, er ladet zum Bade!« sagte R. B. Stanton und öffnete die Tür. Der Flugwind zerrte in seinen Kleidern.
    »Fünfzehn Meter schätzungsweise!« sagte er. »Und höchstens fünfzig Meter bis zum Ufer. Das ist zu schaffen!«
    »Hansemann, geh