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0240 - Das Schwert im Jadestein

0240 - Das Schwert im Jadestein

Titel: 0240 - Das Schwert im Jadestein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Schaf, das man zur Schlachtbank führt. Sein männlicher Stolz war im Innern der Pyramide endgültig zusammengebrochen.
    Er war nur noch ein wimmerndes, zitterndes Etwas. Kein Gericht der Welt hätte den Verbrecherkönig von Caracas schlimmer bestrafen können als das Schicksal, das ihn an Amun-Re’s Seite kettete.
    Abrupt endete der Gang. Vor Morenas angstgeweiteten Augen wölbte sich eine weite Halle.
    Es waren sicher über hundert Ju-Ju-Menschen, die den Tempel füllten. Blakende Fackeln erleuchteten gespenstisch die Szenerie und warfen dämonenhafte Schatten an die roh behauenen Wände, durch die Fragmente seltsamer Muster schimmerten.
    Bilder dieser Art, wie sie in die Wände geritzt waren, hatte Morena noch nie gesehen. Es waren Gestalten abgebildet, deren Anblick in all seiner Monstrosität und perversen Gestaltung das Herz des Gonzales Morena zusammenkrampfte.
    »Die Namenlosen Alten!« flüsterte es in seinem Inneren. »So sehen sie aus -die Namenlosen Alten… !«
    Es würgte in Morenas Kehle als er sah, daß vier der Teufelsmenschen eben Amun-Re auf einen großen Steintisch legten. Das konnte nur eins bedeuten.
    ***
    Die Teufelsmenschen wollten die Gefangenen ihrem Götzen opfern.
    Gonzales Morena sah eine roh behauene Plastik, die eines der Wesen darstellte, das auch in den Felswänden verewigt war. Die Augen des Götzen schienen zu glühen, die Tentakel hin- und herzuzucken.
    Aber das war sicher nur dem wildflackemden Licht der Fackeln zuzuschreiben. Denn die Götzenfigur war leblos.
    Das wirkliche Idol der Teufelsmenschen war in einem Sakophag darunter untergebracht. Ein mannsgroßer, milchiger Stein, durch den die Konturen eines mächtigen Schwertes schimmerten.
    Gwaiyur! Das Schwert im Jadestein…
    »Oben wären wir!« schnaufte Carsten Möbius, der mit wackligen Knien als letzter oben ankam. »Hoffentlich gibt es hier Bier auf der Alm!«
    »Bier ist keins da, aber die Sünde!« zwinkerte Michael Ullich und wies auf Nicole Duval. Die vorangegangenen Strapazen hatten sich auf Nicoles Textilien nicht besonders gut ausgewirkt. Es war ein Wunder, daß die Fetzen überhaupt noch zusammenhielten. Und für Michael Ullich ein Ärger, daß sie gerade an den wichtigsten Stellen offensichtlich jedem Zerreißtest standhielten.
    Mit dem von der Anstrengung geröteten Gesicht, der vom heftigen Atmen wogenden Brust und den bis ins Gesicht fallenden Haare glich Nicole Duval einer Dschungelgöttin.
    Professor Zamorra küßte sie auf den Mund.
    »Daß du dafür Zeit hast!« wunderte sich die Französin.
    »Manchmal muß man auch mal was für das Personal tun!« entgegnete Professor Zamorra.
    »Dann gib Nicole, was Nicoles ist!« hauchte sie und legte die Arme um seinen Hals.
    »Jetzt nicht! Die Anzahlung muß genügen!« wehrte Zamorra ab. »Wir müssen den Tempel des Schwertes suchen!«
    »Und wo?« fragte Carsten Möbius verzweifelt.
    »Diese Richtung! Fünf!« sagte Michael Ullich militärisch knapp. Seine ausgestreckte Rechte wies mit einer großzügigen Drehung in den Dschungel.
    »Spinner!« bemerkte Roger Benjamin Stanton.
    Aber die seit Pfadfindertagen geschulten Augen des Jungen hatten im weichen Boden des Urwaldes Spuren entdeckt.
    »Vor weniger als einer Stunde!« sagte er nach Indianerart. »Zwei weiße Männer, gehen in großer Hast hier lang. Weiße Männer folgen Häuptling Schneller Tumschuh. Schneller Turnschuh sehr klug und weise. Er euch führen… !«
    »Oberspinner!« erhöhte Stanton seinen Titel.
    »Aber er hat recht!« erklärte Professor Zamorra. »Die Spuren sind zwar schwach erkennbar, aber tatsächlich vorhanden. Ich habe schon öfter festgestellt, daß Micha sich in diesen Dingen auskennt. Folgen wir ihm!«
    Ohne weitere Worte gingen sie hinter dem blonden Jungen her, dessen scharfe Augen den Boden absuchten, öfter bückte er sich, um eine Spur besonders zu untersuchen.
    »Bist du ganz sicher, daß wir auf der richtigen Fährte sind?« fragte Carsten Möbius zweifelnd.
    »Häuptling Schneller Turnschuh weiß!« sagte Ullich kurz. »Weiße Männer ihm vertrauen!«
    Wenige Minuten später prallte Michael Ullich zurück.
    »Das gibt es doch gar nicht!« japste er. »Hier müssen sie zwischen eine Schafsherde geraten sein. Oder ein Rendezvous mit Ziegenböcken gehabt haben!«
    »Laß mal sehen, Micha!« beugte sich Professor Zamorra herab.
    »Hufe! Tatsächlich Hufe! Die alten Legenden sind wahr. Die Teufelsmenschen existieren tatsächlich… !«
    Einige Minuten später hatte er seinen

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