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0242 - In zehn Sekunden bist du tot

0242 - In zehn Sekunden bist du tot

Titel: 0242 - In zehn Sekunden bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In zehn Sekunden bist du tot
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Milchglas von der Halle abgetrennte Kabine. Wir gingen hinein. Es war eine Art Werkstattbüro. Zwei Mädchen hämmerten auf Schreibmaschinen.
    »Geht mal für zehn Minuten raus. Trinkt eine Cola oder sonst was«, sagte String.
    Die Mädchen gehorchten sofort. String schien seine Leute energisch unter der Fuchtel seiner Autorität zu haben. Er hockte sich auf eine Schreibtischkante und wiederholte: »Schießen Sie los!«
    Ich nahm mir Zeit und steckte mir sehr langsam, eine Zigarette an. Als ich den ersten Rauch ausblies, sagte ich leise: »Sie haben zweimal versucht, Gus Ward loszuwerden. Beide Male hat es nicht geklappt. Wenn Sie einen anständigen Preis machen, wird es beim dritten Mal klappen.«
    Auf einmal war das Schweigen zwischen uns zum Greifen dick. String sah mich lange an. In seinem Gesicht zeigte sich nicht die geringste Regung.
    »Ich verstehe kein Wort«, sagte er schließlich.
    Ich grinste nur. Unsere Blicke fraßen sich ineinander. Nach einer halben Ewigkeit war er es, der den Blick senkte.
    »Sagen Sie klar, was Sie wollen«, brummte er unsicher.
    »Ich will Ihnen einen Gefallen tun«, behauptete ich. »Einen großen Gefallen.«
    Jetzt fing er an, sich umständlich eine Zigarette anzuzünden, weil er Zeit brauchte, um zu überlegen. Schließlich hatte er sich entschieden.
    »Ich verstehe kein Wort«, behauptete er.
    Ich wollte etwas erwidern, aber diese Mühe nahm mir einer ab, der urplötzlich in meinen Rücken stand.
    »O doch, String!«, sagte die Stimme hinter mir. »Du hast ganz genau verstanden! Los, nehmt die Pfoten hoch! Und regt euch ja nicht! Ich ziele nur auf den Bauch, da habt ihr mehr davon! Da rüber an die Wand! Alle beide! Los, dalli!«
    Es gibt Situationen, wo einem der Instinkt sagt, dass es verdammt ernst ist. Dies war eine solche Situation. Ich wusste nicht, wer hinter mir stand, ich wusste nicht, ob dieser Jemand bewaffnet war oder nur bluffte, aber ich fühlte irgendwie, dass im Augenblick kein Versuch eines Widerstandes angebracht war. Also hob ich die Arme und trat auf die Wand zu.
    »Ihr könnt euch umdrehen!«, sagte der Mann.
    String und ich drehten uns um. Vier Schritte vor uns stand ein Mann in einem roten Pullover. Ein Mann, dessen Gesicht ich von den Fotos auf einem Steckbrief zur Genüge kannte: Gus Ward.
    »Sieh an!«, spottete er. »Der G-man! Ich hätte wohl doch fester zuschlagen sollen!«
    »Hören Sie, Ward«, fing ich vorsichtig an, »wenn Sie vernünf .,.«
    »Halt’s Maul!«, rief er grob. »Mit dir beschäftige ich mich anschließend. Zuerst ist String an der Reihe. Du hast zweimal versucht, mich umlegen zu lassen. Das erste Mal erwischten diese Idioten Hollister an meiner Stelle. Beim zweiten Mal ging mein Bruder drauf, als du das Flugzeug zum Teufel schicktest! Beim dritten Mal, String, wirst du es sein, der dran glauben muss! Und dieses dritte Mal wird jetzt sein! Kapiert?«
    String war ein wenig blasser geworden.
    »Gus, sei vernünftig!«, rief er. »Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich beteilige! Du kannst die Filiale in Los Angeles übernehmen! Ich bin doch nicht blöd! Ein Kerl wie du ist genau der richtige Mann für mich!«
    »G-man hörst du ihn winseln,« fragte Ward triumphierend. »Du führst mich nicht auf den Leim, String. Ich will dir sagen, was dir passieren wird: Ich werde dir eine Kugel in deinen Bauch jagen. Das soll eine verdammt unangenehme Sache sein. Vorher erzähle ich dem G-man, was hier gespielt wird. Schon mal was von einem gewissen Loan gehört, G-man? Der Mann hat das Geld zur Verfügung gestellt für diesen Betrieb hier. String hat ’ne schöne Firma aufgezogen. Jeden Monat werden hier fünfzehn bis zwanzig geklaute Schlitten umfrisiert und mit gefälschten Papieren versehen. In Los Angeles werden die Wagen dann als neue Fahrzeuge verkauft. Die da drüben machen dasselbe und schicken die Wagen hier rüber. Ich denke, das genügt für Sie, G-man. Den Rest können Sie selber rausfinden. Ich muss Ihnen jetzt noch mal einen auf den Schädel geben, damit ich Zeit habe, wegzukommen. Vorher kriegt String seine Kugel. Er soll lange daran denken, dass er einen Gus Ward umbringen wollte! Pass auf, Stri…«
    »Halt, Ward!«, gellte eine schneidende Stimme von der Tür her.
    Ward wirbelte herum. Zwei, drei Schüsse bellten an der Tür auf. Phil stand breitbeinig und wie ein Betonklotz an der Tür, während seine Waffe Tod und Verderben spie.
    String wollte die Gelegenheit nutzen. Mit einem Satz fegte er zu der Fensterwand, die nach

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