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0244 - Der Eulenmann

0244 - Der Eulenmann

Titel: 0244 - Der Eulenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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leise zu sprechen. Philippe bekam alles mit, und wilder denn je versuchte er, seine Fesseln zu sprengen. Doch die Magie des Druiden war stärker als er.
    Und dann - schritt die Eule zur Tat.
    Die Prozedur von vorhin wiederholte sich…
    Frances Gillons Körper erhob sich!
    Philippe stieß einen gellenden Schrei aus. Er wälzte sich durch die Höhle, wollte nicht zulassen, daß der Körper seiner Freundin von diesem Ungeheuer mißbraucht wurde. Da faßte der Druide zu. Er zerrte Philippe hoch und schlug zu. Philippe sah noch die Faust des Hageren heranfliegen, dann explodierte eine Sonne vor seinen Augen.
    Als er wieder aufwachte, war die Eule fort.
    Er war mit dem Druiden allein in der Höhle.
    »Du Verbrecher!« brüllte er ihn an und spie aus. »Warum kannst du sie selbst nach ihrem Tod nicht in Frieden lassen?«
    Der Druide lächelte spöttisch. »Was kümmert es dich? Du wirst auch nicht überleben!«
    Philippe spie ihn erneut an. Das Grinsen des Unheimlichen wurde zur Grimasse.
    »Jetzt ist es aber genug«, stellte der Druide fest. Er sah Philippe starr an.
    Philippe wollte sich abwenden, um diese Höllenfratze nicht sehen zu müssen. Aber entsetzt stellte er fest, daß er das nicht konnte.
    Er konnte den Kopf nicht mehr drehen!
    Er konnte nicht einmal mehr die Augen schließen. Und vor ihm begannen die grünen Augen des Druiden sich langsam, dann immer schneller zu drehen, bis sie einen leuchtenden Kreis bildeten, und blitzschnell flog aus diesem Kreis etwas heran, das Philippe den letzten Rest seines Willens nahm.
    Danach konnte der Druide seine Fesseln lösen.
    Philippe Lenoir stand unter hypnotischem Zwang. Mit seiner Para-Kraft steuerte der Druide ihn wie eine Marionette und leitete damit den zweiten Teil seines Plans ein, aber diesen zweiten Teil hatte er der Eule nicht verraten.
    Das Eulen-Ungeheuer, dieser Bastard eines MÄCHTIGEN, war viel zu voreilig und nicht in der Lage, ruhige Überlegungen anzustellen. Der entartete Druide beschloß, die Eule zu opfern, um selbst Macht zu gewinnen. Und sollte es der Eule wider Erwarten doch gelingen, Zamorra auszuschalten - nun, um so besser. Dann konnten sich ihre Wege friedlich trennen.
    Der Druide selbst war nicht daran interessiert, zu den Verlierern seines großen Spiels zu zählen…
    ***
    Professor Zamorra begann, mit Hilfe des Amuletts nach Eulenmonstern zu suchen. Er aktivierte die silberne Scheibe und konzentrierte sich auf das Aussehen eines solchen Eulen-Wesens. Dann begann er geistige Fühler in alle Richtungen auszustrecken.
    Er mußte die Bestien fassen!
    Nicole konnte vorläufig nichts tun. Sie saß auf der Motorhaube des Senator und schaute zu. Sie hoffte, daß das gelang, was Zamorra plante, nämlich die Eulen in ihrem Nest zu fassen und zu vernichten. Insgeheim hegte sie Zweifel daran. Denn in der Nacht war diese Bestie trotz eines schweren Treffers entkommen! Und wenn dieses Druiden-Mischwesen, das im Gegensatz zu den anderen nicht zu erfassen war, noch existierte und das Nest hütete…
    Aber sie wußte, daß Zamorra von seinem Plan nicht abzubringen war, solange sie selbst keinen besseren wußte. Und den wußte sie nicht.
    Der Professor schien tief in sich versunken zu sein. Einmal fühlte Nicole eine leichte geistige Berührung, als Zamorras »Taststrahl« sie streifte. Mußten die Eulenwesen eine solche Berührung nicht ebenfalls spüren?
    Plötzlich nickte er.
    »Ich habe sie«, sagte er, und seine Stimme klang seltsam rauh. »Es ist nur noch eine einzige Eule, und ich weiß, wo sie steckt. Komm, wir fahren in die Nähe. Besser, fahr du, dann kann ich sie im Griff behalten.«
    »Sei vorsichtig«, warnte Nicole. »Hast du schon mal was von einem Echo gehört?«
    Zamorra nickte. »Ich glaube nicht, daß sie uns angreifen wird. Ich spüre keine Erwiderung. Sie nimmt uns nicht wahr.«
    »Dein Wort in Merlins Ohr«, sagte Nicole und setzte sich hinter das Lenkrad des »kleinen« Wagens.
    Leise surrten sie durch die Nacht. Die Strahlen der Scheinwerfer eilten dem Wagen wie gespenstisch weiße Finger voraus.
    Zamorras Stirn bildete eine steile Falte. Er ließ nicht locker. Er »sah« die Eule…
    ***
    ...und die Eule »sah« ihn!
    sorgfältig schirmte sich das Monstrum selbst ab. Es kicherte spöttisch und wartete ab, ein beträchtliches Stück vom Höhlenversteck entfernt. Die Falle war bereit. Neidvoll mußte die Eule erkennen, daß der Plan des Druiden besser war als ihr eigenes, blindwütiges Angreifen. Zamorra hatte Köder spielen und sie

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