0244 - Die Kugel aus Zeit und Raum
Schlappe einstecken müssen - das alles ist zweifellos ein Erfolg für uns. Aber wenn wir ruhig abwarten, wird der Gegner Zeit und Gelegenheit finden, neue Teufeleien gegen uns zu ersinnen. Hinzu kommt unsere Ungewißheit über das Schicksal unserer Leute, mit denen wir jede Verbindung verloren... Nein, es gibt keinen vernünftigen Grund, deinen Plan nicht gutzuheißen."
„Wann starten wir?" piepste Gucky von seinem Platz her. In seinen Augen funkelte die Unternehmungslust.
Rhodan sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Du wirst es noch abwarten können, oder...?"
Gucky sprang auf. Er richtete sich zu seiner ganzen Größe von einem Meter auf und zeterte: „Da sieht man es, wie ungerecht die Terraner sind! Atlan hat die gleiche Frage gestellt wie ich, und er wurde mit Dank überschüttet. Was geschieht mit mir? Ich werde zurechtgewiesen. Oder ist das vielleicht Gerechtigkeit?"
Rhodan schüttelte den Kopf.
„Zwar haben wir jetzt andere Sorgen, aber ich will es dir trotzdem erklären. Natürlich habt ihr beide die gleiche Frage gestellt, aber Atlan stellte sie zuerst! Das ist der Unterschied. Außerdem hast du dich in deine Frage gleich mit einbezogen, so als stünde schon fest, daß du an der Expedition teilnimmst. Zwei Minuspunkte für dich also, Kleiner."
Gucky setzte sich wieder.
„Ich fange bald auch mal an zu rechnen", prophezeite er düster.
Rhodan nickte ihm freundlich zu dann wandte er sich an einen der Offiziere: „Captain Thomas, Sie werden sich schon denken können, warum ich Sie aufforderte, an dieser Besprechung teilzunehmen.
Sie sind Kommandant der KC-38. Ich plane, die erwähnte Expedition mit einer Kaulquappe durchzuführen."
Thomas, ein noch junger Mann mit dunklen Haaren und blauen Augen, nickte. Er war schlank und sah gut aus. In seinen auffällig großen Augen war ein seltsamer Glanz.
„Ich schätze mich glücklich, Sir, daß Sie mein Schiff dazu ausersehen haben, an der Expedition teilzunehmen."
Rhodan lächelte.
„Purer Selbsterhaltungstrieb Captain. Sie sind als besonnener Offizier bekannt - und bei dem bevorstehenden Unternehmen ist die Besonnenheit eine Eigenschaft, die nicht hoch genug einzuschätzen ist."
Jemand räusperte sich vernehmlich. Es war Gucky. Er grinste, hielt aber vorsorglich den Mund.
„Ich danke Ihnen für das Vertrauen, Sir", sagte Thomas.
„Schon gut. Ihre Stammbesatzung bleibt unverändert. Fünfzehn Mann, nicht wahr?"
„Mit mir, Sir."
„Sie erhalten weitere dreißig Leute zugeteilt, Wissenschaftler und sonstige Spezialisten. Hinzu kommen Tolot, Kasom, Sengu, Gucky und ich. Insgesamt also fünfzig Personen. Sorgen Sie dafür, daß Ihr Schiff in zwei Stunden startbereit ist."
„Jawohl, Sir."
„Gut, dann brauche ich Sie jetzt nicht mehr. Ich sehe Sie in Hangar drei, in zwei Stunden."
Captain Thomas erhob sich, ging zur Tür, drehte sich um und grüßte. Unhörbar glitt hinter ihm die Tür wieder zu.
„Da geht er hin und weint nicht mehr", deklamierte Gucky todernst.
Ein paar der Offiziere grinsten, sagten aber nichts.
Lediglich Atlan meinte spöttisch: „Unser Kleiner ist heute mal wieder ein rechter Schelm. Bin gespannt, wie lange das anhält."
„Bis wir den 'Meistern der Insel' gegenüberstehen", vermutete Rhodan geheimnisvoll. „Dann wird ihm und uns allen wohl das Lachen vergehen."
„Kann sein", murmelte Atlan.
Rhodan verlas eine Liste mit Namen. Es waren die Namen der Männer, die an der Expedition teilnehmen sollten. Sie würden von den entsprechenden Aktionsoffizieren benachrichtigt werden. Atlan hörte sich die Nennung der Namen schweigend an, lediglich als Rhodan den Hauptzahlmeister und Versorgungsoffizier der CREST, Major Curt Bernard, nannte, hob er fragend die Augenbrauen.
Rhodan bemerkte es.
„Hast du Einwände?" erkundigte er sich.
„Wie sollte ich? Du wirst schon wissen, wen du mitnimmst. Ich wundere mich nur. Was hat ein Versorgungsoffizier bei einem solchen Unternehmen zu suchen? Du sprachst von Spezialisten."
Rhodan lächelte flüchtig.
„Es hat seinen besonderen Grund", gab er zu. „Bernard hat mich darum gebeten." Er überflog die anderen Teilnehmer der Konferenz mit einem Blick. „Sie müssen das verstehen, meine Herren.
Bernard hat die Aufgabe, Vorräte und Ausrüstung der CREST zu überwachen, ihren Abgang zu registrieren und Zugänge auf seinen Listen zu vermerken. Er ist für den Sold der Mannschaften verantwortlich und sitzt Tag für Tag in seinem Büro. Daß auch er mal Lust verspürt,
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