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0244a - Heißer als die Hölle

0244a - Heißer als die Hölle

Titel: 0244a - Heißer als die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heißer als die Hölle
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Schauermann und ich rannten zum Webster Inn. Im Voraus ging der Fünfzigjährige, der den Weg kannte. Ich staunte über seine Kondition. Genau vor dem Eingang zum Webster Inn lag ein Mann auf dem Rücken. Ich schätzte ihn auf mindesten zweihundertfünfzig Pfund. Schnell war ich bei ihm und ging in die Hocke. Es war zu dunkel, um erkennen zu können, wo er getroffen war. Ich erkannte allerdings sofort, dass er noch lebte.
    »Los, einer muss sofort einen Doc und einen Krankenwagen rufen«, rief ich.
    »Das erledige ich, G-man, dann geht’s schneller!« Der Cop, der gerade atemlos angekommen war, verschwand ins Webster Inn.
    »Es ist Clifton«, sagte der Schauermann und kniete sich ebenfalls hin.
    Der Verletzte war nicht bei Bewusstsein. Mit Hilfe des Schauermanns drehte ich ihn vorsichtig auf die rechte Seite. Jetzt sah ich, dass der Mann einen Streifschuss an der rechten Schläfe und einen Lungendurchschuss abbekommen hatte. Ich drehte mich um und stand auf. Das Geschnatter der Leute war jäh verstummt. Man starrte mich nahezu ehrfürchtig an. Der Cop hatte laut genug gesagt, dass ich G-man sei.
    »Hallo Leute, wer hat gesehen, wie das hier passiert ist?«
    »G-man, kommen Sie, drinnen erfahren Sie mehr.«
    ***
    Phil kam nicht nur mit zwei G-men zum Kai. Auch unser Chef, Mister High, war mit von der Partie. Der Chef ließ sich von den Cops und den Schauerleuten nicht berichten, sondern er forschte sofort nach mir.
    »Wir fahren zum Webster Inn, zu Jerry. Vorher machen wir schnell noch einen Rundgang hier«, sagte Mister High.
    Während er mit seinen G-men um den ausgebrannten Schuppen herumging, berichtete ihm ein Cop. Phil, der sich von der Gruppe abgesondert hatte, bückte sich hinter einem Stapel Kisten, der nahe an der Ladestraße stand. Er fand eine 32er Beretta Bantam, eine italienische Pistole. Vorsichtig fasste er die Waffe am Lauf und eilte zur Gruppe zurück. Er zeigte die Beretta dem Chef, wickelte sie dann in ein Taschentuch und steckte sie ein.
    »Mister High, das Einzige, was wir hier finden können, sind wahrscheinlich die Prints an der Pistole.«
    Der Chef nickte.
    »Schicken Sie mir bitte Ihren Bericht, ich muss jetzt mit meinen Leuten sofort zum Webster Inn.«
    ***
    Mein muskelbepackter Whiskyfreund wandte sich an die Menge der Gaffer.
    »Wenn es einer wagt, in das Inn zu kommen, schmeiße ich ihn eigenhändig raus!« Dann wandte er sich zu den zwei Männern, die neben ihm standen und deutete auf Clifton, »Slim und Hank, ihr passt auf, bis der Doc kommt.«
    Wir gingen in das Inn.
    »Mister, aus Ihnen wäre ein guter Cop geworden.«
    Er lachte.
    »Wollte ich ja auch werden. Aber Vater war dagegen, weil es zu wenig Bucks einbringt. Und was ist jetzt? Heute verdiene ich noch weniger als ihr. Aber ihr tragt bei der Arbeit Sonntagsanzüge.«
    Dann sah ich den Wirt Milton Webster. Er war ein kleines, mickriges Männchen mit einem Mausgesicht. Webster hockte neben der Theke auf einem wackeligen Stuhl. Er zitterte und sah mich an, als sei ich sein Henker. Ich versuchte ein Grinsen. Aber immer, wenn ich meine gut trainierten Lachmuskeln verzog, schmerzte meine Beule am Kopf. In diesem Moment dachte ich zwangsläufig an den Mann mit dem Totschläger.
    Was ich aus dem schlotternden Webster herausbekam, war nicht viel. Clifton war in die Kneipe gekommen und hatte einen Hundert-Dollar-Schein auf die Theke geknallt. Er bestellte einen Doppelten und wollte Webster dreißig Bucks Schulden bezahlen. Das Wechselgeld hatte er kaum in der Tasche, als zwei Burschen das Inn betraten. Die Kneipe war zu dieser Zeit leer, weil die anderen Schauerleute zum Pier gerannt waren. Webster meinte, dass Clifton die beiden Männer gekannt haben musste. Sie hätten sich nämlich sofort begrüßt. Nachdem einer der beiden Clifton etwas ins Ohr geflüstert hatte, trank er den Doppelten aus und ging mit beiden hinaus. Sekunden später krachten die Schüsse.
    Ich hatte das kaum aus dem schlotternden Webster herausgebracht, als der Krankenwagen mit heulender Sirene um die Ecke bog. Sofort lief ich hinaus.
    Der Doc war bereits vor dem Krankenwagen gekommen. Neben ihm kniete der Cop und leistete ihm, zur Ersten Hilfe Handreichungen. Ich stellte die erste Frage, als sich der Doc aufrichtete. Als er einen kurzen Blick auf meinen Ausweis geworfen hatte, sah er mich erstaunt an. »Was ist mit dem Verletzten? Kommt er durch?«
    Der Arzt nickte.
    »Ja, falls keine unvorhergesehenen Komplikationen eintreten werden. Der Streifschuss ist nur eine

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