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0244a - Heißer als die Hölle

0244a - Heißer als die Hölle

Titel: 0244a - Heißer als die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heißer als die Hölle
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genau der richtige Mann für uns«, entgegnete der Gangster. Er hörte ein Geräusch und zog sofort seine Luger. Im Schloss drehte sich ein Schlüssel. Aber es war der jüngere Gangster, der zurückkam.
    »Ich habe einen Ford gekapert«, sagte der Neuankömmling. Der Dicke nickte nur und marschierte kreuz und quer durch das Wohnzimmer.
    Plötzlich fragte er die Medizinstudentin: »Hat das Medical Center eine Fahrbereitschaft für Krankenwagen… und auch für Leichenwagen?«
    Das Mädchen sah ihn entgeistert an.
    »Natürlich, Krankenwagen haben wir. Leichenwagen haben wir nur einen, der ist für die Morgue zuständig. In Notfällen.«
    Während Eleonore sprach, schob der Dicke die schwarze Augenklappe in die Stirn und rieb sich das Auge. Er vergaß, die Klappe wieder zurückzuschieben. Die beiden Mädchen sahen das schielende linke Auge des Gangsters.
    In diesem Augenblick klingelte Eleonore Baxters Telefon. Der Dicke war sofort bei ihr und packte sie hart am Arm.
    »Los, abnehmen und ruhig reden. Sie haben Kopfschmerzen und liegen längst im Bett. Besuch können Sie heute keinen mehr empfangen.«
    Eleonore gehorchte.
    Als sich der Anrufer mit tiefer Bassstimme meldete, zuckte sie zusammen.
    »Paps… hallo, Paps… du bist es…«, stammelte sie mühsam.
    Der Dicke stand vor ihr und zog seine Luger.
    ***
    Während der Fahrt vom Webster Inn zum Medical Center berichtete ich Mister High über die jüngsten Ereignisse. Dann fragte ich ihn nach der Identität des Mannes, der im Schuppen des Piers 80 im Hudson-Hafen unter den Gangsterkugeln gestorben war.
    »Bis zur Stunde wissen wir nichts. Unsere Leute im Archiv suchen noch.«
    »Was mir auffiel«, warf ich ein, »Chef, der Anzug des Mannes war ziemlich gut im Stoff, aber altmodisch geschnitten.«
    Der Chef reichte mir eine Zigarette und nickte.
    »Das hat Phil auch schon gesagt. Sie glauben also auch, das es sich um einen Mann handelt, der nach mehrjähriger Freiheitsstrafe aus dem Gefängnis oder Zuchthaus entlassen worden ist?«
    »Das meine ich«, pflichtete ich dem Chef bei und schlug vor, unsere Fahndungsabteilung auf diese Möglichkeit hinzuweisen, Das würde uns Arbeit und Zeit sparen. Der Chef stimmte zu. G-man Lee, der vorn im Wagen saß, gab die Weisung an unsere Zentrale durch.
    ***
    Wir bogen vom Broadway in die 168. Straße zum Medical Center ein.
    »Chef, ich habe keine Dienstwaffe mehr. Falls jetzt ein Tanz losgehen sollte, dann bitte ich Sie, doch im Wagen zu bleiben und…«
    Mister High lachte leise.
    »Dass Sie immer auf mein Alter anspielen, Jerry, das finde ich nahezu boshaft. Aber eins können Sie, nämlich Menschen nicht nur die Würmer aus der Nase ziehen, sondern sogar dem eigenen Chef die Pistole aus dem Halfter.« Er griff in den linken Jackenausschnitt und gab mir seine Smith & Wesson 38er Special.
    G-man Gann, der uns fuhr, stoppte den Wagen. Er deutete nach vorn.
    »Da ist das Medical Center. Vor Portal steht auch dein Schlitten, Jerry. Phil scheint auch im Hause zu sein. Ich glaube, es gibt vorläufig keinen Grund zur Aufregung.«
    »Wollen wir erstmal abwarten«, murmelte ich, und verstaute Mister Highs Dienstwaffe in meinem Halfter.
    Auf der 168. Straße herrschte zur frühen Abendzeit reger Verkehr. Ich bat meinen Kollegen Gann, noch einige Yards näher an das Portal zu fahren. Der Autoverkehr versperrte mir immer wieder das Blickfeld. Lee und ich stiegen aus.
    Jetzt fuhren zur gleichen Zeit drei Wagen am Eingang vor. Sie parkten hinter meinem roten Jaguar. Die Besatzungen stiegen aus. Es waren zusammen fünf Männer und zwei Frauen. Alle gingen auf das Portal zu. Zwei Männer bildeten den Schluss und blieben plötzlich stehen. Die große, gläserne Schwingtür öffnete sich.
    Phil kam heraus.
    Ich bückte mich, um Mister High durch das heruntergekurbelte Fenster zu sagen, dass ich Phil holen wollte. Dazu kam ich aber nicht, denn da geschah es schon.
    Zwei Schüsse übertönten den Lärm des Straßenverkehrs. Sie waren fast gleichzeitig gefallen.
    Phil, den ich Sekunden vorher noch in voller Lebensgröße gesehen hatte, war wie vom Erdboden verschwunden.
    »Los, Lee, rüber. Pass auf, dass du nicht von einem Wagen erwischt wirst.«
    Ich hatte knapp die Hälfte der Straße in großen Sprüngen überquert, als sich hinter meinem Jaguar ein großer, heller Rambler löste und direkt auf mich zusteuerte. Lee schrie mir im Laufen etwas zu, aber ich verstand es nicht. Da war der Rambler schon heran. Ich warf mich blitzschnell zur Seite.

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