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0245 - Rallye mit dem Teufel

0245 - Rallye mit dem Teufel

Titel: 0245 - Rallye mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem Teufel zugehen, wenn ich auf Schmu und Schiebung angewiesen wäre, eine Rallye zu gewinnen, dachte Boyd Rhodes noch.
    GLAUBST DU, DACHTE SEINERSEITS DER TEUFEL, UND ER WAR SCHON GANZ NAH.
    ***
    Zamorra befand sich in Halbtrance. Pausenlos sandte er seine konzentrierten Gedanken in das Amulett. Alle anderen Gedanken waren ausgeschaltet. Er sah und hörte nichts mehr. Sein Ziel war, das Amulett zu wecken und einzusetzen.
    Merlins Stern, vor fast tausend Jahren von jenem mächtigen Zauber aus der Krañ einer entarteten Sonne geformt, reagierte nur träge. Seit jenem Tag, da ein Schwarzer Druide versucht hatte, das Amulett Zamorra zu entreißen und umzupolen, wurde es immer unberechenbarer und schien an Kraft zu verlieren. Und meist genau dann, wenn es am nötigsten gebraucht wurde, versagte es völlig. Dann wieder gab es Momente, da es aus eigener Krfat aktiv wurde und sich kaum bremsen ließ.
    Plötzlich zuckte Zamorra kaum merklich zusammen. Unter dem ständigen Druck seines Zeigefingers nahm eines der Schriftzeichen eine andere Position ein!
    Das Amulett erwachte.
    Nicole beobachtete es. Sie wagte aber nicht, Zamorra darauf anzusprechen und zu stören. Wenn es darum ging, würde er selbst zu sprechen beginnen.
    Seine Lippen formten lautlos Wörter. Magische Formeln, die helfen sollten, die Wirksamkeit des Amuletts zu unterstützen. Auch das war früher nie nötig gewesen…
    Im Zentrum der handtellergroßen Silberscheibe veränderte sich etwas. Der Drudenfuß verschwand und wurde zu einer Art Bildschirm. Zamorra war hellwach! Er versuchte die farbigen Schleier zu durchdringen, sie zu sortieren und in eine bestimmte Ordnung zu bringen. Langsam wurde ein Bild erkennbar.
    Er sah eine Gestalt, geduckt und von dunklem, dichten Pelz überwuchert. Ein kantiger Schädel, in dem Augen rot flammten. Aus der Stirn ragten Hörner empor!
    »Der Teufel…«, flüsterte Zamorra kaum hörbar. Er sah wohl, aber er begriff nicht. Der Teufel, das war doch nur eine Verallgemeinerung für die Macht des Bösen schlechthin. In der Hölle gab es Tausende, Millionen von Teufeln. Und der hier sah aus wie der Teufel aus dem Bilderbuch.
    Ein Fuß menschlich, der andere ein Huf… und er peitschte mit einem dünnen Rattenschwanz, der in einer dreieckigen Pfeilspitze endete…
    Und es lachte, dieses winzige Abbild des Teufels! Lachte höhnisch und unheimlich laut! Wilder denn je peitschte der Schweif - und fuhr jäh aus dem Drudenfuß heraus, wuchs ins Riesenhafte und versetzte Zamorra einen heftigen Schlag! Dabei begann die dreieckige Spitze zu glühen!
    Zamorra schrie auf, als die Feuerspur ihn traf. Das Amulett entfiel seiner Hand, aber es stürzte nicht zu Boden, sondern schwebte!
    Der peitschende Teufelsschweif kreiselte im Zimmer herum, berührte dies und das und setzte verschiedene Gegenstände in Brand! Nicole sprang auf, wollte nach dem schwebenden Amulett greifen, kam aber nicht heran, weil sie dem Schweif immer wieder ausweichen mußte!
    Zamorra kam wieder hoch.
    Er schaffte es, nach dem Amulett zu greifen! Er riskierte dabei aber auch Kopf und Kragen. Plötzlich legte sich der Schweif wie eine Schlange um seinen Hals und zog sich zusammen.
    Seine Finger berührten jenes Schriftsymbol, das wie alle anderen auf dem äußeren umlaufenden Silberband erhaben gearbeitet war und für jeden Außenstehenden massiv und fest war. Er brachte es in seine Originalposition zurück.
    Im gleichen Moment war der kreiselnde und würgende Schweif verschwunden!
    Zamorra taumelte vorwärts, hustete. Die Bettdecke stand in Flammen, die kurze Gardine ebenfalls. An der Wand krochen Funken empor.
    »Wasser! Schnell!« stieß der Professor hervor.
    Einen Moment lang war Nicole wie betäubt. Aber als sie dann herumfuhr, um zu handeln, war Zamorra trotz seiner Verletzungen schon an ihr vorbei, riß die Tür zur Duschkabine auf und die Brause aus der Halterung.
    »Aufdrehen, schnell…«
    Gemeinsam spielten sie Feuerwehr.
    Der eiskalte Wasserstrahl prasselte in die aufzüngelnden Flammen und verzehrte sie, ehe sie größeren Schaden anrichten konnten. Immerhin - Gardine und Bett waren unbrauchbar geworden.
    Und wieder hörte Zamorra den Teufel lachen.
    Da verschwand die fremde Kraft. Das Amulett polterte auf den Boden. Nicole drehte das Wasser ab, und Zamorra warf den Brausekopf ins Duschbecken.
    »Ich möchte nur wissen«, murmelte er, »welcher Dämon sich hinter dieser Teufelsmaske eintamt! Und dann gehe ich ihm an den Kragen…«
    Der lachende Teufel

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