0245 - Rallye mit dem Teufel
sonst unter bestimmten Voraussetzungen beweglichen Zeichen saßen bombenfest.
»Magisch tot…«
»Oder blockiert?« vermutete Bill.
Zamorra dachte an Schwarze Druiden, an Gnom-Teufel und entartete Meeghs. Aber wenn eine dieser bösen Mächte hier aktiv wäre, hätte er es auf andere Weise spüren müssen. Wer aber sonst konnte sein Amulett blockieren?
»Wir finden es hier im Dunkeln nicht mehr heraus. Ich will nachher in aller Ruhe versuchen, das Amulett einzusetzen. Vielleicht bin ich etwas zu nervös.« Aber er wußte, daß er sich selbst belog. Es funktionierte einfach nicht!
Sie verließen das Wäldchen. Draußen stießen sie auf Nicole, die sie erwartete und über das Vorgefallene in Kenntnis setzte.
»Wir sind schon aufgefallen«, sagte Zamorra trocken. »Wer immer dahinter steckt - er weiß, daß wir ihm an den Kragen wollen. Also greift er uns an. Dich vor der Dusche, uns beide beziehungsweise speziell mich durch die Fallgrube, die in Wirklichkeit gar nicht existierte. Er wird allmählich hart.«
»Der Gegner muß sehr stark sein«, überlegte Bill. »Was er uns bisher vorgeführt hat, würde normalerweise völlig ausreichen, uns fertigzumachen. Wir haben nur durch Zufälle überlebt. Warum aber leben dann Patsy und Boyd noch, die doch die ursprünglichen Opfer sind?«
»Vielleicht will der Gegner sie nur verunsichern oder unter Druck setzen. Erst wenn das dann nicht klappt, kommt der tödliche Schlag.«
»Dann müßten wir aber feststellen können, welche Forderungen gestellt werden«, wandte Bill ein.
»Die Forderungen kommen womöglich erst in der nächsten Nacht. Das hier war nur die Einleitung…«
»Eine schöne Einleitung«, brummte Bill mißmutig. »Da möchte ich den Hauptteil erst gar nicht kennenlernen…«
***
In dieser Nacht bestand Manuela Ford darauf, in Bills Zimmer zu übernachten. Zu aller Überraschung zeigte sich Patsy Fox mit dem Tausch einverstanden; offenbar bahnte sich zwischen Boyd Rhodes, der wieder bei Bewußtsein war, und ihr etwas an.
Zamorra war aus einem anderen Grund höchst erfreut über diesen Wechsel, der wahrscheinlich allenfalls Grymes nicht gefiel. So brauchte er nämlich nur ein Zimmer zu überwachen. Bill und Manu kannten sich mit übersinnlichen Erscheinungen aus und konnten auf sich selbst aufpassen. Zamorra und Nicole ebenfalls. Aber die Schauspielerin und Mister Fünfzig Prozent waren in gewisser Hinsicht ahnungslos.
Wohl machte sich Patsy über Nicoles Attentat-Bemerkung ihre Gedanken und wähnte auch in Zamorra und Nicole Geheimagenten, die über ihre Sicherheit wachen sollten. Aber worum es nun wirklich ging, war ihr ebenso unklar wie Boyd.
»Ein Attentat auf dich, mich, uns… das ist doch totaler Quatsch«, sagte die Schauspielerin. »Wer sollte auf so einen Blödsinn kommen?«
Boyd Rhodes saß auf seiner Bettkante, »Jemand, der weiß, daß bei dieser Rallye nicht alles mit rechten Dingen zugeht«, sagte er. »Jemand, der weiß, aus welchem Grund plötzlich nicht fünf, sondern sechs Wagen teilnehmen. Jemand, der weiß, daß die fünf anderen Teams nur Statistenrollen bekommen sollen und daß wir den Sieg einkassieren sollen.«
»Was heißt einkassieren?« ereiferte sich Patsy. »Sollen wir fahren, oder was? Oder wird von oben geschoben?«
Boyd schnipste mit den Fingern. »Ich habe da etwas läuten hören«, sagte er. »Und am liebsten möchte ich den verdammten Vertrag zerreißen. Es wird falsch gespielt. Grymes will einen hundertprozentigen Sieg. Das heißt -auch dann, wenn ich eine Niederlage einfahre. Dann sollen die anderen Teams ausgepunktet werden, durch Regeländerungen, veränderte Prüfungen und so.«
Patsys Augen wurden groß.
»Weiß van Baerle davon?«
»Nein«, erwiderte Rhodes. »Das hat Grymes mit diesem Fawkhawk zusammen ausgeheckt.«
»Ich mache dabei nicht mit!« ereiferte sich Patsy. »Ich möchte zwar gern tatsächlich gewinnen - aber mit Fairplay, nicht durch Schiebung! Verdammt, warum sagt man den anderen nichts davon und bezahlt sie entsprechend, wie wir bezahlt werden? Warum dieser Betrug?«
»Grymes ist ein Schweinehund«, sagte Rhodes. »Sag mal - muß ich die Augen zuklappen, während du dich ausziehst?«
»Ganz im Gegenteil«, murmelte die Schauspielerin. »Du sollst mich sogar beschützen!«
Boyd Rhodes schmunzelte. »Und wenn ich derjenige bin, der über dich herfällt?«
»Dann schreie ich«, sagte sie. »Vor Vergnügen…«
Lange nach Mitternacht erst schliefen sie ein. Und es müßte wirklich mit
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