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0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

Titel: 0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar
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fassen. Wir werden den Leuten die versuchen Sie einzuschüchtern, zeigen, dass sie nicht ungestraft zu Gewaltmitteln greifen können.«
    »Haben Sie schon etwas erreicht?«
    Mein Freund warf mir einen Blick zu, und ich ergriff das Wort.
    »Es ist mir durch Zufall gelungen, einen Weg zu finden; auf dem wir unser Ziel erreichen könnten. Bevor ich weiterspreche, muss ich Ihnen eine Frage stellen, die Sie als Experte in diesem Fall sicherlich besser beantworten können als wir. Wer ist Salvatore? Er muss ein Mitglied von Giulettos Gang sein und spielt, so viel uns bekannt ist, zurzeit eine Hauptrolle.«
    »Da müssen Sie meinen Regisseur, Mister Roy, fragen, der die Materie von Grund auf studiert hat… Aha, da kommt er schon.«
    Randolph Roy, der nach kurzem Anklopfen eintrat, war das genaue Gegenteil seines Bosses.
    Roy war hager, klein und fast zerbrechlich. Er hatte das, was man respektlos einen Eierkopf bezeichnet, und dessen Form wurde noch durch die spiegelnde Glatze betont.
    Roy hatte abstehende Ohren, eine breite Nase und einen kleinen schmalen Mund. Seine Augen waren rund wie die eines Wellensittichs und ebenso beweglich. Er trug eine graue, schmutzige Flanellhose, ein offenes Texashemd und eine altersgraue Samtjacke. Roy war offensichtlich ein recht origineller Mann.
    Er betrachtete uns interessiert mit seinen Vogelaugen und dabei fasste er mit der rechten Hand die Finger seiner Linken und ließ deren Gelenke hörbar knacken.
    »Was ist los?«, fragte er mit der Miene und dem Ton eines Menschen, der sich in seiner Arbeit nicht gerne stören ließ.
    »Diese Herren sind Mister Cotton und Mister Decker vom Federal Bureau of Investigation«, stellte uns der Manager vor. Aber ehe er weiterreden konnte, unterbrach ihn sein Regisseur.
    »Herrlich! Wundervoll! Wollen die Herren Rollen im Giuletto-Film übernehmen? Ich brauche unbedingt ein paar Leute, die nicht nur wie G-men aussehen, sondern auch deren Benehmen haben.«
    Dann kniff er die Augen zusammen und musterte uns vom Kopf bis zu den Füßen.
    »Sind die Burschen auch echt, Mister Looke?«
    »Echt sind wir schon, aber wir wollen uns nicht um Rollen in dem Film bewerben. Wir sind hierhergekommen, weil wir den Mord an Pietro Camino aufklären wollen. Zu diesem Zweck brauchen wir Ihre Hilfe.«
    »Erinnern Sie mich nicht an diesen Mann«, brauste Mister Roy auf. »Sein Tod hat mich mindestens eine Woche Arbeitszeit gekostet. Ein Glück, dass ich einen anderen Darsteller gefunden habe.«
    »Trotzdem, Mister Roy, ist es nötig, dass wir der Sache nachgehen«, versuchte ich es, »und außerdem habe ich noch eine Frage: Wie steht es bei Ihnen mit der Rolle der Maria Amalita? Haben Sie schon jemanden dafür?«
    »Den Teufel habe ich. Die Mädchen die es könnten, haben Angst, und die anderen taugen nichts.«
    »Dann kommen wir uns schon näher. Ich habe eine junge Dame für Sie, die soviel ich beurteilen kann, mit der Materie vertraut ist und außerdem genauso aussieht, wie man sich das süße Mädchen eines Gangsterchefs vorstellt.«
    »Sie wollen mir wohl Ihre Freundin auf schwatzen«, entgegnete Roy mit zusammengezogenen Brauen. »Da ist nichts bei mir zu machen.«
    »Keineswegs, Mister Roy. Das Mädchen ist nicht meine Freundin und das, was ich eben sagte, stimmt genau. Allerdings habe ich einen Hintergedanken. Die Kleine weiß eine ganze Menge über Camino und über einen gewissen Salvatore, der Giulettos Erbe angetreten hat. Kenne Sie übrigens einen derartigen Mann?«
    »Das kann nur Salvatore Piscaro sein, Giulettos Lieutenant. Seit dem Tod des Gangsters war er genauso verschwunden wie Camino. Ich bin erstaunt, plötzlich 12 von ihm zu hören. Kennen Sie den Kerl? Glauben Sie, dass wir ihn dazu bringen könnten, in dem Fernsehstück seine eigene Rolle zu spielen?«
    »Das wird er keinesfalls tun. Im Gegenteil. Ich glaube, dass er der Mann ist, der Caminos Tod veranlasst hat.«
    »Das ist doch kein Hinderungsgrund«, knurrte Mister Roy. »Ein Gangster will Geld verdienen. Wenn dieser Salvatore Piscaro eine halbe Million scheffeln kann, indem er Giulettos Rolle übernimmt, so wird er kaum Nein sagen.«
    »So geht das nicht, Mister Roy. Es gibt so etwas wie eine Standesehre. Die gibt es bei den der Handelskammer angeschlossenen Firmen, bei den Gewerkschaftsmitgliedern und genauso auch bei den Gangstern. Salvatore Piscaro ist Gangster reinsten Wassers, ein Held in den Augen seiner Landsleute, der sich niemals dazu hergeben wird, eine Filmrolle zu spielen. Außerdem

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