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0245 - Verdammt und begraben

0245 - Verdammt und begraben

Titel: 0245 - Verdammt und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die dunklen Wälder nahmen.
    Noch hatten die Nebel die Höhe nicht erreicht. Es würde aber nicht lange dauern, dann war Marek gezwungen, noch langsamer zu fahren, denn die Scheinwerfer des Wagens kamen gegen diese graue Suppe nicht an.
    Er hoffte stark, daß der Köhler sich nicht geirrt hatte. Einige Male hatte er schon mit ihm gesprochen, und die beiden Männer waren übereingekommen, eine raffinierte Falle aufzubauen. Bisher war der Vampir nicht hineingelaufen, beide hofften jedoch, daß es in dieser Nacht oder an diesem Abend gelingen würde.
    Der Vampir war an sich nur ein Mitläufer, ein Diener des uralten Barons von Leppe.
    Dieser Mensch hatte vor langer Zeit in Siebenbürgen, einer deutschen Enklave in Rumämien, gelebt, und er sollte noch kurz vor seinem Tod durch den Grafen Dracula zum Vampir gemacht worden sein. Man hatte von dem Baron nicht mehr viel gehört, weil man ihn einfach nicht fand. Er war verschwunden.
    Doch hin und wieder tauchte er auf.
    Nachts, Wenn der Wald fast stockfinster war und nur das vom Himmel fallende Mondlicht seinen geheimnisvollen fahlen Schleier wie ein Netz auf Äste und Büsche legte, dann geisterte er durch die tiefen Wälder auf der Suche nach Blut.
    Es gab Menschen, die ihn gesehen hatten und geflohen waren.
    Von ihnen erfuhren die anderen dann, daß der Baron nicht allein war, sondern immer in Begleitung seines Dieners Egmont war, der ihm auch zu Lebzeiten treu zur Seite gestanden hatte.
    In der letzten Zeit hatten sich die Hinweise auf den Baron und dessen Diener gehäuft.
    Von Leppe war wieder aktiv geworden. Unruhig streifte er durch die Wälder, als würde er auf irgend etwas warten. Offiziell lag er auf dem kleinen Friedhof seiner Burg, die, von den Wäldern vor Blicken geschützt, an einem Berghang stand und einer uneinnehmbaren Festung glich.
    Dort irgendwo sollte von Leppe offiziell liegen. Es gab ein Grab, das seinen Namen trug. Und daneben ein schlichteres mit dem Namen seines Dieners.
    Die Menschen, die von dem Baron wußten, hatten Angst. Deshalb trugen sie die Nachricht dem alten Marek zu, und ihm blieb nichts anderes übrig, als sein Erbe zu erfüllen.
    Wie ein Westernheld den Colt, so holte er aus der alten Truhe seinen Eichenpfahl hervor und ging trotz des Widerstandes seiner Frau Marie auf Vampirjagd.
    Vielleicht konnte er ihn in dieser Nacht stellen, die Falle jedenfalls war gut aufgebaut.
    Zudem hatte der Köhler ausgezeichnet reagiert. Er war nicht geflohen, als er den Blutsauger zum erstenmal zu Gesicht bekam, sondern hatte sich an Marek gewandt.
    Eine Kreuzung erschien im Licht der Scheinwerfer. Marek konnte den Hauptweg nicht mehr weiterfahren. Er führte bis Sibio, dem ehemaligen Herrmannstadt.
    Rechts ging es in den Wald.
    Der alte Marek hatte gestoppt. Allmählich krochen die Dunstschleier wie geisterhafte, lange Arme aus dem Wald, um auch den Hauptweg zu bedecken. Es würde nicht mehr lange dauern, dann war er zu.
    Der Pfähler drehte das Lenkrad nach rechts und bog in den schmalen Weg ein, der noch die tiefen Spuren der Holzfuhrwerke zeigte, denn in den Wäldern wurden immer Bäume geschlagen. Bis zum Ende wollte Marek den Weg durchfahren.
    Es war uneben. Der Lada schaukelte wie ein altersschwaches Pferd. Die Räder wühlten die losen Blätter in die Höhe und rissen manchmal auch die feuchte Erde auf.
    Der Nebel stieg höher!
    Etwa in Kopfhöhe hatte er sich ausgebreitet. Die Strahlen der Scheinwerfer wurden bereits von ihm verschluckt. Noch einige Minuten konnte der Pfähler fahren, dann ging es nicht mehr weiter, weil querliegende Baumstämme den Weg verbarrikadierten.
    Er wollte seinen Lada nicht entgegen der Fahrtrichtung parken, deshalb versuchte er, den Wagen zu drehen.
    Es gelang ihm beim dritten Versuch. Die Reifen hinterließen in der feuchten Erde tiefe Furchen. Marek schaltete den Motor aus, löschte die Lichter und nahm seinen Pfahl, bevor er ausstieg.
    Sekundenlang schaute er den Eichenpfahl an. Es war ein schweres Erbe, und eigentlich gehörte zu diesem Pfahl noch ein Silberkreuz.
    Das hatte sich zwar einmal in Rumänien befunden, war aber durch die Familie Monössy nach England gelangt, wo es seinem richtigen Besitzer, John Sinclair, zugeleitet worden war.
    Frantisek Marek kannte John Sinclair. Der Geisterjäger und sein chinesischer Freund hatten vor Jahren Petrila besucht, um den Vampir Kalurac zu jagen. Sie waren, als Kalurac entkam, zurück nach England geflogen und hatten gemeinsam mit Marek die Vampirfalle aufgebaut. [2]

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