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0247 - Vampir-Terror

0247 - Vampir-Terror

Titel: 0247 - Vampir-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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etwas anbieten? Leider haben wir hier nur Kaffee, aber vielleicht läßt sich noch etwas anderes auftreiben.« Er wies mit einer umfassenden Geste auf das Chaos aus Büchern, sich auftürmenden Schulheften und Unterlagen, die in dem Büro überall verstreut herumlagen.
    »Nein, danke«, lehnte Embers ab. »Es geht um folgendes…« Er schilderte dem Direktor kurz den Stand der Dinge, wobei er einige Details ausließ, die seiner Meinung nach den Lehrer nicht zu interessieren hatten.
    Zamorra ließ ihn gewähren.
    Olsen hörte aufmerksam zu, dann klopfte er seine Pfeife geräuschvoll in einem Aschenbecher aus.
    »Tja«, sagte er, »es tut mir sehr leid, aber ich fürchte, ich kann Ihnen dabei nicht behilflich sein.« Er bemerkte das enttäuschte Gesicht des Reporters und fuhr in aller Ruhe fort: »Ich bin erst seit drei Jahren der Leiter dieser Schule, obwohl es mir manchmal vorkommt, als wären das dreißig Jahre. Da kann ich mich natürlich nicht an Vorfälle erinnern, die 1952 passiert sind. Wir verfügen auch nicht mehr über die Akten jener Zeit. Die sind auf Mikrofilm bei der Schulbehörde. Und bis die sich rührt, das dauert.«
    »Aber es muß doch eine Möglichkeit geben«, beharrte Embers. Der Direktor klopfte sich mit dem Pfeifenstiel gegen die Zähne.
    »Der damalige Direktor ist verstorben. Das ist auch eine Sackgasse.«
    Das Gesicht des Fotoreporters wurde immer länger. Er warf einen schüchternen Blick auf den Professor, dessen Stirn die ersten Unmutsfalten zeigte.
    Olsen lächelte entschuldigend. »Wie gesagt, ich möchte Ihnen gerne helfen, aber ich sehe keine Möglichkeit. Es sei denn…«
    »Ja?« hakte Embers begierig nach. Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
    »Sie können sich sicher vorstellen, daß im Laufe der Zeit der gesamte Lehrkörper ausgetauscht wurde.« Olsen stopfte seine Pfeife und setzte sie in Brand. Befriedigt stieß er ein paar Rauchwolken aus.
    Beamter müßte man sein, dachte Zamorra und unterdrückte einen Seufzer. Wenn das in diesem Tempo weiterging, würde das Mittagessen tatsächlich unter den Tisch fallen.
    Olsen sprach weiter. »Aber es gibt noch einen Lehrer, der zu dieser Zeit an dieser Schule unterrichtet hat. Das ist Mr. Johnson. Es ist durchaus möglich, daß er Ihnen etwas erzählen kann. Ein Versuch kann ja nicht schaden.«
    »Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu.« Embers strahlte. »Wo finden wir Mr. Johnson?«
    Der Schuldirektor blickte auf die Uhr. »Jetzt hat er gerade eine Freistunde. Sie werden ihn im Kartenraum finden.« Olsen lächelte. »Das ist sein Stammplatz geworden.«
    Embers sprang auf. Er schüttelte dem Direktor kräftig die Hand. »Haben Sie vielen Dank.«
    Olsen wehrte bescheiden ab. »Aber ich bitte Sie, wofür denn?« Aber Embers stand schon längst an der Tür und öffnete sie. Doch er mußte sich noch gedulden, denn Olsen verabschiedete in aller Ruhe noch Zamorra und Nicole.
    ***
    Der Fiat parkte vor der Schule. Verwundert hatten die Männer beobachtet, daß Zamorra das Gebäude betreten hatte.
    »Was wollen die denn da?« fragte Joe.
    »Keine Ahnung«, sagte der Fahrer. »Aber das kann uns egal sein. Wenn sie rauskommen, kümmern wir uns um sie. Ihr wißt genau, was ihr zu tun habt. Joe, du kümmerst dich mit Bill um das Mädchen.«
    Joe grinste dreckig. »Mache ich mit Vergnügen«, kommentierte er.
    Der Fahrer brummte angewidert.
    »Jack und ich übernehmen den weißen Magier. Jack, du weißt, was unser Meister haben will?«
    Ein Mann im Fond nickte zustimmend.
    »Gut«, sagte der Fahrer. »Jetzt gilt es zu warten.«
    ***
    »Du liebe Güte, wenn schon die normalen Schulen in Oxford so beschauliche Chefs haben, wie sieht es erst dann in den Colleges aus?« stöhnte Nicole, als sie durch die im Moment stillen Korridore der Schule gingen. Es wurde Unterricht gegeben, und die Stimmen der Lehrer drangen nur verzerrt aus den Klassenzimmern.
    »Der Staub der Jahrhunderte«, erinnerte sie Zamorra. »Habe ich es dir nicht gesagt? Eine Welt für sich.«
    »Ich weiß nicht«, meinte Nicole skeptisch. »So jung wie dieser Typ und schon so abgeschlafft.«
    »Das sehen Sie nicht richtig, Mademoiselle Duval«, mischte sich Roy Embers ein. Der Fotoreporter witterte Morgenluft. »Oxford hat eben ein besonderes Flair. Das färbt auf die Menschen ab.« Er musterte sie unverschämt. »Darf ich Ihnen heute abend die Stadt zeigen?«
    »Sie dürfen uns den Weg zu diesem Kartenraum zeigen, Mr. Embers«, schaltete sich Zamorra ein. Ihm fiel der Mann

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