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0247 - Vampir-Terror

0247 - Vampir-Terror

Titel: 0247 - Vampir-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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auch essen«, stellte Nicole fest. Ihre Augen funkelten.
    »Seit wann arbeitest du?« erkundigte sich Zamorra spöttisch.
    »Immerhin bin ich deine Sekretärin.«
    »Ach, das meinst du. Das ist doch schon lange her«, winkte er ab. »Du weißt doch gar nicht mehr, wie eine Schreibmaschine aussieht.«
    »Ich kündige!«
    Zamorra verdrehte entsetzt die Augen. »Was soll ich dann mit meinem Geld machen, wenn ich deine Rechnungen nicht mehr bezahlen darf? Das geht nicht.«
    Nicole schlug begeistert die Hände zusammen. »Also doch ein Einkaufsbummel auf der ›High‹. Einverstanden, großer Meister?«
    »Moment, so war das nicht gemeint«, entgegnete Zamorra hilflos. »Aber wenn ich damit deine Kündigung verhindern kann…«
    Beide sahen sich an, dann prusteten sie beinahe gleichzeitig los. Zamorra ergriff Nicoles Hand, und dann schlenderten sie los. In der Hotelhalle blieb Nicole an der Rezeption noch einmal stehen, um die neueste Tageszeitung aus dem Ständer zu ziehen.
    NEUES MORDOPFER GEFUNDEN! stand in großen Lettern zu lesen. Mit einem unguten Gefühl überflog Professor Zamorra den Artikel. »Diesmal hat unser Freund in einem Haus zugeschlagen. Merkwürdig. Ob das vielleicht ein nachahmender Täter war? Das paßt gar nicht ins Muster. Was meinst du, Nici?«
    Aber die hörte nicht zu. Sie hatte etwas anderes entdeckt. »Dieser Schmierfink«, fluchte sie und zeigte mit dem Finger auf einen Artikel am unteren Ende der Seite.
    Parapsychologe in der Stadt, lautete die Überschrift. Der bekannte Parapsychologe Professor Zamorra und seine Assistentin Nicole Duval befinden sich in Oxford, um der Polizei bei der Suche nach dem gemeingefährlichen Mörder zu helfen.
    »Ich kratze ihm doch die Augen aus, wenn ich ihn in die Finger bekomme!«
    Wütend knüllte Zamorra die Zeitung zusammen. »Großartig. Jetzt können wir uns gleich ein Schild um den Hals hängen. Roy Embers… Warte, alter Freund. Du kannst was erleben.«
    »Das hilft uns jetzt auch nicht weiter«, seufzte Nicole. »Ich fürchte bloß, daß unsere Vorschußlorbeeren auch schon bei der Polizei gelandet sind.«
    ***
    Sie waren. Sie waren sogar direkt auf dem Schreibtisch von Inspector Cadlex gelandet. Und mit mitleiderfülltem Gesichtsausdruck führte Assistent Sailman die beiden in das Allerheiligste seines Chefs.
    Bevor Zamorra auch nur einen Ton sagen konnte, erhob sich Cadlex. Er wirkte in diesem Moment wie ein mächtiger Bär, der im Winterschlaf gestört wurde und nun aus seiner Höhle hervorkommt. Er stützte sich mit geballten Fäusten auf der Schreibtischplatte auf.
    »Ich möchte Ihnen einen guten Rat geben, Mister Professor! Egal, wer Sie sind und was Sie tun - kommen Sie mir bei meiner Ermittlungsarbeit nicht in die Quere. Ich verbitte mir jegliche Einmischung Ihrerseits. Mit dem Hokuspokus können Sie die Kinderstunde bei der BBC bestreiten.«
    Im stillen zählte Zamorra bis zehn. Er verstand die Verärgerung des Polizisten, dem dieser Fall langsam, aber sicher über den Kopf zu wachsen begann. Dennoch erwartete er eine gewisse Fairneß.
    »Ich betrachte es nicht als Einmischung in Ihre Arbeit, Inspector«, begann er, »wenn…«
    »Wie Sie es betrachten, interessiert mich nicht«, sagte Cadlex eisig. »Ich habe eine Mordserie aufzuklären und kann mich nicht auch noch mit irgendwelchen Geisterbeschwörem herumärgern. Sollte ich auch nur Ihren Schatten in der Nähe der Tatorte sehen, buchte ich Sie ein. Ist das klar?«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen und wechselte einen schnellen Blick mit Nicole. »Mit welchem Recht?« fragte Nicole. »Ich denke, wir sind hier in merry Old England und nicht im Wilden Westen.«
    »Es gibt eine sehr stichhaltige Begründung«, sagte Cadlex. »Vorsätzliche Behinderung der Polizeiarbeit. Sind wir uns einig, Mister Gespensterjäger?«
    »Sie mögen sich vielleicht einig sein«, sagte Zamorra knapp. »Verstehen Sie nicht? Ich will Ihnen helfen…«
    »Sie helfen mir«, knurrte Cadlex, »indem Sie unverzüglich mein Büro verlassen und mir innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht mehr über den Weg laufen. Guten Tag.«
    Einen Rausschmiß konnte man eleganter, aber auch plumper formulieren. Zamorra zuckte resignierend mit den Schultern, murmelte etwas von »Wer nicht will, der hat schon« und verließ, Nicole an seiner Seite, das kleine Büro.
    ***
    Als die Besucher draußen waren, wurde Cadlex wieder etwas ruhiger. »Dreistes Volk«, murmelte er und suchte nach seinen Zigaretten, konnte sie aber nirgendwo

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