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0248 - Gatanos Galgenhand

0248 - Gatanos Galgenhand

Titel: 0248 - Gatanos Galgenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dort lauerte ein gefährliches Wesen, der Geist dieser Lucille, der sicherlich endlich eine Heimat haben wollte.
    Hatte er sich auf die Seite des Henkers geschlagen?
    Damit mußte ich rechnen, und ich durfte auch jetzt keine Rücksicht mehr nehmen.
    Ich ging vor.
    »Neiiiin!« hörte ich das hohe, schrille Kreischen, das die schemenhafte Gestalt vor mir ausstieß. »Neiinnn…«
    Dann griff sie an.
    Plötzlich tauchte sie dicht vor meinem Gesicht auf. Ich bekam soeben noch die Hand mit dem Kreuz in die Höhe, spürte den kalten Hauch, der mich streifte, und es kam zur Berührung.
    Die Welt erstarrte.
    Dad Gefühl hatte ich, denn die folgenden Ereignisse liefen zwar schnell, aber dennoch langsam ab.
    Wieder einmal hatten die Kräfte der Magie und die des Lichts Kontakt miteinander bekommen Für einen Moment materialisierte sich der Geist der Lucille dicht vor meinen Augen. Ich sah einen Körper, eine Frau, die blondes Haar hatte und ein blaues Kleid trug.
    Sie berührte mit den Füßen nicht einmal den Boden, schwebte über mir und wurde allein von dem Kreuz gehalten, an dem sie wie festgeklebt wirkte.
    Dann verging sie.
    Der zwar bildhaft vor mir schwebende, aber nicht dreidimensional existente Körper wurde in der Luft zerrissen. Die Kraft des Kreuzes sprengte ihn in seine Einzelteile auf.
    Fetzen flogen buchstäblich zur Seite. Da wurden die Arme zerrissen und zu schattenhaften Gebilden, die Beine lösten sich auf, verschwanden in einem dünnen Schleier, so daß zum Schluß nur noch der Kopf übriggeblieben war.
    Und auch ihn zerstörte mein Kreuz.
    Es gab nichts, was den Kräften des Lichts noch widerstehen konnte. Das Kreuz räumte auf. Die schwarze Magie besaß keine Chance, sie konnte nicht überleben.
    Ich mußte mit ansehen, wie der Geist dieser Lucille endgültig seine Erlösung fand.
    Und ich atmete auf, als von ihm nichts mehr zu sehen war. Gewonnen hatte ich.
    Das Leuchten auf meinem Silberkreuz schwächte sich allmählich ab. Ein Rest jedoch blieb, denn weiterhin existierte ein zweiter Geist, und der war wesentlich gefährlicher.
    Als ich weitergehen wollte, hörte ich das Geräusch. Es war ein tiefes, grauenvolles Stöhnen, das mir durch den Gang entgegenhallte und dem ein satanisches Gelächter folgte.
    Gatano, die Galgenhand, war frei!
    ***
    Tanith saß in ihrem Zimmer und hatte Angst. Nicht so sehr um sich, sondern um das Mädchen Judy Jackson. Sie war verschwunden, und die Hellseherin glaubte nicht, daß sie noch eine Chance hatte, wenn sie dem Geist des Henkers begegnete.
    Tanith wollte sich auch nicht unbedingt auf John Sinclair verlassen, sondern selbst etwas tun.
    Und sie konzentrierte sich. Fest hielt sie die rote Kugel umklammert. Ihre Gedanken gingen auf Wanderschaft. Sie waren streng auf einen Punkt fixiert, und der hieß Judy Jackson. Wenn eben möglich, wollte sie das Mädchen warnen.
    Aber da gab es etwas, das ihren Einfluß stark bremste. Es war wieder diese Wolke, die als eine magische Wand zwischen ihr und Judy Jackson stand.
    So sehr Tanith sich auch bemühte, sie kam nicht durch. Die Wolke filterte alles. Sie saugte die Ströme auf wie ein trockener Schwamm das Wasser.
    Die Wahrsagerin zitterte. Deutlich spürte sie das Fremde, das sich auch innerhalb der Kugel manifestierte und wie ein Bumerang gegen sie zurückschlug.
    Angst überfiel sie.
    Mit einemmal wußte sie, daß ihr die Dinge außer Kontrolle gerieten. Sie konnte einfach nicht mehr. Die Schwarze Magie der Gegenseite übernahm die volle Kontrolle.
    Schwer drang der Atem aus ihrem Mund. Die Lippen bewegten sich, die Wand, die zwischen ihr und Lucille stand, wurde größer, sie breitete sich wie ein dichter undurchdringlicher Nebel aus, und Tanith dachte daran, daß sie die Magie unterschätzt hatte.
    Die andere war stärker geworden.
    Ein Schrei löste sich aus ihrer Kehle. Er füllte den gesamten Raum aus, und sein Echo war noch nicht verklungen, als Tanith in die Höhe sprang und ihre Arme gegen die Decke streckte.
    Sei wußte, was geschehen war. Gatano, die Galgenhand, hatte es geschafft.
    Er war frei!
    ***
    Triumph, Freude, Hoffnung — das alles dröhnte mir mit dem Gelächter entgegen. Ich war zu spät gekommen, der Geist des Henkers hatte einen Helfer gefunden und war nun mit seinem Körper vereint.
    Grauenvoll…
    Von Lucille sah ich nichts mehr. Ihr ruheloser Geist war für alle Zeiten im Nirwana des Dämonenreiches gelandet. Jetzt gab es nur noch einen.
    Gatano, die Galgenhand!
    Wer war stärker?
    Ich näherte mich

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