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0248 - Gatanos Galgenhand

0248 - Gatanos Galgenhand

Titel: 0248 - Gatanos Galgenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Wänden des Zimmers mußte er stecken, denn sie fand keine andere Erklärung.
    Lucille wollte den Raum verlassen. Seltsamerweise schaffte sie dies nicht. Sie konnte sich einfach nicht überwinden, auf die Tür zuzulaufen und hinauszugehen.
    Das Grauen bannte sie.
    Am Tisch stand Lucille. Ihre Hände schienen auf der mit einer grünen Decke bedeckten Platte festzukleben, der Mund stand offen. Ihr Atem drang stoßweise über die Lippen, und sie konzentrierte sich auch auf eine Wand.
    Da war nichts Unnormales. Die Wand sah aus wie immer. Sie zeigte den grünen Schimmer, mit dem auch das schalldämpfende Material angestrichen worden war. Ansonsten tat sich nichts.
    Und das Stöhnen kam zurück. Es hörte sich noch schlimmer an als zuvor, denn zwischendurch glaubte Lucille, auch ein Lachen zu hören.
    Ein hämisches, gemeines Lachen, das ihr bewies, wie sehr sie unter Beobachtung stand.
    Der andere, das Unsichtbare, weidete sich an ihrer Angst!
    Ja, sie hatte Angst. Ihr Herzschlag war mehr mit einem Hämmern zu vergleichen. Sie spürte ihn in ihrem Kopf. Hinter der Stirn hallte es wider, das Atmen bereitete ihr Mühe, über ihren Körper kroch eine Gänsehaut, und die Angst wurde größer.
    Das unsichtbare Grauen war in der Nähe. Und es blieb nicht an seinem Fleck.
    Es kam näher…
    Lucille spürte es überdeutlich. Da kreiste und kesselte sie etwas ein. Es war wie eine Schlinge, die sich immer enger zog und bald ihren Hals erreicht hatte.
    Konnte sie noch Luft holen?
    Sie riß den Mund auf, schnappte nach Atem, ihre Augen wurden groß und weiteten sich voller Entsetzen, als sie plötzlich den gewaltigen Schatten an der Wand sah.
    Es war der Schatten einer Schlinge!
    ***
    Der Galgenmörder!
    Dieser eine Begriff zuckte durch Lucilles Kopf. Sie machte sich da nichts vor, trotz ihrer Angst dachte sie realistisch, und sie erinnerte sich sehr gut an den Bericht in der Zeitung.
    Zwei ihrer Klienten waren auf diese Art und Weise aufgehängt worden.
    Jetzt sollte es sie erwischen.
    Über ihren Rücken lief ein Schauer. Die Augen füllten sich mit Tränen.
    Die Angst wurde noch stärker, das Entsetzen steigerte sich, und die Zähne klapperten aufeinander.
    Da kam jemand, um sie zu töten.
    Ihren Blick konnte sie einfach von der Schlinge nicht lösen. Der Schatten zeichnete sich übergroß ab, und die Schlinge blieb nicht ruhig. Sie pendelte.
    Gerade diese Bewegung steigerte ihre Panik noch. Es war schlimm, so etwas mit ansehen zu müssen. Das Pendeln der Schlinge war für sie mit einer tödlichen Lockung zu vergleichen. Sie glaubte auch nicht, daß die Schlinge nur als Schatten existierte, denn wo sich ein Schatten befand, mußte es auch einen Gegenstand geben, der diesen Schatten warf.
    Aber wo kam er her?
    Das Haus war zu, die Wohnung abgeschlossen…
    Die Schlinge wanderte. In Nähe der Tür hatte Lucille sie zum erstenmal gesehen, nun aber bewegte sie sich an der Wand entlang und kam ihr immer näher.
    Lucille war klar geworden, daß sie sich in einer tödlichen Falle befand.
    Aus diesem Zimmer kam sie einfach nicht heraus, wenn sie sich nicht selbst überwand und etwas tat.
    Die Tür war die einzige Chance. Wenn sie diese erreichte, war alles klar.
    Dann konnte sie in den Flur laufen und auch das Haus verlassen.
    Lucille überlegte nicht mehr, sondern startete. Ihre Beine bewegten sich automatisch, als sie sich abstieß und quer durch das Zimmer hetzte.
    Das Lachen verfolgte sie.
    Lucille hatte das Gefühl, von Peitschenhieben getroffen zu werden, so schaurig hörte sich das Lachen an. Kurz bevor sie die Tür erreichte, stolperte sie noch, fiel gegen das Holz, und die Hand fand die Klinke, die nach unten geschlagen wurde. Gleichzeitig drückte sie noch gegen die Tür, aber sie hatte mit ihren Bemühungen keinen Erfolg.
    Die Tür war zu!
    Sie stöhnte auf, als ihr dies bewußt wurde, und die Kraft verließ allmählich ihren Körper. Die Beine begannen zu zittern, Lucille sackte in die Knie.
    Einen Arm hatte sie noch erhoben. Die Finger umkrallten die Klinke wie eine letzte Stütze.
    Kicherndes Gelächter hinter ihrem Rücken. Es riß sie aus ihrer großen Angst. Sie fuhr herum — und bekam einen fast tödlichen Schrecken.
    Der Schatten hatte sich von der Wand gelöst. Eine normale Schlinge schwebte in der Luft.
    Gehalten wurde sie auch. Es war eine grün schillernde Klaue mit blutigen Fingernägeln, die die sorgfältig geknüpfte Henkersschlinge festhielt.
    Langsam schwang die Klaue die Schlinge hin und her. Einmal

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