0248 - Unter Einsatz seines Lebens
sich noch nicht umgedreht.
Lediglich einer der beiden Geheimdienstler griff - scheinbar unendlich langsam - nach seiner Waffe. Dann sah Grek-1 nichts mehr. Er warf die Tür zu und blieb stehen. Der Raum war fast dunkel. Nur aus den Wänden kam ein mattes Glühen, an das Grek sich erst gewöhnen mußte, um Einzelheiten erkennen zu können.
Er entdeckte kein Mobiliar, nur eine weitere Tür. Dann war das hier also eine Art Vorraum. Weiter!
Hinter ihm würde jetzt die Hölle los sein. Jemand hämmerte gegen die Tür. Sie war demnach verschlossen? Eine Sicherheitsmaßnahme des Goldenen, die sich nun gegen ihn selbst richtete?
Grek überlegte nicht lange. Er stieß die zweite Tür auf und betrat den Raum dahinter; Er war hell erleuchtet und mit Einrichtungsgegenständen fast überladen. An den Wänden waren große Bildschirme, alle schwarz und außer Betrieb. Ein riesiger Tisch in der Mitte, bedeckt mit modernsten Nachrichtengeräten und entsprechenden Kontrollinstrumenten, ließ vermuten, daß der Goldene von hier aus die Völker der Maahks im Auftrag der Meister regierte.
In der Wand gegenüber war wiederum eine Tür, aber eine ganz besondere. Es war eigentlich nur eine Öffnung ohne Füllung, und sie führte in totale Finsternis. Es gelang Grek nicht, das Dunkel mit seinen Augen zu durchdringen.
Hinter ihm waren Geräusche. Dann hörte er aufgeregte Stimmen. Die Verfolger hatten die Tür öffnen können. Sie mußten jeden Augenblick hier sein.
Ohne weiter zu überlegen setzte sich Grek in Bewegung, rannte auf die seltsame Tür zu - und trat hindurch.
Hinter ihm verstummte der Lärm wie abgeschnitten.
Grek war es für einen Moment so, als trete er ins Leere. Er schien mitten im Nichts zu schweben, über einem bodenlosen Abgrund. Aber er begann nicht zu fallen. Er konnte sich auch nicht mehr umdrehen, und als er mit den Augen, die ja nach allen Seiten zugleich sehen konnten, das Zimmer suchte, aus dem er gekommen war, fand er es nicht mehr.
Es war verschwunden. Und mit ihm seine Todfeinde. Dann wurde es hell.
Seine Füße fanden Widerstand. Das Gefühl, im Nichts zu schweben, verschwand mit der absoluten Finsternis. Er hatte wieder festen Boden unter sich. Er stand in einem Raum, riesengroß und angefüllt mit der kompliziertesten Nachrichtenanlage, die er je erblickt hatte. Die Bildschirme füllten die Hälfte aller Wände, und einer von ihnen war in Betrieb. Er zeigte einen Sternnebel im All, von der Seite gesehen. Grek erkannte ihn sofort an der typischen Form. Es war Andromeda.
In der Mitte des Raumes stand ein Tisch. Er erinnerte in jeder Beziehung an den Kontrollkomputer einer positronischen Rechenanlage, und Grek verstand zu wenig von technischen Dingen, um den Zweck erraten zu können.
Er sah nur eins: sonst war der Raum leer, und er war allein.
Erst jetzt konzentrierte er sich auf das, was hinter seinem Rücken geschah. Aber es geschah nichts. Auch hinter seinem Rücken war das riesige Zimmer mit den Bildschirmwänden und der hohen Decke. Nur ein schimmernder Torbogen deutete an, von wo er gekommen war.
Der Torbogen eines aktivierten Materietransmitters.
So also war das! Der Goldene brauchte nur durch den Transmitter zu treten, um in der nächsten Sekunde im Palast zu sein, von wo aus er mit Hilfe der ihm zur Verfügung stehenden Nachrichtenmittel die Kontrolle über die regierenden Maahks übernehmen konnte.
Aber ein Materietransmitter arbeitete nach dem Zweiwegsystem, sonst wäre er, Grek-1, jetzt nicht hier.
Jeden Augenblick konnten die Verfolger erscheinen.
Grek untersuchte den Transmitter und fand die im Fußboden eingelassene Kontrolleitung, Sie führte, wie erwartet, zum Tisch, Grek mußte sich bücken, um sie weiter verfolgen zu können. Er fand die Schaltanlage und zwei Hebel. Zur Vorsicht legte er beide um. Der schimmernde Torbogen erlosch, von einem Transmitter war nichts mehr zu sehen.
Grek-1 atmete auf. Er hatte eine Atempause gewonnen. Nicht mehr lange, und der Goldene würde auftauchen. Die Frage war nur: wie weit mochte es bis zum Palast sein? Über welche Entfernungen arbeitete ein solcher Transmitter, der nur wenig Ähnlichkeit mit dem Gerät besaß, das von den Terranern benutzt wurde?
Grek sah sich um. Erst jetzt bemerkte er, daß nicht die ganzen Wände mit Bildschirmen bedeckt waren. Was er für Gemälde gehalten hatte, waren riesige Fenster, die eine ganze Front einnahmen. Durch sie hindurch blickte er auf eine fremdartige und doch so wohlvertraute Landschaft.
Im
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