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0249 - Der Geist der Maschine

Titel: 0249 - Der Geist der Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verhindert werden sollten.
    Es schien unglaublich, daß ein Regelmechanismus von geringerer Größe als ein ausgewachsenes Bürogebäude in der Lage sein sollte, all diese Aufgaben zu erfüllen, und zwar so zu erfüllen, daß kein Fehler unterlief.
    Natürlich war es möglich, daß sich irgendwo in den unerforschten Tiefen von Kalif ein solch gigantischer Apparat befand. In den zwölf Monaten seit der Landung des ersten terranischen Schiffes waren alle Räumlichkeiten erforscht worden, die sich offen darboten. Niemand hatte genug Zeit gehabt, nach verborgenen Gängen oder Hallen zu suchen. Was die räumlichen Verhältnisse anbelangte, so bot der Asteroid genug Platz für geheime Hohlräume.
    Kalif war jedoch mit aller Sorgfalt energetisch vermessen worden. Höchstempfindliche. Geräte hatten nach Quellen unidentifizierter Streustrahlung gesucht, und sobald solche Strahlung registriert wurde, hatte man das bislang unbekannte Gerät, von dem sie ausging, gesucht und analysiert.
    Steve hielt es für unmöglich, daß ein Gerät wie der hypothetische Regelmechanismus, der die Bewegungen des Energiewesens steuerte, den Energietastern hätte entgehen können. Die Taster waren empfindlich genug, um bei bekanntem Störuntergrund eine Taschenlampenbatterie durch zehn Meter soliden Fels hindurch zu entdecken. Der Regler dagegen, wenn es ihn gegeben hätte, wäre die Quelle eines Streufelds gewesen, das einen Taster noch über tausend Kilometer Distanz hätte ansprechen lassen.
    Nachdem Steve diesem Gedankengang gefolgt war, um mögliche Fehler zu eliminieren, war er bereit, die Vorstellung von dem Energiewesen als einem ferngesteuertem Objekt ein für allemal zu den Akten zu legen.
    Die Konsequenz war klar. Das Monstrum mußte zumindest ein halbintelligentes Wesen sein. Die Art und Weise, wie es Icho Tolot und seine Mitarbeiter ausschaltete, sobald sie wichtige Teile des Reglers berührten, wies sogar auf eine zielbewußt arbeitende Intelligenz hin. ,Die Fragen, die nun noch zu beantworten blieben, waren: Woher kam das fremde Geschöpf? Und konnte sein Verhalten gegenüber der Besatzung des Stützpunkts beeinflußt werden?
    Steve entschloß sich, die neugewonnene Erkenntnis vorläufig für sich zu behalten. Solange seine Leute glaubten, sie hätten es mit einem zwar höchst wirksam ferngesteuerten, aber im Grunde doch unbelebten Ding zu tun, gingen sie ihrer Aufgabe mit ausreichender Unbefangenheit zu Leibe. Niemand konnte sagen, wie sich ihre Einstellung ändern würde, wenn sie erfuhren, daß es sich in Wirklichkeit um eine selbständige Intelligenz handelte.
    Selbst Steve fühlte sich unbehaglich, als er sich vorzustellen versuchte, daß das Ungeheuer jetzt, in diesem Augenblick, irgendwo in den Tiefen der Meilerhalle lauerte und jede seiner Bewegungen genau beobachtete - stets bereit, vorzustoßen und die fremden Eindringlinge zu vernichten.
    Allerdings entschied er, es sei besser, Oberstleutnant Koenig Von seinem Verdacht Mitteilung zu machen. Steve sollte nicht dazu kommen, diesen Vorsatz auszuführen. Noch bevor er Koenig ans Visiphon bekam, begannen die Ereignisse auf Kalif und in der Umgebung sich zu überstürzen.
    Es begann damit, daß Icho Tolots Arbeitsgruppe den fertiggestellten Sperrmechanismus testen wollte. Ein Einschalten der Sperre mußte, wenn sie richtig funktionierte, zur Folge haben, daß dem Transmitterempfänger für gewisse Zeit keine Energie zugeführt werden konnte. Ein ganzes Drittel des Reglers würde praktisch lahmgelegt. Der Haluter hatte die Sperrdauer für das erste Experiment auf zwei Minuten angesetzt. Diese Zeitspanne gab den Ingenieuren genug Spielraum, um die Funktion aller Reglerkomponenten genau zu untersuchen, andererseits stellte sie für Raumfahrzeuge, die im Augenblick auf dem Transmitterwege nach Kalif unterwegs sein mochten, kein allzu großes Risiko dar.
    Reginald Bull kannte die planmäßigen Ankunftszeiten aller Schiffe bis auf plusminus zehn Minuten und hatte Icho Tolot das Freizeichen für sein Experiment gegeben, nachdem festgestellt worden war, daß das nächste Fahrzeug erst in knapp zwei Stunden eintreffen sollte.
    Der Reglerraum war streng bewacht, als der Haluter das Zeichen zum Beginn des kritischen Versuchs gab. Es war denkbar, daß das Energiewesen gerade in diesen Sekunden einen weiteren Vorstoß unternahm. Die Bewachung der Halle war um ein weiteres Bataillon verstärkt worden. Insgesamt neunhundert Mann bewachten alle Zugänge und benachbarten Räume.
    Das Unheil

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