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0249 - Der Geist der Maschine

Titel: 0249 - Der Geist der Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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starken Flottenverbandes, der in der Nähe des Sechssonnen-Transmitters in Bereitschaft stand. Der Befehl lautete, sofort ins Schrotschuß-System vorzustoßen und sich dort mit der ebenso starken Wachflotte zu vereinigen.
    Gleichzeitig waren Verhandlungen mit Beukla, dem Führer der Maahk-Mutanten, im Gange. Beukla war Herr über mehrere tausend kleiner, aber kampfstarker Raumschiffe, Die Fahrzeuge lagen in verschiedenen Häfen im Innern der großen Asteroiden.
    Vor einem Jahr als Einheiten der Flotte des Imperiums zum erstenmal ins Schrotschußsystem vorstießen, hatten diese kleinen Schiffe ihnen die Hölle heiß gemacht. Selbst die mächtige CREST II, das Flaggschiff der Flotte, war schwer angeschlagen worden und hatte sich schleunigst aus dem Staub machen müssen.
    Beukla war leicht zu gewinnen. Ihm brauchte nur klargemacht zu werden, daß seine Hilfeleistung den „Meistern der Insel" Schaden zufügen würde. Beukla und seine Mutanten haßten die Herren Andromedas. Die Meister waren diejenigen, die es vor tausend Jahren für nötig befunden hatten, den einstigen Riesenplaneten der Doppelsonne im Zuge einer Strafexpedition zu vernichten und seine Bevölkerung auszurotten. Unter den Nachkommen der wenigen die wie durch ein Wunder überlebten, war die Erinnerung an die abscheuliche Untat wach geblieben.
    Reginald Bull war damit im Besitz einer an Zahl und Feuerkraft beeindruckend starken Flotte. Den zweiten Vorstoß der Maahks würde er, wenn sich die Stärke des angreifenden Verbands innerhalb der zu vermutenden Grenzen hielt, ohne Schwierigkeit zurückweisen können.
    Seine Sorgen waren damit jedoch alles andere als beseitigt. Die Maahks besaßen unerschöpfliche Hilfsquellen. Wenn sie Kalif mit tausend Schiffen nicht erobern konnten, würden sie mit zehntausend angreifen, und wenn das immer noch nicht reichte, würden sie die Zahl abermals verzehnfachen. Auf die Dauer konnte sich der Stützpunkt nicht halten, wenn die Transmittersperre nicht rechtzeitig aktiviert wurde.
    In der Meilerstation schlichen die Stunden träge und ereignislos dahin. Anfangs mit Spannung, dann jedoch mit stetig wachsender Langeweile gingen die Männer ihrer Wachroutine nach. Steve brachte es trotz seiner Unruhe fertig, fünf Stunden ohne Unterbrechung zu schlafen. Aber als er aufstand, fühlte er sich genauso müde und zerschlagen wie zuvor.
    Obwohl er sich klargemacht hatte, daß er durch Nachdenken allein das Geheimnis des Energiewesens niemals enträtseln könnte, war er gerade mit diesem Problem unablässig beschäftigt.
    Manchmal, in Augenblicken, in denen sein Verstand mit kristallener Klarheit funktionierte, glaubte er für Bruchteile von Sekunden, eine völlig neue Erkenntnis gewonnen zu haben. Aber während er sie noch zu greifen versuchte, zerrann sie wieder. Er kam sich vor wie einer, der achtlos die Fetzen eines zerrissenen Gemäldes beiseite schob, weil er keine Ahnung davon hatte, daß sie sich zu einem Bild zusammenfügen ließen.
    Er war sicher, daß die Bruchstücke von Informationen, die er über das unheimliche Wesen besaß, dazu beitragen könnten, das Geheimnis des Ungeheuers zu entschleiern - wenn er nur in der Lage gewesen wäre, sie in der richtigen Folge aneinanderzureihen.
    Schließlich wurde er des ziellosen Grübelns müde und verscheuchte jeden Gedanken an das Energiewesen mit Gewalt.
    Um sich die Sache leichter zu machen, nahm er eine Reihe kräftiger Schlucke aus der Synthoflasche, die ein vorausschauender Unteroffizier der Versorgungsgruppe mit zu ihrem Proviant gepackt hatte. Syntho war ein Getränk, das vierzig Prozent synthetischen Alkohols enthielt. Der Rest war Fruchtsaft.
    Das Unternehmen erwies sich als totaler Mißerfolg. Die zweifelnden Gedanken kehrten zurück, sobald er die Flasche abgesetzt hatte.
    Wütend und ein wenig benebelt, hockte er sich auf die Kante seiner Liege und begann, dem Problem nach Gesichtspunkten der Logik und Systematik zu Leibe zu gehen. Er fing ganz vorne an - mit dem Augenblick, in dem er während der ersten Nacht in die Höhe geschreckt war und das Monstrum unter seiner Tür hatte stehen sehen.
    Von da an tastete er sich vorwärts. Beobachtung um Beobachtung, Information um Information legte er sich von neuem vor und kritzelte sogar hastige Bemerkungen auf ein Stück Papierfolie.
    Und auf einmal schälte sich aus dem Nebel, der ihm bisher so undurchdringlich erschienen war, das Bild, das er hatte sehen wollen. Es stand ihm jetzt klar vor Augen.
    Das fremde Geschöpf

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