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025 - Die toten Augen von London

025 - Die toten Augen von London

Titel: 025 - Die toten Augen von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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sollten. Wir kamen zu dem Resultat, daß wir auch unter den neuen Umständen kein besonderes Risiko eingingen. Außerdem war es nötig, so schnell als möglich Geld hereinzubekommen.« Dr. Judd zündete sich eine weitere Zigarette an und erklärte leichthin: »Ich hatte große Summen ausgegeben, einige hunderttausend Pfund - für Kunstschätze aller Art, auch für das Theater. Wir waren, wie Sie sich denken können, in größter Verlegenheit und beschlossen, daß Stuart gehen müßte. Doch verlief es nicht ganz glatt. Der Mann leistete Widerstand. Dabei fällt mir ein - ich nehme an, daß der Manschettenknopf, der bei dem Kampf von meinem Hemd abgerissen wurde, von Ihnen gefunden worden ist, Mr. Holt. Wo fanden Sie ihn eigentlich?«
    »In der Hand des Toten«, antwortete Larry.
    »Ach, und ich hatte schon David die Schuld daran zugeschoben. Er war in solchen Kleinigkeiten immer etwas nachlässig. - Stuart hatte uns alles erzählt, die Begegnung mit der Aufwärterin, und uns sogar ihre Adresse gegeben. So kamen wir auf die Idee, daß wir Clarissa auffinden und mit irgend jemand verheiraten müßten.« Er zuckte die Schultern. »Es kam mir gar nicht so sehr darauf an, mit wem wir sie verheirateten, wir mußten einfach ihre Herkunft nachweisen und ihr Vermögen unter unsere Kontrolle bringen können. Am nächsten Tag machte sich mein Bruder an die Arbeit, um die Richtigkeit von Stuarts Angaben nachzuprüfen. Es zeigte sich aber, daß dies nicht so einfach war. Die Leiterin des Krankenheims - in Beverley Manor, Sie erinnern sich? -, wo Mrs. Stuart starb, konnten wir nirgends aufspüren. Auch das Angebot einer Belohnung brachte kein Resultat. Dagegen gab es überhaupt keine Schwierigkeiten, die Aufwärterin zu finden und in unsere Gewalt zu bringen. Der blinde Jake brachte sie weg. Durch die Hinweise, die sie uns geben konnte, gelang es, Diana Ward als Clarissa Stuart zu identifizieren. Diese Nachforschungen, falls es Sie interessiert, beanspruchten nicht mehr als einen halben Tag.«
    »Warum haben Sie eigentlich Lew verschont?« fragte Larry. »Er war doch einer Ihrer Helfer und kannte einige Ihrer Geheimnisse.«
    »Ich hatte mir vorgenommen, jeden zu schonen, falls wir dadurch nicht selbst in Gefahr kamen. Und selbstverständlich wollte ich unsere Pläne nicht durch den Tod eines verkommenen Bettlers, der im übrigen ganz harmlos war, gefährden. Ich habe nur getötet, wenn es nötig oder einträglich war. Der blinde Jake hatte da seine eigenen Ansichten; sein Versuch, Fanny Weldon umzubringen, war eine rein private Angelegenheit, die uns nichts anging. Doch der blinde Jake war wirklich ein treuer Diener von uns, und niemand bedauert seinen Tod mehr als ich.«
    Ein kleiner, untersetzter Mann kam durch die Zellentür. Dr. Judd nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarette, warf sie auf den Boden und zertrat sie, bis der letzte Funke verlöscht war.
    »Der Henker, wie ich annehme?« fragte er freundlich, drehte sich herum und legte die Hände auf den Rücken.
    - ENDE -

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