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025 - Die Treppe ins Jenseits

025 - Die Treppe ins Jenseits

Titel: 025 - Die Treppe ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Felsengefängnis befreite.
    Larry machte sich Vorwürfe, dass er sich hatte überrumpeln lassen. Aber nun
war nichts mehr zu ändern, und im Moment blieb nur eins: die noch vorhandene
Bewegungsfreiheit benutzen, um vielleicht einen Ausweg aus dieser Misere zu
finden.
    Aber das war einfacher gedacht als getan!
    Das Kühlhaus war ein Gefängnis besonderer Art, und die erbärmliche Kälte,
die Larry Brent zusetzte, machte alles noch viel schwerer.
    Er klopfte gegen die kahlen, weißen Wände, fand die Tür und schrie aus
Leibeskräften, aber er wusste, dass niemand seine Stimme aus diesem hermetisch
abgeschlossenen Raum vernehmen würde. Er suchte in seinen Taschen. Die Smith
& Wesson Laserwaffe war weg, aber die Taschenlampe hatte sein Gegner ihm
gelassen. Mit klammen Fingern drückte Larry den Kontakt hoch. Der grelle
Lichtschein stach wie ein riesiger Geisterfinger in die Düsternis und wanderte
in die Höhe zu den Schienen, an denen die Aufhängebügel hingen. Es war ein
Kühlraum modernster Bauart. Aus den Berichten über dieses Landhaus, die er
studiert hatte, wusste Larry, dass es insgesamt zwei Kühlräume gab. In jedem
ließen sich zahlreiche Fleischhälften von Schweinen, Kälbern und Rindern
unterbringen. Trotz der modernen Desinfektionsanlage roch es nach Blut und
Fleisch.
    In einer Ecke waren zahlreiche Metallbehälter aufgestapelt. Der Lichtstrahl
wanderte weiter und erfasste Kübel, ein großes Schlachtmesser, einen
reparaturbedürftigen Aufhängbügel ...
    Larry Brent schlug kräftig mit den Armen um seinen Körper und begann zu
hüpfen. Aber das nützte alles nichts. Die Kälte nahm zu. Er hatte das Gefühl,
als flösse das Blut träge wie Blei durch seine Adern und er spürte nicht mehr
die Schmerzen an der Schlagstelle seines Kopfes. Es war, als ob die Kälte jedes
Gefühl in ihm absterben ließ. Es gab keinen Ausweg mehr für ihn. Er würde elend
erfrieren.
    Alles wurde klamm und gefühllos.
    Als könne er nicht daran glauben, dass es zu Ende war, ließ Larry abermals
den Lichtstrahl über die Wand wandern. Vielleicht gab es einen zweiten Eingang,
einen, der nicht hermetisch abgeschlossen war, einen, den man vielleicht von
innen öffnen konnte? Wie ein Ertrinkender klammerte er sich an den obligaten
Strohhalm, aber den gab es in diesem Fall nicht.
    Der Lichtstrahl erfasste den länglichen Schatten einer Gestalt. Wie ein
Scherenschnitt zeichnete sich die schwarze Silhouette auf der anderen Seite
unmittelbar neben dem Kistenstapel ab. Beim ersten Mal hatte Larry den Strahl
nicht so weit herumgeführt, so dass ihm der Mensch, der neben ihm in der Ecke,
schräg zwischen Kisten und Wand, stand, nicht aufgefallen war.
    Er war nicht allein in diesem unheimlichen, tödlichen Gefängnis?
    Mit staksigen Schritten ging Larry auf die Gestalt zu, die sich nicht
rührte, und sah in diesem Augenblick sein eigenes Schicksal vor Augen. Er war
nicht der erste und nicht der einzige. Diese Kühlkammer hatte bereits ein Opfer
gefordert.
    Larry erschrak nicht einmal, als sein Lichtstrahl die Gestalt erfasste, die
so groß war wie er, und die von einer dünnen Eisschicht überzogen war. Die
Gesichtszüge waren in der Kälte erstarrt, und der Schreckensausdruck und das
Entsetzen in den Augen dieses Mannes waren so erhalten geblieben wie in der
Stunde seines Todes. Und im selben Augenblick, als Larry diese vor Kälte
erstarrte Leiche sah, wusste er, dass der Tote in dem ausgebrannten Rolls Royce
nicht Edward Baynes gewesen war – und dass Eve ihren Vater heute Nacht wirklich
gesehen hatte! Der Mann vor ihm war Edward Baynes!
    Diese Tatsache löste eine Kettenreaktion in Larry Brents Gehirn aus.
Mosaiksteinchen nach Mosaiksteinchen setzte sich zusammen und formte ein Bild,
noch nicht vollständig, aber doch schon überschauend erkennbar.
    Er sah das ungeheuerliche Verbrechen in allen Einzelheiten vor sich. Bis
ins letzte Detail musste der Täter die Dinge geplant und konstruiert haben. Der
Täter? Nein, es mussten mehrere sein, mindestens zwei oder drei. Einer allein
konnte diesen ungeheuerlichen Coup nicht in die Tat umsetzen, das war
unmöglich. Hier waren mehrere Hände im Spiel.
    Edward Baynes' Leiche war dazu vorgesehen, in einem schaurigen Spiel
Verwendung zu finden – und sie war auch zur Anwendung gekommen. Orwin Baynes
musste sie zuerst gesehen haben, und er war vor Schreck ins Meer gestürzt. Eve
Baynes hatte sie gesehen – und damit waren alle Tore geöffnet. Eve sollte an
ihrem eigenen Verstand zweifeln. Wenn

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