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0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

Titel: 0250 - Angst war sein ständiger Begleiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angst war sein ständiger Begleiter
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Scheinwerfern des Wagens der Räuber geblendet — nur zwei dunkle Gestalten erkennen können. Die geraubte Summe betrug zweihundertzwanzigtausend Dollar.
    Ziellos schlenderte ich um den Panzerwagen herum. Etwas Weißes schimmerte im Licht der Scheinwerfer am Boden.
    Ich bückte mich und erstarrte.
    Was ich in der Hand hielt, war ein kleines, zartes Spitzentaschentuch, eines der Taschentücher aus dem Dutzend, das Mrs. Larson gehört hatte.
    »Phil!« rief ich.
    Ich hielt ihm das Tuch hin.
    Frazer hatte nunmehr zweihundert-Der Gangster hatte es satt bekommen, die ersehnten hunderttausend Dollar nach und nach zu erbeuten.
    Er hatte alles auf eine Karte gesetzt und war dabei sogar von seinem Prinzip abgegangen, keine Gewalt anzuwenden.
    Frazer hatte nunmehr zweihundertsechzigtausend Dollar im Besitz, mehr als das Doppelte, als er sich vorgenommen hatte.
    Ob er wohl Daisy Larson jetzt loslassen würde? war mein erster Gedanke.
    Ich wußte es nicht, und ich begann daran zu zweifeln.
    Jedenfalls war es jetzt nicht mehr möglich, auf die unglückliche Frau Rücksicht zu nehmen.
    Zwar waren die beiden Tecks nicht tot, aber es war ein schwerer Raubüberfall mit Waffengewalt, der nicht auf die lange Bank geschoben werden konnte. Das mußte auch Frazer wissen.
    Hier gab es nichts mehr für uns zu tun.
    Ich raste zur Center Street, zum Hauptquartier der City Police.
    Dort veranlaßte ich, daß die Fahndung nach Frazer und Warner mit allen Mitteln und größtem Nachdruck betrieben wurde.
    Da die Gefahr bestand, daß die beiden versuchen würden, über die Staatsgrenzen zu entkommen, wurden alle FBI-Stellen der umliegenden Staaten alarmiert. Tausende von G-men waren von diesem Augenblick an auf Wache, um die beiden Gangster verhaften zu können.
    Der Rundfunk strahlte Namen und Beschreibung der Räuber durch den Äther, das Fernsehen brachte Bilder von den Flüchtigen.
    Staatsanwalt Larson hatte sich nicht mehr gemeldet.
    Er wußte wohl, daß wir keine Rücksicht mehr hatten nehmen können.
    Der Mann tat mir unendlich leid, ebenso wie seine unglückliche Frau.
    Aber ich konnte nichts weiter tun, als jeden Bürger auffordern, Ausschau nach ihr zu halten.
    Unsere Telefone liefen sich heiß.
    Hunderte und Aberhunderte von Hinweisen aus dem Publikum wurden gegeben und nachgeprüft.
    Hunderte wollten Mrs. Larson irgendwo gesehen haben, aber jedesmal war es eine Enttäuschung.
    Auch der Wagen, mit dem die Gangster geflüchtet waren, blieb verschollen.
    Es wurde ein Uhr nachts, und es wurde sechs Uhr morgens.
    Um acht Uhr polterte unser Kollege Neville herein.
    »Ihr seid Dummköpfe«, sagte er. »Stellt euch einmal vor, ihr seid die beiden Gangster. Ihr würdet genau wissen, daß auf allen Straßen und in allen Städten der Umgebung nach Euch gefahndet wird. Was also würdet Ihr tun? — Laßt Euch von dem alten Gangsterjäger Neville erklären, was die Burschen gemacht haben, wenn sie nur einen Funken Intelligenz im Kopf haben. Sie haben dafür gesorgt, daß ihr Fluchtweg so kurz wie möglich ist, das heißt, sie haben New York noch gar nicht verlassen, wahrscheinlich noch nicht einmal Manhattan. Sie sitzen irgendwo auf ihrer Geldkiste und baumeln mit den Beinen, bis sich die erste Aufregung gelegt hat. Dann können sie in aller Ruhe sehen, wie sie weiter kommen.«
    Der Gedanke war einleuchtend. Er konnte richtig sein.
    ***
    Als es gegen Mittag ging, fing ich an, mir um Staatsanwalt Larson Sorgen zu machen.
    Wenn er auch vielleicht die Hoffnung, seine Frau lebend wiederzusehen, aufgegeben hatte, so mußte er um so sehnlicher wünschen, daß die Verbrecher gefaßt würden. Immerhin war Larson kein gewöhnlicher Mann sondern Staatsanwalt, der gerade in derartigen Dingen über eine reiche Erfahrung verfügte.
    Ich konnte mir vorstellen, daß er verzweifelt war, aber ich an seiner Stelle hätte jetzt voller Wut und Haß gegen die skrupellosen Verbrecher Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, damit diese gefaßt und zur Verantwortung gezogen würden.
    Larson hatte nichts von alledem getan, und das war merkwürdig, ja sogar unglaublich.
    Ich rief also bei ihm an.
    Es meldete sich eine Hausangestellte.
    Auf meine Frage nach Mr. Larson sagte sie.
    »Mr. Larson ist noch während der Nacht weggefahren. Er hat mir vier Wochen Gehalt und Kostgeld ausgezahlt und mir gesagt, es könne längere Zeit dauern, bis er zurückkomme. Als er ging, sah er einfach zum Fürchten aus, und er hat nicht nur seine Pistole, sondern auch sein Jagdgewehr und eine

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