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0251 - Der Erbe des Bösen

0251 - Der Erbe des Bösen

Titel: 0251 - Der Erbe des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kommt aus dem Dorf, doch nur, wenn Zamorra hier ist.«
    »Wer säubert die Säle?«
    »Eine Reinigungsfirma aus Feurs…«
    »Sehr interessant. Mietsklaven, dünkt mich«, überlegte Leonardo. »Gut, fort mit dir. - Die Zugbrücke hoch. Und nun werde ich mir das Château eingehend ansehen.«
    Er schritt die Marmorstufen hinauf, blieb vor der Glaâtür stehen und betastete das Material. »Faszinierend«, sagte er. »Das hätte mir einfallen sollen. Ich glaube, die neunhundert Jahre haben nicht geschadet. Das Château ist noch schöner geworden, als es einst war.«
    Er streckte die Arme weit aus, und seine Stimme hallte über den Burghof.
    »DA BIN ICH WIEDER!«
    Seine Worte verhallten langsam.
    »Ich bin gekommen, um zu herrschen«, setzte er hinzu. »Von nun an regiert wieder der alte Geist in diesem Land, das mein ist!«
    Ruckartig fuhr er herum und betrat mit wehendem Mantel die große Eingangshalle.
    ***
    Gryf und Teri tauchten am Dschungelrand auf. Hier wuchsen die Bäume weiter auseinander, das Unterholz war nicht mehr ganz so dicht, und die Bäume ragten auch nicht mehr so riesig empor. Man konnte die blauen Sonnen glühen sehen.
    »Wir haben die anderen verloren«, stieß Teri aufgeregt hervor. »Wir müssen sie suchen…«
    Gryf faßte sie an der Schulter. Mit der Berührung zwang er das Mädchen mit dem hüftlangen, goldenen Haar, ihn anzusehen.
    »Nein, Teri«, sagte er ruhig. »Wir werden nicht nach ihren Gedanken forschen. Nicht jetzt, verstehst du? Möchtest du ein drittes Mal innerhalb weniger Minuten einen Überfall erleben?«
    »Aber was sollen wir dann tun? Wie sollen wir sie finden?« fragte sie unsicher.
    Gryf lächelte. Er kannte Teri normalerweise als ungewöhnlich selbstbewußt. Hier aber wirkte sie im Moment wie ein verlorenes kleines Mädchen. Es waren die fremde Umgebung und die ungewisse Bedrohung, die ihr aufs Gemüt schlugen. Und nicht nur ihr. Aber Gryf hatte in mehr als achttausend Jahren gelernt, zuerst immer an das Wichtigste zu denken - an das eigene Überleben.
    Und dazu mußte man ruhig bleiben.
    Er griff in eine der flachen Außentaschen seines weißen Anzugs, ertastete den zusammengeschobenen Silberstab, den er im Moment nicht brauchte, und fand Pfeife und Tabaksbeutel. Geruhsam begann er, die Pfeife zu stopfen, und setzte sie dann mit einem magischen Impuls in Brand.
    »Die Gefährten können sich für ein, zwei Stunden allein durchschlagen und brauchen kein Kindermädchen«, sagte er langsam. »Schau mal, dort draußen in der Steppe.«
    Teri sah in die angegebene Richtung.
    Weit draußen, mehr als einen Kilometer von ihnen entfernt, bewegten sich Gestalten im hohen Steppengras. Sie schienen seltsam dürr und glänzten silbrig.
    »Roboter?« flüsterte die Druidin.
    Gryf schüttelte den Kopf. »Wohl kaum«, sagte er. »Das sind Lebewesen, und wir kennen sie. Silberne Haut… Denk mal nach.« .
    »Chibb!« stieß Teri hervor. »Dann müssen das Chibb sein!«
    Gryf nickte.
    Die superschlanken, großen Wesen mit der silbrigen Schuppenhaut und den großen Telleraugen, in denen es grün schimmerte, mit den fehlenden Ohrmuscheln und den telepathischen Eigenschaften waren die erbitterten Feinde der Meeghs. Aber nicht, weil sie etwa ebenso aggressiv waren - sondern weil sie seit Jahrtausenden um ihr Überleben kämpften. Sie lebten in einer anderen Dimension und waren den ständigen Überfällen durch die Meeghs ausgesetzt.
    Mehr noch - erst durch ihre Technik schienen die Meeghs groß geworden zu sein. Sie kopierten die Chibb-Technik und änderten sie nur leicht für ihre eigenen Zwecke ab! Das Grundprinzip der Spider, sowohl der Antrieb als auch die seltsame Eigenschaft, im Innern mehr Raum aufzuweisen, als es die äußeren Abmessungen eigentlich zuließen, stammte von den Chibb!
    Teri schluckte.
    »Wenn sich Chibb in dieser Dimension befinden«, murmelte sie, »dann kann das nur eines bedeuten: Sie sind Gefangene Sklaven«, und sie sah Gryf mit großen Augen an. »Sklaven aber sind immer Verbündete gegen ihre Herren!«
    Gryf nickte langsam.
    »Wir werden zuerst mit ihnen Kontakt aufnehmen«, sagte er. »Wir werden ihnen helfen und sie uns. Mit ihrer Hilfe werden wir uns auf dieser Welt orientieren und Zamorra und die anderen finden können.«
    Er streckte die Hand aus. »Komm.«
    Teri ergriff sie.
    Gemeinsam führten sie den zeitlosen Sprung durch, der sie direkt zu den Chibb brachte.
    Etwas Glühendes schlang sich um ihre Körper, riß sie zu Boden und schlug schon wieder pfeifend

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