0251 - Die Armee der Biospalter
Offenbar glaubten sie, ein bestimmter Mechanismus sei für Kalaks Fähigkeiten verantwortlich.
Entsetzt dachte der Paddler daran, was ihm alles widerfahren wäre, wenn man ihm tatsächlich Gelegenheit gegeben hätte, die drei Raumschiffe der Biospalter zu untersuchen. Er war jetzt froh, daß er die Warnung Rhodans befolgt hatte. Sicher war es unmöglich, mit diesen Dummköpfen zusammenzuarbeiten.
Kalak dachte dann an die Biospalter, die an Bord der CREST III weilten. Vielleicht war es den Terranern inzwischen gelungen, etwas über diese eigenartigen Wesen herauszufinden.
Kalak beschloß, seine Gefangenen hier zurückzulassen und sich wieder an Bord des Ultraschlachtschiffes zu begeben.
Als er jedoch aufbrechen wollte, materialisierte wenige Meter vor ihm der Mausbiber. Für Kalak bedeutete der Anblick des Teleporters keine Überraschung mehr. Er wußte jedoch, daß etwas Unvorhergesehenes geschehen sein mußte, wenn Rhodan Gucky zu ihm schickte.
Der Mausbiber machte einen schockierten Eindruck, das bemerkte der Paddler sofort.
„Was ist denn passiert?" fragte Kalak in perfektem Interkosrno.
Gucky war so atemlos, daß er sich verschluckte, bevor er die ersten Worte hervorstoßen konnte.
„Wir haben die CREST verloren!" japste der Mausbiber.
7.
„Ein Mann kann nicht einfach verschwinden", sagte Melbar Kasom ernst. „Er muß Hinweise oder Spuren über seinen Verbleib hinterlassen. Die CREST durchmißt zwar zweieinhalbtausend Meter, doch das ist noch lange kein Grund dafür, daß ein ziemlich korpulenter Sergeant sich verstecken kann."
Major Don Redhorse hielt den Zeitpunkt für gekommen, in die Debatte einzugreifen.
„Wer sagt Ihne ndenn, daß Surfat sich versteckt?" fragte er den USO-Spezialisten. „Brazos Surfat ist noch niemals vor etwas davongelaufen, auch wenn er nach außen hin wie ein Feigling wirkt."
„Es ist allerdings unbestreitbar, daß Ihr Busenfreund dem Alkohol nicht abgeneigt ist", sagte Major Kagato boshaft. „Wenn Surfat irgendwo betrunken in einer Ecke liegt, dann kann er natürlich der Aufforderung, die über Interkom bekanntgegeben wurde, nicht Folge leisten."
Redhorse veränderte seine Stellung, so, daß er gleichzeitig Rhodan und Kagato anblicken konnte.
„Sicher trinkt Surfat", sagte er. „Ich bin jedoch überzeugt davon, daß es an Bord der CREST keinen Alkohol gibt, der ihn umwirft, es sei denn, der Sergeant vergriffe sich an den Flaschen eines Labors."
„Einen Moment", unterbrach Rhodan die heftiger werdende Diskussion. „Bisher ist noch niemand auf den Gedanken gekommen, daß Surfat durch äußere Einflüsse und ohne eigenes Zutun verschwunden ist." Rhodan lächelte. „Ich glaube, daß alles wieder einer jener grandiosen Spaße ist, den sich die Freunde unseres Majors ausgedacht haben, aber wir wollen ein Letztes tun und Gucky damit beauftragen, nach Surfat zu suchen." Er wandte sich an den Mausbiber. „Du weißt, was du zu tun hast. Kleiner", sagte er. „Bring uns diesen Brazos Surfat in die Zentrale."
Gucky entmaterialisierte. Redhorse spürte, wie Chard Bradon sich gegen ihn lehnte, um ihm etwas zuzuflüstern. Gleich darauf wurde Rhodans Stimme abermals hörbar, diesmal scharf und befehlend.
„Wenn Sie etwas zu sagen haben, Leutnant Bradon, dann sprechen Sie es bitte so aus, daß wir es alle hören können!"
Redhorse hörte, wie Bradon vor Schreck die Luft anhielt und dann mit hochrotem Kopf an dem Major vorbeitrat.
„Wollen Sie uns erklären, daß Sie in irgendeinen Scherz verwickelt sind, dessen Mittelpunkt Sergeant Brazos Surfat ist?" erkundigte sich Rhodan freundlich.
„Nein, Sir, das heißt, ja, Sir. Ich wollte..."
Redhorse bohrte den Zeigefinger seiner rechten Hand in Bradons Rücken. Der junge Leutnant fuhr zusammen, fand jedoch seine Fassung wieder.
„Surfat gehörte zu den Männern, die die Biospalter entwaffneten, Sir", sagte Bradon, und seine Stimme war plötzlich fest. „Ist es nicht möglich, daß die Zwerge etwas mit dem Verschwinden des Sergeanten zu tun haben?"
Redhorse hätte sich gewünscht, der Junge wäre mit den Füßen auf dem Boden geblieben. Mit seinen Vermutungen trug er nur dazu bei, die Lage für Surfat zu verschlechtern, wenn der Sergeant aus irgendeiner Ecke hervorkroch, in der er geschlafen hatte. Schuldbewußt dachte Redhorse an die Gläschen - nein, an die Humpen zurück, die er vor wenigen Stunden mit Surfat geleert hatte.
Von Lordadmiral Atlan erhielt Bradon unerwartete Hilfe.
„Ich habe auch bereits
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