Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0252 - Satans Schattenspiele

0252 - Satans Schattenspiele

Titel: 0252 - Satans Schattenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
eine Reflexbewegung. Hinter seiner Stirn hämmerte und bohrte es teuflisch. Kopfschmerzen in dieser Stärke hatte er noch nie empfunden.
    Etwas stimmte nicht.
    Der Mann, der zu Zamorras treuesten Freunden gehörte, aber nur selten aus dem Hintergrund hervortrat, erhob sich. Der schwere Sessel, der mit einer Art Kunstleder gepolstert war, federte leicht nach. Saris stöhnte leise auf.
    Er war im Saal der Ringmaschinen allein. So sollte es sein. Er ließ niemanden zu sich herein. Und wenn er ihn kurz verließ, verriegelte er ihn mit einem Sperrkode, den niemand außer ihm wieder zu löschen vermochte. Er benutzte magische Kraft und den Spiegel seiner Gedanken.
    Bläuliches Licht erfüllte den Saal, dessen Wände von den Maschinen verdeckt wurden, in drei Etagen übereinander, mit Galerien versehen und in ihrer Gesamtheit als Ring zusammengeschlossen. Niemand wußte, wie die Geräte funktionierten, woher sie ihren Strom nahmen und woraus sie zusammengesetzt waren. Die grauen Verkleidungen waren fugenlos. Nur hier und da gab es siebeneckige Schraubmuttern, aber es gab kein Werkzeug, mit dem sie sich lösen ließen.
    Über ein breites Instrumentenpult wurde die Anlage gesteuert. Die Schaltelemente steuerten einen Computer, der kein Computer war, und der dann für alles weitere sorgte. Der Lord hatte das Gerät überprüft. Wenn es jemals vorstellbar war, ein Elektronengehirn auf Magie aufzubauen, war es hier gelungen. Und solange diese Bauweise von den Elektronikern und Physikern nicht nachzuvollziehen war, würde es niemandem gelingen, die Anlage nachzubauen.
    Der funktionierende Materietransmitter war einmalig.
    In der anderen Blauen Stadt im Herzen des afrikanischen Dschungels hatte es auch so einen Maschinenring gegeben. Doch er funktionierte nicht, wie auch die ganze Stadt nur aus Ruinen bestand. Diese hier war intakt.
    Wahrscheinlich gab es überall auf der Welt noch weitere Blaue Städte. Aber in welchem Erhaltungszustand? Der Lord wußte es nicht, und er war sich auch nicht sicher, ob er es wissen sollte.
    Die Kopfschmerzen verstärkten sich noch.
    Bryont Saris’ Gedanken flossen träger, wurden durch den Schmerz behindert. Er überflog die Kontrollen. Die Maschinen arbeiteten nicht. Es konnte also keine Strahlung sein, die auf ihn eindrang. Außerdem hätte er die Kopfschmerzen dann schon früher spüren müssen. Regelmäßig dreimal am Tag schaltete er das künstliche Wellentor ein und wartete darauf, daß die Zamorra-Crew zurückkehrte. Und er wartete darauf, daß es über die Verbindung Fenrir – Peters eine Nachricht gab.
    Vielleicht lebten die Gefährten längst nicht mehr …
    Es hieß doch, daß es aus der Dimension der Meeghs keine Rückkehr gab. Nur einmal war es Zamorra und Nicole gelungen, vor sehr langer Zeit. [4] Wahrscheinlich war es ein unglaublicher Glückszufall gewesen. Nicht einmal dem Dämon Pluton war die Rückkehr gelungen.
    Saris versuchte die unerfreulichen Gedanken zu verscheuchen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Woher kamen die Kopfschmerzen? Es mußte eine Einwirkung von außen sein.
    Plötzlich sah er ein Gesicht vor sich. Schmal und hakennasig, mit kohlschwarz glühenden Augen.
    Die Vision verschwand so blitzartig wieder, wie sie gekommen war. Aber Saris war alarmiert. Die Gefahr verband sich mit dem Besitzer dieses Gesichtes!
    Wem gehörte es?
    Der Lord aus den schottischen Highlands wußte, daß er dieses Gesicht noch niemals gesehen hatte, auch nicht in einem seiner vielen früheren Leben. Wenn es wichtig wäre, würde er sich daran erinnern können. Das hier aber war ein Fremder.
    Dennoch war er gefährlich.
    Nicht für mich, dachte der Lord, der die genaue Minute seines Todes im voraus kannte. Seine Zeit war noch längst nicht gekommen. Er hatte noch über ein Jahrzehnt Zeit. Aber dennoch durfte er die Gefahr nicht unterschätzen. Der Fremde konnte ihm auf andere Weise schaden – oder den Gefährten.
    Mit seiner Llewellyn-Magie versuchte Saris, die Vision zurückzuzwingen, um mehr zu erkennen. »Wer bist du?« murmelte er. »Zeige dich! Ich kenne dich nicht!«
    Doch das Bild kehrte nicht zurück. Die Kopfschmerzen wurden unerträglich. Saris glaubte, sein Kopf müsse unter dem pochenden Druck zerspringen.
    Da war etwas, das er nicht einordnen konnte. Es kam schleichend und dennoch rasch näher.
    Der Lord taumelte zum Sprechgerät, seiner Verbindung mit der Außenwelt. Seine Hand traf die Ruftaste, rutschte aber ab. Es knisterte und rauschte.
    Saris stand über

Weitere Kostenlose Bücher