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0252 - Satans Schattenspiele

0252 - Satans Schattenspiele

Titel: 0252 - Satans Schattenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Seite stand ein Meegh, der ihn festhielt, damit er nicht fiel. Ein paar Meter von ihm entfernt hing Nicole im Griff zweier weiterer Meeghs. Sie lächelte ihm zu, und Zamorra lächelte zurück.
    »Wo sind die anderen?« fragte er.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Nicole.
    Es war ein erfreuliches Gefühl, sich sprechen zu hören. Seine Stimme funktionierte, und das Kribbeln ließ nach. Zamorra stellte fest, daß er schon wieder allein stehen konnte. Dennoch ließen die Meeghs nicht los. Im Gegenteil, ihr Griff verstärkte sich.
    Zamorra sah, daß er sich in der Kommandozentrale eines Spiders befand. Er glich dem Schiff aufs Haar, mit dem sie in diese Dimension eingedrungen waren. Nur daß es hier weniger Zerstörungen gab; immerhin hatte der andere Spider längere Zeit leckgeschossen unter Wasser auf dem Grund des Ozeans gelegen.
    Fünf schwere Sessel standen in einer Reihe nebeneinander vor dem großen Steuerpult. An der Decke flirrten die Detektoren. Bildwürfel zeigten dreidimensional die gewaltige Anlage von Bauwerken unter dem Spider. Wenn Zamorra die Lage richtig einschätzte, dann mußte der Spider in etwa dreitausend Metern Höhe schweben, den Bildern nach. Hinter den fünf Pilotensesseln stand ein massiger Block mit einem weiteren Sessel, dem des Kommandanten.
    Aber kein Meegh saß darin. Der Meegh, der wohl der Kommandant des Spiders war, stand wie ein freischwebender Schatten neben dem Sessel, in dem eine andere Person saß. Zamorra sah von hinten nur die Arme, die auf den breiten schalterbestückten Lehnen lagen.
    Weiße Arme? Ein weißer Anzug? Aber Meeghs waren doch schwarz!
    Da drehte sich der Sessel. Er schwang herum, und Zamorra konnte die Gestalt sehen, die den Platz des Kommandanten einnahm.
    »Aber Hallo …« sagte Professor Zamorra zu Professor Zamorra!
    ***
    Nicole stöhnte unwillkürlich auf.
    »Wenn ich nicht genau wüßte, daß du der echte bist, käme ich jetzt in ernsthafte Zweifel«, sagte sie.
    Zamorra starrte den Mann im Sessel an.
    Er glich ihm selbst aufs Haar.
    Ein perfekter Doppelgänger. Jede Einzelheit stimmte. Unter dem engen weißen Anzug zeichneten sich sogar die Umrisse des Amuletts ab!
    Aber Professor Zamorra war nicht der Mann, der sich lange verblüffen ließ. Immerhin hatte er schon des öfteren Doppelgänger dämonischer Art gegenüber gestanden. So leicht konnte ihn nichts mehr überraschen.
    »Nicht schlecht gemacht«, sagte er. »Wer bist du? Ein Roboter oder ein Homunkulus?«
    Der Doppelgänger lächelte so, wie Zamorra es für gewöhnlich tat. Nicole atmete pfeifend aus. Wie konnte dieser Doppelgänger wissen, wie Zamorra lächelte? Er hatte es am Original doch nicht gesehen! Zamorra zeigte ein Pokergesicht!
    »Weder noch«, sagte der Doppelgänger. »Aber es schien mir ratsam, menschliche Gestalt anzunehmen. Ihr Menschen seid so empfindsam und begreift nichts, was ihr nicht wie gewohnt wahrnehmen könnt. Ich kann auch ein anderes Aussehen annehmen, wenn ihr wollt.«
    »Und ob wir wollen«, sagte Nicole.
    Schlagartig änderte sich das Aussehen des Unheimlichen. Die Konturen verschwammen. Etwas verformte sich. Augenblicke später saß eine junge Frau im dunklen Overall im Sessel. Ihr Haar glänzte silbrig.
    »Sara Moon!« keuchte Nicole, während Zamorra schwieg.
    Wieder änderte sich das Aussehen. Die Frauengestalt blieb, aber das Gesicht war jetzt unbekannt.
    »Nein ich bin nicht Sara Moon«, sagte die junge Frau. »Es war nur ein letzter Test. Wenn ihr Zamorra und Duval seid, mußtet ihr sie erkennen.«
    »Und – wer bist du ?« fragte Zamorra noch einmal.
    Die Frau erhob sich. Mit leicht tänzelnden Schritten näherte sie sich Zamorra. Sie besaß eine Traumfigur und wußte sich zu bewegen.
    »Oh, nenne mich, wie du willst«, sagte sie. »Am liebsten habe ich es aber, als MÄCHTIGE angesprochen zu werden.«
    »Daher also weht der Wind …«, murmelte der Professor. Er ließ sich von den aufreizenden Bewegungen der Frau im dunklen Overall nicht ansprechen. Er hatte seine Nicole und sah keinen Grund, ihr untreu zu werden. Der schöne Körper interessierte ihn weniger als der schöne Geist, und Nicole besaß erfreulicherweise beides. Dieses Geschöpf hier jedoch …
    … war keineswegs ein Mensch. Nicht mal ein Dämon. Irgend etwas anderes dazwischen.
    Die MÄCHTIGEN! Rätselhafte, geheimnisvolle Wesenheiten aus Weltraumtiefen, die der Erde zuweilen Besuche abstatteten! Zamorra war ihnen bereits mehrfach begegnet und hatte feststellen müssen, daß sie

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