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0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

Titel: 0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bankraub kurz nach Mitternacht
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Betreffende gar nicht verstehen wird, was ich will. Wenn meine Theorie aber richtig ist oder der Wahrheit wenigstens nahekommt, dann wird der Betreffende vielleicht in die Falle gehen, die ich ihm jetzt stellen werde…
    »Verbinden Sie mich mit der International Bank in der Maiden Lane«, sagte Robert Walker. Und er machte dabei ein sehr vergnügtes Gesicht.
    ***
    Die Gangster aus dem Healy hatten die wenigen Sekunden gut genutzt, die ihnen geblieben waren, bis wir dicht hinter dem Wagen hielten. Sie waren aus dem Fahrzeug herausgeklettert und mitsamt ihren Maschinenpistolen in das Eckhaus gestürmt, vor dessen Front sich die ganze Geschichte abgespielt hatte.
    Als Phil und ich aus dem Jaguar sprangen, hatten wir gerade den letzten von drei Gangstern in dem Haus verschwinden sehen.
    Aus allen Richtungen waren inzwischen Wagen des FBI und der Stadtpolizei mit rotierendem Rotlicht und gellenden Sirenen herangeschossen. Im Handumdrehen sahen wir acht G-men und vierzehn uniformierte Polizisten der Stadtpolizei rings um uns.
    »Jimmy!«, rief ich einem der Kollegen zu, »nehmen Sie vier Cops mit und versuchen Sie, in den Hof des Hauses zu kommen, damit ihnen der Hinterausgang versperrt ist.«
    »Okay!«, erwiderte der Angesprochene, klopfte kurzerhand den vier nächsten Polizisten auf die Schulter und lief ihnen auch schon voraus.
    »Morgan und Snacky!«, bestimmte Phil inzwischen schon: »Ihr beide besetzt das Dach des Nachbarhauses dort drüben!«
    Die beiden Kollegen vom FBI nickten nur und jagten los. Zum Nachbarhaus, das auf der anderen Seite anschloss, brauchten wir niemanden zu schicken, weil dort eine breite Einfahrt die beiden Häuser trennte, sodass auf dieser Seite ein Überwechseln der Gangster zum nächsten Haus ausgeschlossen war.
    Wir einigten uns schnell, dass drei Kollegen und weiter fünf Cops die beiden Straßenfronten des Eckhauses von außen her unter Kontrolle behalten sollten. Die übrigen Cops hatten sich um die Regelung des angestauten Verkehrs zu bemühen. Und mit den beiden verbleibenden FBI-Kollegen, es waren Dick Sticker und Ralph Hennegan, wollten Phil und ich in das Haus eindringen, um die Gangster zu suchen und herauszuholen.
    Als Dick, Ralph, Phil und ich auf die Haustür des Eckhauses zuliefen, ratterte plötzlich eine Maschinenpistole.
    Ralph warf die Arme hoch, überschlug sich fast und brach neben dem verbogenen Mast der Straßenlaterne zusammen.
    Wir sprangen vor, Dick und ich standen breitbeinig auf der Fahrbahn und jagten im Schnellfeuer alle Kugeln hinauf zu dem Flurfenster der ersten Etage. Inzwischen hatte sich Phil gebückt, Ralph vorsichtig gepackt und schleppte ihn in die Deckung, die der Healy bot. Sobald er in Deckung war, traten wir, immer noch feuernd, den Rückzug bis zu dem Healy an.
    »Was ist los?«, fragten Dick und ich wie aus einem Mund.
    Phils Gesicht zuckte. Er presste die Lippen hart aufeinander und zeigte wortlos auf unseren Kameraden, der blutüberströmt zu unseren Füßen lag. Seine Augen waren verdreht. Trotzdem konnte man sehen, dass sie einen seltsamen glasigen, glanzlosen Ausdruck hatten.
    Ralph Hennegan war tot. Vor wenigen Sekunden noch hatte er neben uns gestanden und auf die Einteilung gelauscht. Dann war er mit uns vorgesprungen, um ein Haus zu stürmen, in dem Gangster waren - Mörder. Die Mörder einer jungen Farbigen. Und jetzt lag er selbst auf dem Asphalt der Straße. Im Schatten des verbeulten Healy. Tot.
    Eine ganze Weile standen wir stumm um unseren toten Kameraden. Dann räusperte sich Dick plötzlich und fuhr in die Hosentasche. Als er die Hand wieder herauszog, war sie voller Patronen. Mit hartem, mit gleichsam gefrorenem Gesicht begann er, das Magazin seiner Dienstpistole aufzuladen.
    Ich tat es ihm nach. Eine goldglänzende Patrone nach der anderen schob ich in das Magazin. Bis mich plötzlich jemand von hinten ansprach.
    »Was passiert, Cotton?«
    Ich drehte mich um. Es war ein Captain der Stadtpolizei, den wir von irgendeiner Gelegenheit her kannten. Wortlos zeigte ich auf Ralph Hennegan, auf die drei Einschusslöcher an seinem Hals.
    »Ein Kollege?«, fragte der Captain tonlos.
    »Ralph Hennegan«, erwiderte Dick Sticker hart. »G-man wie ich. Verheiratet. Vater von zwei Kindern.«
    Die Brust des Captain hob sich in einem tiefen Atemzug. Er nahm seine Mütze ab.
    »Bitte, Captain«, sagte ich leise. »Sorgen Sie für ihn. Er soll hier nicht liegen bleiben.«
    »Natürlich nicht«, erwidert der Captain. »Ich regle das.

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