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0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

Titel: 0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bankraub kurz nach Mitternacht
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Sie…«
    »Wir haben noch etwas zu erledigen«, unterbrach ich ihn.
    Er sah uns an. Dann nickte er.
    »Natürlich«, sagte er. »Das müssen Sie wohl.«
    Wir stellten uns zusammen und besprachen uns. Wir brauchten keine drei Sekunden dazu. Es war ja alles klar. Phil begann aus der Deckung des Healy heraus ein gezieltes Feuer auf das zersplitterte Flurfenster. Dick und ich jagten in weiten Sprüngen auf das Haus zu.
    Dick erreichte die Nische, in der die Haustür war. Ich stellte mich hinter den Laternenmast und machte mich so dünn, wie es ging, dann knallte ich ihnen den Inhalt meines Magazins hinauf, während Phil in großen Sprüngen herangejagt kam.
    Kaum war er im toten Winkel der Nische, da sprang auch ich vor. Hoch über mir ratterte heiser und bellend eine Tommy Gun. Ein Querschläger zirpte zwischen meinen Beinen hindurch. Ein zweiter schrammte mir brüllend heiß über die linke Hand.
    »Verdammter Dreck«, brüllte ich unwillkürlich.
    »Schlimm?«, fragte Phil.
    »Brennt nur höllisch«, knurrte ich. »Aber im Grunde nicht der Rede wert. Ein Viertelzoll Haut - das ist alles.«
    »Okay, dann weiter«, sagte Phil.
    Wir schoben die Reservemagazine ein, luden aber die ersten nach, um sie wohlgefüllt griffbereit zu haben.
    »Es waren drei«, sagte ich hart. »Vergesst das nicht«.
    »Eher vergesse ich meinen Namen«, erwiderte Dick Sticker. Seine Stimme klang kalt wie ein frostiger Wintermorgen.
    Zur Haustür führten sechs Stufen hinan. Wir stiegen sie hinauf und ließen die Tür dabei keine Sekunde aus den Augen. Aber sie bewegte sich nicht, bis wir sie erreicht hatten.
    Trotzdem bestand die Gefahr, dass mindestens einer der Gangster im Hausflur mit der schussbereiten Tommy Gun nur auf unser Erscheinen wartete. Wer auch immer die Tür zuerst aufzog - er riskierte sein Leben dabei.
    Phil legte die Hand äuf die Klinke.
    »Stopp«, sagte ich leise. »Ein Toter ist genug.«
    Phil sah mich fragend an. Ich zeigte auf die Tür.
    »Bleib hier stehen! Dick und ich gehen durch ein Fenster.«
    »Okay.«
    Wir stiegen leise die Treppen wieder hinab und drückten uns eng an der Hauswand bis zum nächsten Fenster des Hochparterres. Dick ließ seine Pistole wortlos in die Jackentasche gleiten, faltete die Hände vor seinem Bauch und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Hauswand.
    Ich faltete ebenfalls meine Hände, legte sie ihm in den Nacken, stieg mit dem linken Fuß in seine Hände und zog mich hoch. Gleich darauf war ich am Fenster.
    Ich konnte in ein Wohnzimmer blicken, da mit einer jener Standardeinrichtungen versehen war, die große Einrichtungshäuser gleich für ganze Wohnblocks lieferten. Ich klopfte und sah eine ältliche Dame von rechts auf das Fenstey zükommen.
    Einen Schritt davor blieb sie stehen und sah mich erschrocken an. Ich angelte ärgerlich meinen Dienstausweis aus der Tasche und presste ihn gegen die Scheibe. Die ältere Dame löste sich aus ihrer Erstarrung und riegelte das Fenster auf, um es hochzuschieben.
    »FBI«, sagte ich leise. »Lassen Sie mich hinein!«
    Ich kletterte über die Fensterbank. Die ältere Dame hatte sogar ihre Hand leicht auf meinen Ärmel gelegt, um mir zu helfen. Es war eine mehr symbolische als wirkungsvolle Geste.
    »Danke«, sagte ich trotzdem.
    »Was ist denn los, Mister?«, fragte sie ängstlich in einem Englisch, das den rauen Akzent einer slawischen Sprache hatte.
    »Drei Gangster sind im Haus«, erwiderte ich knapp, drehte mich um und legte mich weit über die Fensterbank, um Dick die Hände hinunterzureichen.
    Eine halbe Minute später stand auch er im Zimmer, nickte der älteren Dame knapp aber höflich zu und ging mit mir durch die Wohnung.
    An der Tür, die hinaus ins Treppenhaus führte, blieben wir beide stehen und lauschten. Weit oben im Haus herrschte Unruhe, aber wir konnten an den bloßen Geräuschen nicht feststellen, wodurch sie entstand.
    Vorsichtig zog ich die Wohnungstür auf. Das Treppenhaus lag menschenleer vor uns. Wir huschten hinaus und schoben leise die Tür hinter uns zu. Zur Treppe hin hatte der Flur eine Ecke. Dick blieb in ihrem Schutz stehen, während ich zurück zur Haustür huschte, um Phil hereinzuholen.
    Das Haus besaß keinen Fahrstuhl. Uns blieb also nur der Weg über die Treppe. Wir hielten uns ganz außen, damit uns die Gangster nicht sehen konnten, wenn sie vielleicht durch den Treppenschacht herunterblickten.
    In der ersten Etage hatten sich zwei Männer in Hemdsärmeln neugierig aus ihren Wohnungen gewagt. Als sie uns kommen

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