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0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

Titel: 0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bankraub kurz nach Mitternacht
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gesehen«, meinte Baide Queery mit einem Achselzucken. »Aber es kann nicht lange gedauert haben. Höchstens fünf bis sieben Minuten. Ja, allerhöchstens sieben Minuten.«
    Phil schob die Unterlippe vor, dachte einen Augenblick nach und verließ darauf die Küche. Ich unterhielt mich noch ein paar Minuten mit den beiden Frauen, ohne dass etwas Bemerkenswertes dabei herausgekommen wäre. Dann kam Phil zurück. Er blieb auf der Schwelle stehen und sah mich auffordernd an. Ich ging zu ihm und neigte den Kopf.
    »Sowohl Mellister als auch der Doc unserer Mordkommission meinen«, flüsterte mir Phil ins Ohr, »dass dieses Gift innerhalb von fünf bis zehn Minuten tödlich wirkt. Sie müsste es also in der Zeit zu sich genommen haben, als dieser Georges hier war.«
    ***
    Es war bereits abends gegen halb acht, als Robert Walker, der Leiter unserer Mordkommission, im Distriktgebäude in unser Office kam. Er sah abgespannt aus, winkte uns flüchtig zu und setzte sich auf die Kante meines Schreibtisches. Nachdem er sich mit bedächtiger Sorgfalt seine Pfeife gestopft hatte, brummte er: »Na, wie sieht’s aus?«
    Phil zuckte die Schultern.
    »Wir haben eine ganze Anzahl von Verdächtigungen«, erwiderte er. »Als Erpresser kann immer nur jemand infrage kommen, der etwas über die Person weiß, die er erpresst: etwas Herabsetzendes, etwas Belastendes oder gar etwas Gefährliches. Ein solches Wissen gewinnen gewöhnlich nur nahestehende Personen. In unserem Eall kämen also in Frage: Sarah, das Dienstmädchen, und Jimmy, der Chauffeur. Beide könnten gerade durch ihre Stellung tiefe Einblicke in das Privatleben von Eve Perkins gewonnen und dieses Wissen zu einer Erpressung ausgenutzt haben.«
    »Ja, zweifellos«, nickte Robert. »Und wen habt ihr sonst noch anzubieten?«
    »Nun«, fuhr Phil fort, »theoretisch wäre es natürlich auch möglich, dass Baide Queery, die sich eine Freundin von Eve Perkins aus deren Mädchentagen nennt, sie erpresst hat.«
    »Auch das ist durchaus möglich«, gab Robert zu. »Noch etwas?«
    »Oh, immerhin erhielt Eve Perkins öfters und auch heute den Anruf eines gewissen Blythe, wie wir dir schon erzählten. In diesem Zusammenhang sind ja auch die Anweisungen sehr merkwürdig, die Eve Perkins dem Dienstmädchen gab für den Fall, dass dieser Blythe anrufen sollte, wenn Mister Perkins zu Hause war. Und Erpresser haben mitunter eine merkwürdige Vorliebe für das Telefon. Also der nächste auf unserer Liste ist dieser Blythe.«
    »Und«, fügte ich hinzu, »um die Liste gleich vollständig zu machen, der vorläufig letzte Verdächtige für uns - bis wir vielleicht noch mehr aufgespürt haben - ist Mister Jeff Georges. Der Mann, der sich heute Nachmittag mit Eve Perkins gestritten hat oder zumindest ein wenig laut wurde. Der Mann, der ungefähr zu der Zeit bei ihr war, als sie das Gift zu sich genommen haben muss, wenn sie wirklich an diesem Gift gestorben ist.«
    Robert Walker blies eine schwere Wolke Qualm aus seiner Pfeife.
    »In dieser Hinsicht kann ich euer Wissen auf den neuesten Stand bringen«, sagte er gelassen. »Der Gerichtsmediziner hat vor noch nicht zehn Minuten aus dem Leichenschauhaus bei mir angerufen. Er ist mitten in der Obduktion, aber er hat bereits festgestellt, dass sich erhebliche Spuren dieses Giftes in ihrem Magen befinden. Damit scheint die Annahme Doc Mellisters bestätigt. Natürlich müssen wir noch das Ende der Obduktion abwarten, aber es wird sich wohl kaum noch etwas an diesem Sachverhalt ändern.«
    »Dann ist dieser Georges natürlich äußerst verdächtig«, sagte ich.
    Robert Walker nickte ruhig.
    »Ja«, bestätigte er. »Und für den Fall, dass Erpresser und Mörder ein und dieselbe Person sind, auch für die Erpressung. Ich habe seine Adresse gefunden. Im Zimmer von Eve Perkins gibt es einen sehr hübschen kleinen Damenschreibtisch und daneben einen zierlichen Papierkorb. Eve Perkins muss gestern oder heute früh noch die Absicht gehabt haben, diesem Georges einen Brief zu schreiben. Wenn es der richtige Georges ist.«
    »Wieso? Gibt es denn zwei?«
    »Ich weiß es nicht. Auf dem Umschlag, den wir zerknüllt im Papierkorb fanden, steht als Vorname nicht Jeff, wie Baide Queery sagte, sondern Less.«
    »Less und Jeff klingen ziemlich ähnlich«, sagte Phil. »Baide Queery wird die beiden Namen verwechselt haben.«
    »Das nehme ich allerdings auch an«, nickte Walker.
    »Wieso lag der Umschlag zerknüllt im Papierkorb?«, fragte ich. »Man schreibt nicht Briefe, um

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