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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er die Lage erkannt hatte. Er brauchte Bewegungsfreiheit. Der Blindsprung brachte ihn fast einen Kilometer fort.
    Erst da erkannte er, daß er einen Fehler begangen hatte. Als er versuchte, Zamorras oder Nicoles Gedanken zu erkennen, stieß er wieder auf die unfaßbare Barriere, die er nicht zu durchdringen vermochte.
    Er verzichtete auf einen Sprung, der ihn näher heranbringen würde, weil er seinen ersten Versuch noch in äußerst unangenehmer Erinnerung hatte.
    Er hatte seine Chance verpaßt. Jetzt kam er nicht mehr an Zamorra heran. Er erfaßte wohl, daß die beiden Gesuchten sich in einem fahrenden Wagen befanden und unterwegs zum Château Montagne waren. Doch das nützte ihm jetzt nichts mehr. Er kam nicht in den Wagen hinein, und er wußte, daß er ihn auch nicht stoppen konnte, wenn er noch einmal versuchte, sich von dem Abschirmfeld »überrollen« zu lassen. Denn er wußte ja jetzt, daß seine Druiden-Kräfte im Innern des Feldes versagten …
    Leonardo konnte triumphieren. Gryf hatte versagt, und jetzt gab es keine Möglichkeit mehr, Zamorra zu helfen.
    Der Meister des Übersinnlichen mußte selbst sehen, wie er die Lage klärte …
    »Ich habe versagt«, murmelte Gryf verbissen. »Verdammt, so gründlich wie diesmal ist noch nie zuvor etwas schiefgegangen …«
    Der Sieg der schwarzen Magie zeichnete sich immer deutlicher ab.
    ***
    Der Skelett-Krieger fuhr wie der Teufel selbst und machte seinem obersten Dienstherrn in dieser Hinsicht alle Ehre. Nach nicht ganz einer Stunde tauchte die Silhouette von Château Montagne am Nachthimmel auf. Der Wagen jagte die Serpentinenstraße hinauf und donnerte über das Holz der heruntergelassenen Zugbrücke.
    Nicole und Zamorra sahen sich vielsagend an.
    Ihr Fahrer war ein Vertreter der schwarzen Magie. Wenn der es schaffte, so problemlos den weißmagischen Schirm zu durchbrechen, dann war schon einiges gefällig. Dann mußte es so sein, daß die Abschirmung nicht mehr bestand, die selbst Asmodis, dem Fürsten der Finsternis, Einhalt gebot.
    Aber warum? Was war hier geschehen?
    Der Citroën stoppte, der Fahrer drückte auf die Hupe. Der gellende Sirenenton hallte durch die Nacht.
    »Da sind wir wieder«, murmelte Zamorra ironisch. Er berührte Nicoles Hand. »Auf los geht’s los. Die sollen ihr blaues Wunder erleben. Wir sind zwar waffenlos, aber noch nicht besiegt.«
    Nicole nickte.
    Hinter ihnen ertönte Rumpeln und Donnern. Als Zamorra sich umsah, sah er, wie die Zugbrücke hochgezogen wurde. Er murmelte eine Verwünschung.
    Dann flammte Licht auf.
    Und aus dem großen Glasportal vor der Eingangshalle brandeten Krieger. Soldaten in Rüstungen aus verschiedenen Epochen, die Knochenhände um die Griffe ihrer Schwerter gelegt. Nicole schluckte. Sie wurde blaß.
    »Was – was hat das zu bedeuten? Das ist doch völlig unmöglich! Wo sind wir gelandet? Doch niemals zuhause!«
    »Doch«, flüsterte Zamorra rauh. »Ich befürchte, daß hier jemand unsere Abwesenheit zu einem gründlichen Gegenschlag ausgenutzt hat. Aber wer, und vor allem – wie?«
    »Merlin?« hauchte Nicole.
    Zamorra atmete tief durch. Merlin? Merlin ein Verräter?
    Er wollte es nicht sofort völlig ausschließen. Hieß es nicht schon in den ältesten Legenden, Merlin sei ein Kind des Teufels? Rätselhaft genug zeigte sich der Zauberer von Avalon, und schon mehrmals hatte er Zamorra Gelegenheit gegeben, an ihm zu zweifeln. An Nicoles Verdacht konnte etwas dran sein. Vielleicht hatte Merlin jetzt endlich sein wahres Gesicht gezeigt. Aber dann mußte schon sein Auftrag der Auftakt zu dem Geschehen sein, Zamorra in die Welt der Meeghs zu schicken, aus der es normalerweise keine Rückkehr gab. Doch … Gryf ap Llandrysgryf und Teri Rheken waren mit von der Partie gewesen, und gerade diese beiden kannten Merlin so gut wie niemand sonst. Sie hätten sich auf dieses Risikospiel nicht eingelassen …
    Aber wer steckte dann dahinter?
    Da waren die Skelett-Krieger heran. Einer legte rechts, der andere links die Hand auf die Türgriffe. Plötzlich ließen beide Türen sich leicht öffnen.
    »Los!« schrie Zamorra.
    Es war wie im Film. Er zog die Beine an und schnellte dann die Füße vorwärts. Der Skelett-Krieger, der nach ihm greifen wollte, wurde voll getroffen und riß einige seiner Gefährten mit zu Boden. Da turnte Zamorra bereits aus dem Wagen, warf sich auf den Überraschten und riß ihm das Schwert aus der Scheide. Gleichzeitig rollte er, sich zur Seite. Gerade noch rechtzeitig, denn zwei andere

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