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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hand ihren Arm wie ein Schraubstock umspannte und ihr keine Fluchtmöglichkeit ließ. »Gib mir wenigstens etwas zum Anziehen«, fauchte sie.
    »Davon hat mein Herr nichts gesagt«, sagte Nicolas und kicherte hohl. Dann zerrte er das Mädchen hinter sich her zum Seitenflügel des Gebäudes. Kurz darauf sah sie sich in ihrer »alten« Zelle wieder. Uschi schnellte aus dem Halbschlaf hoch und fiel ihr förmlich um den Hals.
    »Was hat dieses Scheusal mit dir gemacht?«
    Monica erzählte es ihr.
    »Ich glaube kaum, daß Zamorra dagegen ankommt«, sagte sie. »Und wenn – dann wird es eine fürchterliche Schlacht geben.«
    Uschi kauerte sich auf ihrer Pritsche zusammen.
    »Ich hoffe«, sagte sie leise, »daß es den anderen gelingt, ihn zu warnen oder einzugreifen. Ansonsten …«
    Sie sprach nicht weiter. Monica wußte auch so, was sie meinte.
    Wenn Zamorra starb, war es auch mit ihnen vorbei. Denn dann gab es wahrscheinlich niemanden mehr, der Leonardo Einhalt gebieten konnte.
    Vielleicht – konnte das nicht einmal mehr der Teufel selbst …
    ***
    »Da ist Raffael«, sagte Zamorra erleichtert, als er die hagere, weißhaarige Gestalt hinter den Absperrungen sah. Nicole erhob sich kurz auf die Zehenspitzen und winkte dem alten Diener fröhlich zu.
    Plötzlich wimmelte der Flughafen von Leben. Gut zwanzig Menschen hatten wie Zamorra und Nicole die Nachtmaschine benutzt und stiegen hier aus, ein paar andere benutzten die Zwischenlandung nur, um sich nach den neusten Nachtausgaben der Zeitungen umzusehen, und würden dann weiterfliegen.
    »Ob er sich nicht wundert?« fragte Nicole spitzbübisch.
    »Weshalb?« wollte Zamorra wissen.
    »Ach, wegen des Gepäcks«, sagte Nicole und schwenkte ihren zusammengerollten weißen Schutzanzug, der erstaunlich wenig Platz einnahm. Die hauchdünne Folie ließ sich zu einem winzigen Päckchen zusammenfalten, das man in einer Handtasche verschwinden lassen konnte – wenn man eine Handtasche bei sich hatte. »Sonst«, fuhr Nicole fort, »gibt es immer dutzendweise Koffer zu schleppen, und nun … keinen einzigen!«
    Zamorra runzelte die Stirn.
    »Diese Dutzende von Koffern – wir sollten das hier als erstes Training nehmen und die Anzahl der Gepäckstücke künftig drastisch reduzieren.«
    »Ja, das wollte ich auch schon mal vorschlagen«, erwiderte sie trocken. »Du wirst also künftig mit erheblich weniger Gepäck reisen müssen.«
    »Ich?« ächzte Zamorra. »Du bist es doch, die ständig mehr Gepäck als nötig mit sich herumschleppen läßt …«
    »Wovon redest du?« fuhr sie auf. »Ich nehme doch immer nur das Nötigste mit! Warum, glaubst du, muß ich wohl ständig unterwegs Kleidung einkaufen? Doch nur, weil ich nicht genug anzuziehen habe! Oder soll ich etwa nackt herumlaufen?«
    »Das ist die beste Idee, die du jemals hattest«, stellte Zamorra schmunzelnd fest. »Wir sollten sie alsbald in die Tat umsetzen.«
    »Wüstling«, flüsterte sie und küßte ihn vorsichtshalber, ehe er noch mehr dieser jugendgefährdenden Vorschläge vorbringen konnte.
    Endlich durchschritten sie die Kontrollen und wurden von Raffael begrüßt.
    »Daheim ist alles in Ordnung«, sagte Raffael. »In bester Ordnung, Monsieur. Ich bin dennoch froh, Sie wieder wohlbehalten hier zu sehen. Wenn Sie bitte mir folgen möchten …«
    »Und ob«, sagte Nicole vergnügt und hakte sich bei Zamorra unter.
    Gemeinsam verließen sie das große Gebäude und näherten sich dem Parkplatz. Zamorra runzelte die Stirn. In seinem Unterbewußtsein gab eine Sirene Daueralarm. Etwas war faul, aber was? Sorgfältig sah er sich um, doch er konnte keinen versteckten Gegner in der Dunkelheit erkennen.
    »Spürst du es auch, Nici?« flüsterte er.
    Sie nickte. »Ich habe plötzlich Angst«, sagte sie. »Angst, heimzukehren …«
    »Wenn ich wüßte, wer dahinter steckt und wann er zuschlägt«, murmelte der Professor. »Dann wäre mir entschieden wohler. Diese Ungewißheit macht mich nervös.«
    Raffael, der vorausging, äußerte sich nicht dazu. Zamorra nahm es hin. Wahrscheinlich war der alte Diener müde. Kein Wunder, und jetzt lag noch die lange Fahrt vor ihm …
    Da stand der Citroën CX.
    »Natürlich«, lästerte Nicole. »Die Sänfte, die so weich gefedert ist, daß man geradezu einschläft beim Fahren … Sie hätten den Caddy nehmen sollen, Raffael.«
    »Gut, daß der Benzinfresser in der Garage geblieben ist«, widersprach Zamorra, der selbst zwar auch Autofan war, aber bereit war, hier und da auch gewisse

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