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0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

Titel: 0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keinen Fall riskieren, denn die Insel würde bald wieder im Meer versinken und auch diesen Teil nicht verschonen.
    Das Rauschen der Wellen war bereits lauter geworden. Ein Zeichen, daß sie schon einen großen Teil der Strände überspülten.
    Über sich sah sie die Krone. Sie bog sich nach außen. Aus ihrer Perspektive erinnerte sie Kara an ein großes Vogelnest. Wenn sie sich noch ein wenig weiterbewegte, konnte sie mit dem ausgestreckten Arm die ersten seltsam verschlungenen Äste packen.
    Kara hielt sich nach links. Dort war ein Ast abgeknickt, und er hing ihr wie ein Finger entgegen. Rasch klammerte sie sich an ihn. Dabei merkte sie, wie der Ast leicht nachgab, und ihr war klar, daß sie sich nicht allzu lange daran hängen konnte.
    Geschickt hob Kara ihr Bein, fand eine freie Trittstelle zwischen zwei ineinander verwachsenen Wurzeln, schob den Fuß hinein. Der Halt war gegeben, und sie konnte auch den Rest des Weges zurücklegen.
    Die Schöne aus dem Totenreich hatte es geschafft. Sie hockte jetzt auf dem Baum, der tatsächlich mit seinen mit einander verschlungenen Ästen an Schlangen erinnerte.
    Bevor Kara sich auf die Suche nach den geheimnisvollen Tafeln machte, warf sie aus ihrer luftigen Höhe noch einen Blick über die Insel und stellte fest, daß es höchste Zeit wurde.
    Die Wellen überspülten das Ufer immer weiter. Ein Beweis, daß die Insel sank und schon bald im Meer verschwinden würde. Die Zeichen standen gewissermaßen auf Flucht. Viel Zeit konnte Kara sich nicht lassen. Sie mußte sich beeilen, wenn sie die Tafeln finden wollte.
    Nach unten schaute sie ebenfalls. Dort stand das Zigeunermädchen und winkte ihr zu.
    »Wo kann ich die Tafeln finden?« rief die Schöne aus dem Totenreich in die Tiefe.
    »Ich weiß es nicht.«
    Kara preßte wütend die Lippen zusammen. Schon beim ersten Rundblick hatte sie festgestellt, daß es gar nicht so einfach war, die Tafeln zu entdecken. Diejenigen, die sie gefunden hatten, ließen sie nicht einfach liegen, sondern hatten sie versteckt.
    Kara befand sich auf schwankendem Boden. Das Ast- und Wurzelwerk gab leicht nach. Sie hatte das Gefühl, auf einem weichen Teppich zu schweben.
    In diesem großen vogelnestartigen Kreis aus Ästen und Zweigen senkte sich dieser kreisrunde Platz zur Mitte hin durch, so daß er dort eine Trichterform annahm.
    Das mußte etwas zu bedeuten haben.
    Kara näherte sich der Mitte. Sie stellte sehr schnell fest, daß die Unterlage dünner wurde. Sie federte nicht mehr so stark.
    Kara nahm das Schwert und schlug damit zu. Kreuzschläge führte sie durch, zog die Waffe von links nach rechts und umgekehrt, damit sie sich etwas schaffen konnte, denn sie hatte plötzlich einen Verdacht bekommen.
    Ja, das Wurzelwerk hielt den Schlägen nicht stand. Und vor ihr, direkt an ihren Fußspitzen, begann eine Höhle.
    Sie führte in den Baum hinein. Der Stamm dieses seltsamen Schlangenbaums war ausgehöhlt.
    Karas Augen wurden groß, als sie am Ende das geheimnisvolle rote Funkeln sah.
    Das mußten die Tafeln sein!
    »Ich habe sie gefunden!« rief sie dem Zigeunermädchen zu.
    »Wo?«
    »Im Stamm.«
    »Kommst du dran?«
    »Noch nicht. Ich muß nur hinunterklettern und sie holen. Warte noch einen Moment.«
    Während Marita diese Worte vernahm, bekam sie Angst. Sie schlug die Hände gegen ihr Gesicht und hörte auch das Brausen immer deutlicher.
    Das Wasser kam…
    ***
    Es war ein widerliches Bild!
    Dieser lange grüne Arm fiel von oben nach unten, wirkte wie Gummi, und seine Finger hatten sich so gedreht, daß sie die Kehle des Zigeuners bis zum Hals hin umfaßten.
    Eccos Gesicht wirkte wie eine erstarrte Maske aus Angst und Panik. Nur seine Augen bewegten sich. Sie rollten, während die widerliche grüne Hand ihn erdrosseln und hochziehen wollte.
    Dagegen hatte ich etwas.
    Nicht umsonst trug ich meinen silbernen Dolch bei mir. Und solche Dinge wie dieser widerliche dämonische Arm kamen mir gerade recht.
    Blitzschnell zog ich die Waffe, drehte sie und führte die Klinge im rechten Winkel gegen den herab hängenden Arm.
    Der Dolch kappte ihn.
    Etwa in der Mitte wurde der Arm getrennt. Zwei Hälften blieben zurück.
    Für einen Moment nur standen sie so, wie ich sie zerschnitten hatte, dann schnellte die eine Hälfte in die Höhe, während die andere, die die Kehle des Mannes umklammert hielt, nicht nur ihre Farbe, sondern auch die Kraft verlor.
    Der Griff dieser gefährlichen grünen Finger war nicht mehr so hart. Er lockerte sich. Das Grün

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