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0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

Titel: 0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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breit genug war, um hineinhangeln zu können. Das Schwert steckte sie in die Scheide, denn sie brauchte beide Hände, um in die Tiefe klettern zu können. Ein kurzer, abschätzender Blick traf die Innenhaut des Stammes. Sie war nicht glatt, sondern aufgerauht. Wenn Kara kletterte, konnte sie rechts und links genügend Halt finden.
    Dünne Äste standen vor wie kleine Finger. Sie erinnerten an Hartgummi.
    Zudem herrschte im Innern des Baumstamms ein betörender Geruch, als wäre Kara von Tausenden von Blüten umgeben. Die Wände ließen kein Licht durch.
    Sie war auf die einzige Quelle angewiesen, die sie sich selbst geschaffen hatte, denn die Helligkeit fiel nur von oben in die Tiefe.
    Kara zog den Kopf ein und machte sich an den Abstieg. Wie in einem Tunnel kam sie sich vor. Rechts und links hielt sie sich fest. Dabei stellte sie fest, daß das Innere des Stammes klebrig war, als wäre es mit einem Saft bedeckt.
    Während ihrer Kletterei behielt Kara den Grund genau im Auge. Sie mußte besonders achtgeben, daß sie nicht abrutschte und auf die Tafeln fiel, damit sie sie mit ihren Tritten nicht zerstörte. Deshalb dauerte es seine Zeit, bis Kara sich den wertvollen Gegenständen so weit genähert hatte, daß sie die Tafeln gut erkennen konnte und bereits die Schrift sah.
    Kara blieb davon nicht unbeeindruckt. Sie dachte daran, wie schwer sich Myxin und sie getan hatten, ein Mittel gegen den Todesnebel zu finden.
    Und nun befand sie sich dicht vor dem Ziel. Sie konnte es fast schon mit beiden Händen greifen.
    Und noch eine Überraschung wartete auf sie. Der Platz, an dem die Tafeln lagen, war doch größer, als sie angenommen hatte. Er mußte unter dem eigentlichen Boden der Inseln liegen, und das Astwerk des seltsamen Baums hatte praktisch über den Tafeln eine Decke gebildet, so daß sie geschützt wurden.
    Vorsichtig glitt Kara tiefer, wobei ihr das rote Leuchten den Weg zeigte.
    Sie lächelte. Jetzt brauchte sie nur noch die halbe Länge ihres Körper zurückzulegen, um am Ziel zu sein.
    Den Rest schaffte sie mit einem Sprung, den sie so anlegte, daß sie an den Tafeln vorbeikam und auf festem Grund landete. Kara ließ sich noch die Zeit für einen Rundblick.
    Überrascht war sie, als sie die Löcher nicht allzuweit entfernt erkannte, die jemand ausgehoben haben mußte. Sie brauchte nicht lange zu überlegen, um festzustellen, daß dort die Gräber der Vampir-Drillinge gewesen sein mußten, denn es waren genau drei.
    Die seltsame Höhle wurde durch das Leuchten der Platten ausgefüllt.
    Kara konnte Einzelheiten erkennen. Der Boden war feucht. Man stand auf ihm wie auf Gummi. Um sie herum befand sich ein so dichtes Wurzelwerk, daß es wie eine Wand wirkte.
    Sie schätzte die Größe der Tafeln ab.
    Beide besaßen ungefähr das Format eines Schreibblocks. Sie ließen sich also gut transportieren. Kara hatte auch schon eine Möglichkeit gefunden. Sie wollte die Tafeln in den Gürtel stecken, dort festklemmen, denn da waren sie sicher aufgehoben.
    Das andere interessierte sie nicht mehr. Was kümmerte sie die Umgebung, wenn sie die Tafeln hatte?
    Kara bückte sich und nahm die erste in die Hand. Trotz der geringen Größe waren sie schwer. Ein Beweis dafür, daß sie nicht aus Lehm bestanden, sondern aus Stein.
    Die erste Tafel klemmte sich die Schöne aus dem Totenreich an der rechten Seite hinter den Gürtel, überprüfte den Halt, war zufrieden, griff zur anderen Tafel und steckte sie an der linken Seite hinter den Gürtel.
    Jetzt erst fühlte sie sich besser. Das Ziel war erreicht. Sie brauchte nur noch in die Höhe zu klettern und sich dann zusammen mit Marita von der Insel zu schaffen.
    Kara schaute hoch.
    Es würde nicht einfach werden, sich an den doch ziemlich glatten Flächen des Stammes in die Höhe zu schieben, aber es gab keine andere Möglichkeit.
    Zudem war der Duft sehr betörend, und er wurde immer schlimmer, je länger es Kara hier unten aushielt.
    Mußte sie wirklich den Weg zurücklegen?
    Nein. Einmal hatte sie die Strapaze in umgekehrter Reihenfolge auf sich genommen, jetzt wollte sie sich auf ihre Kräfte verlassen und es anders herum versuchen.
    Kara konzentrierte sich auf die Stelle außerhalb des Baums, wo Marita wartete.
    Jetzt mußte es klappen!
    Nein, es klappte nicht. Sekundenlang war die Schöne aus dem Totenreich völlig konsterniert, denn mit so etwas hatte sie nicht gerechnet. Weshalb versagten ihre Kräfte so plötzlich? Es hatte doch auf der Insel geklappt.
    War der Duft daran

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