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0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel

Titel: 0255 - Die Gefangene der Teufelsinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwand und machte allmählich einem braunen Farbton Platz.
    Dann verfaulte alles.
    Die beiden Stränge fielen ineinander. Wie verkohlte Luftschlangen blieben sie liegen.
    Ecco konnte sich nicht mehr halten. Er fiel zurück und röchelte nach Luft.
    Das alles nahmen wir nur aus den Augenwinkeln wahr, denn unsere Aufmerksamkeit galt dem Loch in der Decke, aus dem nicht nur der Nebel kroch, sondern auch seltsame Gestalten, die jeder Beschreibung spotteten. Es mußten tatsächlich die schlimmen Nebelgeister sein, die normalerweise den Nebel bildeten, durch irgendeinen Zauber aber ihre alte Existenz angenommen hatten.
    Wir machten in diesen Augenblicken eine völlig neue Erfahrung, denn Lady X konnte mit dem Nebel nicht nur angreifen, es gelang ihr auch, ihn zu manipulieren.
    Wenn sie mit Hilfe des Würfels den entsprechenden Befehl gab, dann veränderte sich der Nebel.
    Das alles begriffen wir innerhalb weniger Sekunden, und wir begriffen auch, daß wir uns wehren mußten.
    Am Rand des Lochs im Dach sahen wir die gefährlichen Monstren. Ein Wesen leuchtete feuerrot durch den Nebel, der mittlerweile tiefer wallte und zu einer schrecklichen Gefahr für meine Freunde wurde, die nicht durch das Kreuz geschützt waren.
    »Weg!« brüllte ich.
    Sie verstanden.
    Suko war es, der sich um die alte Azucena kümmerte. Er riß sie hoch und zog sie mit sich, während Ecco sich einfach zu Boden fallen ließ und aus der Gefahrenzone kroch.
    Gleichzeitig rauschte das rote Wesen nach unten. Es wollte sich auf mich werfen und huschte wie ein Schemen durch den Nebel.
    Ich konnte nicht beides zur selben Zeit tun, mich um den Nebel kümmern und das dämonische Wesen abwehren. Es erreichte mich nicht, denn Myxin griff ein.
    Nicht umsonst war er ein Magier, und er aktivierte seine Kräfte. Wie ein Denkmal hatte er sich aufgebaut, die Arme vorgestreckt, die Finger gespreizt.
    Sein gesamter Körper schien unter Strom zu stehen. Hinter ihm sah ich Suko mit der Dämonenpeitsche und schußbereiter Beretta.
    Der Inspektor wartete noch. Er ließ Myxin den Vortritt, und der kleine Magier kämpfte.
    Aus den Händen schossen die Blitze.
    Es waren grüne Zickzackstrahlen, die den Nebel zwar aufrissen, ihn nicht zerstörten, doch zielsicher das rote Wesen trafen, das sich auf mich werfen wollte.
    Es sah aus wie eine Qualle. Nur besaß es mehrere Köpfe, die auf kleinen, wurmartigen Tentakeln saßen und von der magischen Kraft Myxins nicht nur voll getroffen, sondern auch radikal zerstört wurden.
    Das Wesen löste sich dicht über meinem Kopf auf. Es zerplatzte in der Luft zu Hunderten von kleinen Tropfen, die mich allerdings auch nicht berührten, sondern sich auflösten und wie träge Gasschwaden davonzogen.
    Die Zerstörung dieses Wesens war nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Die größte Gefahr ging nach wie vor von dem Todesnebel aus, der uns vernichten wollte.
    Er kam in dicken Schwaden.
    Mein Kreuz hielt ich ihm entgegen. Konnte es den Nebel stoppen?
    Terra pestem teneto — Salus hic maneto!
    So hatte ich es gelernt, so war es mir gesagt worden. Und ich wollte die alles entscheidende Formel einsetzen. Ich mußte es, auch wenn das Kreuz jetzt die ersten Schwaden vernichtete und ich abermals das Schreien der getöteten dämonischen Seelen vernahm.
    Aber Lady X ging jetzt aufs Ganze. Sie griff den Wohnwagen, in dem sich ihre Feinde befanden, von allen Seiten an. Sie wollte es jetzt wissen und uns töten. Schläge donnerten gegen ihn. Der Wagen erzitterte in seinen Grundfesten. Unsere Gegnerin wollte uns ins Freie bekommen, wo mein Kreuz nicht mehr in der Lage war, alle zu beschützen.
    Ich umklammerte die Waffe so hart, daß meine Handknöchel scharf hervorsprangen. Das Kruzifix zitterte zwischen meinen Fingern. Ich spürte dessen Magie. Es war aufgeladen. An den Seiten glühten die Buchstaben der Erzengel, und ich merkte die unheimliche Gefahr, die mich wie ein Mantel umgab und meine Narbe auf der rechten Wange zum Brennen brachte.
    »John!«
    Suko schrie meinen Namen.
    Für mich das Startsignal.
    »Terra pestem teneto — Salus hic maneto!«
    Mit diesen Worten hatte ich alles auf eine Karte gesetzt!
    ***
    Vielleicht hätte sie es anders anfangen sollen, aber konnte sie es vorher wissen?
    Deshalb machte sich Kara auch keine Vorwürfe. Sie hatte die Tafeln aber auf der Krone dieses seltsamen Schlangenbaums erwartet und nicht in dessen Stamm.
    So aber mußte sie runter.
    Ein erster abschätzender Blick bewies ihr, daß der Stamm

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