0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Gefahr begab, wenn er den Wagen aus dem Graben holte. Ich rechnete allerdings damit, dass Hawkins seinen Angriff so früh gestartet hatte, dass ihm im Fall des Erfolges genug Zeit geblieben wäre, sich selbst in Sicherheit zu bringen. Diese Zeit kam jetzt Lorrow zugute.
    Die Cops stoppten den Jeep in gut fünfhundert Yards Entfernung vom Bohrloch 3. Ich sah, wie der Werkzeugwagen aus dem Graben auftauchte. Lorrow fuhr ihn weit auf das freie Feld hinaus, sprang hinaus und setzte sich mächtig in Trab, um eine gute Entfernung zwischen die Mühle und sich zu bringen. Keuchend erreichte er den Jeep, auf dem die Cops uns verwahrten. Ein oder zwei Minuten lang starrten wir wie gebannt auf das Fahrzeug, aber nichts geschah.
    Lorrow zuckte die Achsel. Sein Blick streifte mich. Er gab den Befehl: »Sorgen Sie dafür, dass niemand dem Werkstattjeep zu nahe kommt. Fünfhundert Yards sind der mindeste Abstand. - Wer hat das Kommando über die Wache?«
    »Lieutenant Hogger!«
    »Rufen Sie ihn!«
    Einer der Jeeps brauste los, um den Lieutenant, der jenseits des Bohrlochs Dienst tat, zu holen. Nach fünf Minuten kam er mit dem Lieutenant an Bord zurück.
    »Hogger, ich nehme diese Männer wegen versuchter Sabotage fest. Geben Sie mir zwei Cops zur Bewachung mit, und ich mache Sie persönlich dafür haftbar, dass niemand dem Werkzeugwagen zu nahe kommt!«
    Der Company-Polizist vergaß vor Überraschung, Lorrow zu fragen, wieso ein Ingenieur zu solchen Maßnahmen berechtigt sei. Er gehorchte.
    Lorrow nahm selbst das Steuer. Hawkins, der dumpf vor sich hinstarrte, und ich mussten auf die Rücksitze. Die Cops klemmten sich irgendwo fest und bedrohten uns mit ihren Schießeisen.
    Mein FBI-Kollege fuhr in ziemlichem Tempo los. Er hat mir später erzählt, dass er damals immer noch glaubte, ich läge mit meinen Vermutungen falsch. Dann, als wir ungefähr den Rand des eigentlichen Bohrfeldes erreicht hatten, gab es hinter uns eine krachende Explosion. Ein bläulichweißer Blitzschein zuckte über den Nachthimmel und übertraf für Sekundenbruchteile die Helligkeit der Ölfackel aus der brennenden Quelle.
    ***
    Auf dem Platz vor den Bungalows der Unternehmensleitung quirlten die Ingenieure aufgescheucht durcheinander.
    Niemand wusste, was geschehen war. Loft Crossbeen, der gerade im Begriff war, seinen Jeep zu besteigen, erstarrte, als er Lorrow sah und dazu uns vor den Mündungen der Pistolen seiner Polizisten.
    Erst, als wir ausgeladen wurden, setzte er sich in Bewegung, ging auf Lorrow zu, zeigte auf uns und fragte heiser: »Was soll das, Mr. Lorrow?«
    »Die Burschen haben einen Werkzeugwagen mit Sprengstoff an das Bohrloch gefahren, um den Greifbagger in die Luft zu sprengen.«
    Der Platz vor den Bungalows war erleuchtet. Ich konnte sehen, dass Crossbeen aschfahl im Gesicht war. Mühsam stieß er hervor: »Ich werde die Burschen sofort vernehmen!«
    »Das besorge ich«, antwortete Lorrow mit Schärfe. Er wandte sich an die Cops, Crossbeen eigene Beamte.
    »Bringt die Männer in mein Büro!«
    Er ging voraus. Vor der Tür zu seinem Büro, drehte er sich um.
    »Ich nehme mir die Knaben einzeln vor. Erst diesen!« Er zeigte auf mich, zog seine Pistole und richtete den Lauf auf meine Magengrube.
    »Wenn du einen Trick zu probieren versuchst, geht es dir schlecht!«
    Ich musste vorangehen. Erst, als er die Tür sorgfältig abgeschlossen hatte, ließ er die Pistole sinken.
    »Meine Tarnung als Ingenieur ist zum Teufel«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Nach diesem Auftritt glaubt niemand mehr an meine Harmlosigkeit.«
    »Ich fürchte, Ihre Tarnung ist schon seit einiger Zeit nichts mehr Wert. Der Mann, der hier in einem dieser Bungalows für die Gangster arbeitet, dürfte Sie längst durchschaut haben. Vielleicht gelingt es uns, meinen schlechten Ruf noch eine Zeit lang aufrecht zu halten. - Machen wir ein Programm, Charles! Ich leugne, etwas von der Sprengstoffladung auf dem Jeep gewusst zu haben, und ich werde Hawkins dazu bewegen, ebenfalls zu leugnen. Vermeiden Sie es, Loft Crossbeen zu belasten. Wir wollen versuchen, ihn in Sicherheit zu wiegen, aber lassen Sie Phil durch die Company-Polizei festnehmen. Schalten Sie nicht die Mexikaner ein! Hingegen unterrichten Sie zweckmäßig das FBI in New Orleans. Sie sollen versuchen, Jack Rollan und Harry Storno festzunehmen, sobald sie die Grenze überschreiten. Die beiden Gangster werden bestimmt von unserer Verhaftung erfahren und sich aus dem Staub zu machen versuchen. Ich hoffe, dass sie