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0256 - Der Höllen-Salamander

0256 - Der Höllen-Salamander

Titel: 0256 - Der Höllen-Salamander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Das kann nicht dein Ernst sein. Hast du vergessen, wie gefährlich Leonardo ist? Fast hätte er sogar Zamorra und Nicole umgebracht! Reicht es nicht, daß die Peters-Zwillinge tot sind?«
    »Ob sie tot sind, wissen wir nicht«, sagte Merlin. »Auch mir gelingt es nicht mehr, ins Innere der Festung zu schauen. Deshalb ist es vonnöten, daß wir einen Spion im Innern haben, der uns berichtet …«
    »Ohne Fenrir! Ohne mich!« sagte Teri entschieden.
    Warte doch erst einmal , verlangte der Wolf. Merlin, wie hast du dir das überhaupt vorgestellt?
    Der Unsterbliche lehnte sich zurück. »Du siehst nicht nur aus wie ein Wolf, sondern du bist auch einer. Vielleicht ist Leonardo geneigt, sich einen Wolf als Haustierchen zu halten, um selbst noch beeindruckender und gefährlicher zu erscheinen. Du streunst also um Château Montagne herum, dringst ein und heuchelst Sympathie für Leonardo.«
    Ha! machte Fenrir. Was nützt dir das? Er wird kaum zulassen, daß ich ihm anschließend an die Kehle gehe.
    »Das ist auch nicht deine Aufgabe«, sagte Merlin. »Ich bin sicher, daß selbst ich Schwierigkeiten hätte, ihn direkt anzugreifen. Das Amulett schützt ihn. Es ist stärker, als es zu Zamorras Zeit war. Leonardo hat den Vorteil, daß er es kennt und daß es ihm vor fast tausend Jahren schon einmal diente.«
    »Was soll er dann tun?« fragte Teri. Sie kraulte das Kinn und die Ohren des grauen Raubtiers.
    »Informationen sammeln und telepathisch durchfunken.«
    Narr , erwiderte Fenrir. Das Château ist abgeschirmt! Es kommen keine Gedankenströme durch, sonst könnten wir Leonardo oder zumindest den armen Raffael in seinem Kerker doch aus der Ferne belauschen.
    »Wenn du Leonardos Schoßhündchen bist, kannst du jederzeit ein- und ausgehen«, versicherte Merlin. »Und sobald du außerhalb der Mauern bist, funktioniert die Telepathie wieder.«
    »Dein Wort in Luzifers Ohr«, murmelte Teri etwas spöttisch.
    Merlin sah Fenrir an. »Wirst du es tun oder nicht?«
    Leonardo weiß, daß ein Wolf zum Zamorra-Team gehört , wandte Fenrir ein. Und er müßte dumm sein, wenn er nicht sofort Verdacht schöpfte, zumal es in Frankreich seit langer Zeit keine Wölfe mehr gibt.
    »Aber das eben weiß er nicht, weil er aus der Vergangenheit kommt und die Gegenwart ihm teilweise fremd ist«, sagte Merlin. »Ich werde dich mit einer Abschirmung versehen, die verhindert, daß Leonardo erkennt, wer du bist und über welche Kräfte du verfügst. Keiner seiner Helfer wird deine Gedanken lesen können.«
    Wenig tröstlich , meinte Fenrir.
    »Du lehnst also ab?« Merlins Mienenspiel blieb unbewegt, seine Stimme ausdruckslos. Es war nicht zu erkennen, ob er die Ablehnung bedauerte.
    Ich tue es , sagte der Wolf.
    Teri sprang auf. »Du bist genauso verrückt wie dieser alte Mann, dessen Hirn langsam verkalkt!« schrie sie und deutete anklagend auf Merlin. »Er schickt dich in den Tod, Fenrir, das weißt du!«
    Fenrir erhob sich ebenfalls und schüttelte den mächtigen Wolfsschädel. Ich weiß, was ich tue , teilte er mit. Ich gehe das Risiko bewußt ein. Ich bin alt, älter als du, Teri, und habe in meinem langen Leben genug gesehen. Vielleicht bin ich auf meine Weise auch älter als Merlin. Ich werde bald sterben, Teri. Wenn man das weiß und so alt ist wie ich, fürchtet man sich nicht mehr davor.
    »Das ist aber kein Grund, der Natur vorzugreifen und Selbstmord zu begehen!« protestierte Teri.
    Leonardo muß geschlagen werden, und wenn ich meinen Beitrag dazu leisten kann, tue ich es eben! sagte der Wolf. Ich habe mich entschieden. Ich will es zumindest versuchen. Vielleicht komme ich ja auch gar nicht ins Château hinein.
    Teri schüttelte den Kopf. »Merlin«, sagte sie beschwörend. »Zieh den Auftrag zurück!«
    »Kennst du eine andere Möglichkeit?« fragte Merlin ruhig. »Zamorra muß das Schloß und das Amulett zurückerhalten, egal wie. Dazu muß Leonardo geschwächt werden. Wenn wir wissen, was er plant, was er vorhat, was er tut, können wir Gegenmaßnahmen treffen. Deshalb brauchen wir einen Spion in seiner unmittelbaren Umgebung.«
    »Ich hätte da eine Idee«, sagte Teri langsam.
    »Ich lausche.«
    Die Druidin hob die Hand und deutete nach oben. »Du, Merlin, hast einst das Amulett geformt. Du hast es so geschaffen, wie es jetzt ist. In all seiner magischen Stärke. Schwäche es, und du schwächst damit auch Leonardo. Du als der Erschaffer mußt doch Einfluß auf das vertrackte Ding nehmen können.«
    Merlin schüttelte den Kopf.
    »Du

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