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0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

Titel: 0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen
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ihre Prints haben. Außerdem, wenn sie ein schlechtes Gewissen haben sollten - wird diese Maßnahme sie ein bisschen nervös machen. Wir können diese Nervosität noch steigern, wenn wir ihnen vor ihrer Entlassung geheimnisvoll und mit zufriedenem Gesicht erklären, dass ihre Vernehmungen genau das zutage gefördert hätten, was wir erhofften. Dann wird bei ihnen das große Rätselraten losgehen. Schon mancher Gangster hat sich ans Messer geliefert, wenn er nervös wurde. Also tun wir es! Machen wir sie nervös und beobachten wir sie dann. Vielleicht kommt etwas Interessantes dabei heraus!«
    ***
    David Robinson kam gegen acht Uhr ins Revier. Er wurde vom diensthabenden Sergeant im Wachraum rauf geschickt in die obere Etage, wo die kleine Kriminalabteilung des Reviers residierte.
    Chester, Harden und Clifton hatten sich nach der Entlassung der acht Verkäufer von uns verabschiedet. Bei ihnen standen noch andere Fälle an, deren Bearbeitung sie nicht völlig zurückstellen konnten. Die sechs FBI-Kollegen waren ebenfalls gegangen, um sich im Distriktgebäude zurückzumelden, sodass nur Phil und ich da waren, um mit Robinson zu sprechen.
    »Setzen Sie sich doch, Mister Robinson«, sagte ich und zeigte auf einen Stuhl.
    »Zigarette?«
    »Nein, Danke, ich bin Nichtraucher.«
    Phil und ich steckten uns Zigaretten an.
    »Erzählen Sie uns etwas von Ray Cummon«, bat Phil.
    Der riesige Wächter rutschte auf seinem Stuhl hin und her.
    »Was soll ich da erzählen?«, erwiderte er. »Ich wohne einen Block weiter als Cummon. Wann wir uns kennengelernt haben, weiß ich nicht mehr. Es liegt schon viele Jahre zurück. Jedenfalls war Cummon keiner von den Weißen, die auf uns Farbige herabsehen oder nichts mit uns zu tun haben wollten. Für Cummon waren alle Menschen gleich, und er war zu jedem gleich freundlich. Natürlich durfte man keinen Dreck am Stecken haben, dann war Cummon nämlich hart wie Stahl. Nicht, dass er gegen irgendwen brutal gewesen wäre, das kann ich nicht sagen. Er hatte immer mehr Verständnis, als man es gewöhnlich von einem Detective erwartet.«
    »Haben Sie Cummon an dem Abend gesehen, als er ermordet wurde?«
    »Nein. Entweder ist er nach sieben gekommen, also nach meinem Dienstschluss, oder er hat den Platz durch ein anderes Tor betreten.«
    »Aha. Haben Sie je einen Mann mit einem Gewehr den Park betreten sehen?«
    »Nein.« Der Farbige schob sich seine Schirmmütze weit vor in die Stirn und kratzte sich hinter dem rechten Ohr.
    »Wo kann ein Gewehr stecken? Wenn Sie mich fragen, muss ich Ihnen natürlich sagen: eigentlich nirgends. Überall müsste es mal gefunden werden. Es sei denn…«
    Er stockte und schob nachdenklich die fleischige Unterlippe vor.
    »Es sei denn - was?«, fragte Phil.
    »Ich will niemand verdächtigen«, wehrte Robinson ab.
    »Sie sollen und brauchen niemand zu verdächtigen, Mister Robinson«, wandte ich sehr ernst ein. »Aber wenn Sie etwas wissen oder auch nur ahnen, dann ist es Ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit, es hier zu sagen. Denken Sie an Cummon, der ermordet wurde, an Verlaine, der ebenfalls ermordet wurde und denken Sie an Mrs. Cummon von der zur Stunde noch niemand sagen kann, ob sie mit dem Leben davonkommen wird.«
    Robinson fuhr auf: »Mrs. Cummon wurde auch, ich meine, sie sollte auch umgebracht werden?«
    »Ja! Lesen Sie keine Zeitungen?«
    »Doch, schon, aber doch erst, wenn ich zu Hause bin. Heute früh hat nichts von Mrs. Cummon dringestanden, das weiß ich genau.«
    »Da haben Sie recht. Es hat nichts in den Morgenblättern gestanden. Es konnte auch noch nicht drinstehen. Die meisten Blätter waren schon im Andruck, als wir den Anschlag auf Mrs. Cummon überhaupt erst entdeckten.«
    »Dann hat also jemand versucht, sogar die Frau umzubringen?«, sagte Robinson fassungslos. Wir erzählten ihm die Einzelheiten.
    »Sir«, sagte Robinson dann eifrig, »was kann ich tun? Ray Cummon war ein guter Mann. Was kann ich tun, damit seine Mörder gefasst werden?«
    »Halten Sie die Augen offen«, sagte Phil eindringlich. »Unsere Aktionen haben die Mitglieder des Rauschgiftringes in einen Zustand nervöser Spannung versetzt. Die Möglichkeit, dass sie Fehler machen, ist größer denn je. Halten Sie Augen und Ohren offen, Mister Robinson. Selbst die geheimste Organisation muss manches vor den Augen der Öffentlichkeit tun. Wenn man wachsam ist, wird man sie dabei ertappen können!«
    ***
    Gegen neun Uhr abends erschienen wir wieder bei Cris Gailing, dem Leiter der

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