0256 - Im Reiche der Zentrumswächter
Ihnen die Ort er nicht zu schwer sind, dann bringen Sie sie doch mit. Wir warten hier."
Der Polizist schob das Funkgerät in die Tasche zurück.
„Die sind ganz schön verrückt", sagte er zu seinem Kollegen.
Guckys erster Impuls war, einfach woandershin zu teleportieren, aber dann sagte er sich, daß es besser sei, abzuwarten. Er mußte herausfinden, was die beiden hier wollten und ob es sich bei ihm wirklich um den Gesuchten handelte. Die Ortergeräte sprachen dafür, daß man ihn entdeckt hatte, obwohl er unsichtbar war. Vielleicht waren die Ausstrahlungen des Deflektorschirms so stark, daß sie leicht aufgefangen und geortet werden konnten.
Vorsichtig ging Gucky bis zur Brüstung und lehnte sich dagegen. Er zog den Nadelstrahler und entsicherte ihn. Gucky wollte kein Risiko eingehen.
Die beiden Polizisten hatten die Lust verloren, nach etwas zu suchen, das es ihrer Meinung nach gar nicht gab. Auch sie gingen bis zum Geländer - zehn Meter von Gucky entfernt - und sahen in die Tiefe.
Sie unterhielten sich über belanglose Dinge, die Gucky überhaupt kein Interesse entlocken konnten.
Zwar erfuhr er einiges über das Leben der Polizei auf Tefrod, aber das unterschied sich kaum von den Dienstbetrieben dieser Art auf anderen Welten. Auffallend war auch die Ähnlichkeit der familiären Probleme mit entsprechenden Problemen der Terraner. Die beiden Polizisten waren mit der Bezahlung nicht zufrieden und meinten, das Gehalt hielte mit den wachsenden Ansprüchen der Lebenshaltung nicht Schritt.
„Meine Frau will auch wieder einen neuen Fliggurisator", sagte der eine voller Bedauern. „Dabei ist der alte noch ganz gut."
Gucky wußte natürlich nicht, was ein Fliggurisator war, und es war ihm auch herzlich gleichgültig.
Wahrscheinlich ein Kühlschrank, oder etwas in dieser Art.
„Der Virth hat neue Bestimmungen erlassen", tröstete der andere. „Kann ja sein, daß eine Gehaltserhöhung dabei ist."
„Glaubst du doch wohl selbst nicht..."
Gucky sah hinauf zur Sonne. In der IKUTU würden Rhodan und die anderen unruhig auf seine Rückkehr warten, und er mußte sich diesen Quatsch anhören. Aber er wollte wissen, was es mit den Ortergeräten auf sich hatte. Für später konnte das wichtig sein. Also wartete er. Bis sie kamen.
Es waren zehn Mann, die nacheinander aus dem Lift traten. Zwei von ihnen trugen einen Kasten, der ihren Bewegungen nach zu urteilen, nicht gerade leicht war. Sie setzten ihn ab und hantierten an den Kontrollen. Sechs andere waren schwer bewaffnet, während zwei eine bessere Uniform und nur kleine Waffen trugen.
Die beiden Polizisten neben Gucky eilten auf die Gruppe zu und standen stramm. Sie berichteten, daß sie nichts gefunden hätten.
Gucky bereitete sich auf die Teleportation vor. Es hatte wenig Sinn, schon jetzt alle Trümpfe aus der Hand zu geben. Die Tefroder durften nicht ahnen, daß es einen Unsichtbaren in ihrer Stadt gab. Sie sollten vielmehr glauben, daß etwas mit ihren Geräten nicht stimmte.
Einer der Männer am Orter schrie plötzlich auf.
„Die Strahlung ist ganz intensiv! Die Quelle muß irgendwo auf diesem Dach sein. Gleich haben wir die Richtung..."
Also doch die Strahlung! Mehr wollte Gucky eigentlich nicht wissen. Aber ehe er sang- und klanglos verschwand...
Er teleportierte auf die andere Seite der Terrasse. Es dauerte eine Weile, ehe die Männer am Orter die Schwenkung aller Anzeiger bemerkten. Verwirrt rückten sie das Gerät und drehten es um hundertachtzig Grad. Dann deuteten sie erregt in Guckys Richtung, wo wirklich nichts zu sehen war.
„Dort müßte es sein", sagten sie wie aus einem Mund.
Die Polizisten formierten sich und marschierten mit vorgehaltenen Waffen auf die bezeichnete Stelle zu.
In ihren Gesichtern stand Unschlüssigkeit und ein wenig Unglauben.
Gucky ging an ihnen vorbei, zurück zur anderen Seite.
Wieder spielten die Zeiger verrückt.
Das genügt eigentlich, dachte Gucky. Sie müssen ja glauben, daß ihre Orter kaputt sind. Das nächste Mal drehe ich ihnen noch ein paar Schrauben locker, und dann wollen wir mal sehen ...
Er peilte das gegenüberliegende Gebäude an und teleportierte mitten hinein.
*
Rhodan sah auf seine Uhr. „Eigentlich könnte er zurückkommen. Er ist schon eine volle Stunde unterwegs."
„So leicht wird es nicht sein, ein geeignetes Versteck zu finden", verteidigte Atlan den Mausbiber. „Ist ja wohl kaum anzunehmen, daß er spazierengeht und uns dabei vergißt."
„Bei Guck ykannst du so
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