0256 - Im Reiche der Zentrumswächter
ziemlich alles annehmen."
Noir kam zum Transmitter zurück. Er hatte das Löschen der Ladung beobachtet und die Mannschaft überwacht.
„Alles in Ordnung. Läuft wie am Schnürchen. In einer Stunde sind die Ladeluken leer. Dann wird Watula seine Ausgehuniform anlegen und sich um die neue Fracht kümmern."
„Sitzt der Hypnoblock?"
„Sie können sich darauf verlassen, Sir. Ich frage mich nur, ob man bei den Kontrollen nichts merkt. Die Tefroder sind in jeder Hinsicht unglaublich erfahren und fortgeschritten. Sie kennen Parafähigkeiten und werden sich entsprechend abgesichert haben." Er sah sich um. „Gucky ist noch nicht zurück?"
„Leider nicht. Ich mache mir Sorgen." Rhodan sah abermals auf die Uhr. „Mehr als eine Stunde."
„Immerhin hat der Kleine die Möglichkeit, sich über Telekom mit uns in Verbindung zu setzen. Er hätte sich gemeldet, wenn etwas passiert wäre." Atlan schüttelte den Kopf und lächelte. „Ich kann einfach nicht glauben, daß Gucky ahnungslos in eine Falle geht."
Rhodan gab keine Antwort. Er dachte daran, wie Atlan noch vor wenigen Stunden gesprochen hatte.
Die Tefroder seien in jeder Beziehung den Terranern gleichzusetzen, vielleicht sollte man sie sogar in mancher Hinsicht noch höher einschätzen. Sie seien gefährlich, sogar sehr gefährlich. Und die ungeheuerlichen Sicherheitsmaßnahmen ließen darauf schließen, daß Tefrod ein verlassen. Wie bei einem ganz gewöhnlichen Selbstbedienungsladen.
Rhodan bezahlte sein Bildchen. Er beobachtete, daß Durchstrahlungsgeräte jeden Kunden abtasteten und so feststellten, ob er sich vor der Bezahlung drücken wollte.
Wenige Minuten später standen sie auf der Straße.
*
Hier war es auch, wo sie den Raumfahrer aus dem Kaufhaus wiedertrafen.
„Sie waren so schnell verschwunden, dabei wollte ich Ihnen ein wenig behilflich sein. Schließlich kenne ich Vircho bereits ein wenig, und wenn man neu hier ist ..."
„Wir sind Ihnen sehr dankbar", unterbrach Rhodan höflich. „Es ist in der Tat sehr schwierig, sich zurechtzufinden. Wenn Sie uns behilflich sind, wäre das eine große Erleichterung für uns. Da wir nur zwei oder drei Tage Aufenthalt haben, ist die Zeit ohnehin knapp." Der Tefroder strahlte. „Es ist mir ein Vergnügen. Was möchten Sie sehen?" Atlan mischte sich ein: „Wir interessieren uns besonders für die Geschichte Tefrods, wenn Sie verstehen, was ich meine. Meine Eltern wurden hier geboren, aber ich bin heute zum erstenmal hier. Vielleicht könnten Sie uns ein Museum zeigen."
Das Gesicht des freiwilligen Fremdenführers drückte Bedauern und Erstaunen aus.
„Oh, ich muß Sie enttäuschen. Wissen Sie nicht, daß es keine Museen Geheimnis berge.
Gerade wollte Rhodan seinen alten Freund daran erinnern, als jede Debatte überflüssig wurde.
Gucky materialisierte mitten im Raum und landete etwas unsanft auf Tolots Bauch. Der Haluter ha tte sich hingelegt, weil Sitzen oder Stehen für ihn äußerst unbequem war.
„Prima Federung", piepste Gucky und sprang auf den Boden. Er grinste überlegen. „Wohl schon Sorgen gemacht, he? War berechtigt. Die Brüder haben mich geortet, aber ich habe sie hereingelegt.
Wahrscheinlich werden sie ihre Ortergeräte jetzt an die Lieferfirma zurücksenden und Ersatz verlangen."
„Was war nun eigentlich los?" wollte Rhodan wissen. Gucky berichtete, dann schloß er: „Ich habe ein Versteck gefunden. Dahin bringe ich euch und bleibe dann in eurer Nähe. Wenn etwas schiefgeht, kann ich euch hierher zurückbringen. Es handelt sich bei dem Versteck um ein Warenhaus. Ich habe eine ganze Menge Tefroder in gelben Uniformen gesehen, da fallt ihr also auch nicht auf. Wir springen in das Lager. Von dort aus kommt ihr über einen Korridor direkt in die Verkaufsräume. Geld haben wir ja zum Glück von der Mannschaft IKUTU. Könnt also auch noch einkaufen, wenn ihr was findet."
„Ein Warenhaus? Na, wenn du meinst."
„Völlig ungefährlich", versicherte Gucky. „Wer kommt zuerst?"
Fünf Minuten später standen die drei Männer mitten in Vircho in einer mit Kisten und Paketen vollgestopften Halle, zweihundert Meter über dem Straßenniveau. Gucky blieb unsichtbar in der Nähe, aber es war natürlich unmöglich, daß er sie direkt begleitete. Die Ausstrahlungen seines Deflektors hätten die drei falschen Tefroder sonst zu schnell verraten. Er sollte nur im Notfalle eingreifen und sie zurück ins Schiff bringen.
Der Korridor war menschenleer, aber als sie die eigentlichen
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