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0257 - Der Schädel des Hexers

0257 - Der Schädel des Hexers

Titel: 0257 - Der Schädel des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augen wirbelten Sterne, und er bekam mit, daß der Alte bereits zu einem zweiten Tritt ausgeholt hatte.
    Bevor ihn der Fuß treffen konnte, hieb Suko mit der Handkante gegen das Schienbein des Clan-Führers. Jetzt tanzte McLellan tatsächlich wie Rumpelstilzchen, aber ausschalten konnte der Chinese den Knaben auf diese Art und Weise auch nicht. Zudem war er zu langsam. Der Tritt hatte ihn doch sehr geschwächt.
    »Haut ihn um!« Der alte McLellan kreischte wie ein Marktweib.
    Sukos Bewegungen schienen allmählich einzufrieren. Er wollte an seinen Stab, um die Zeit anzuhalten, doch das gelang ihm nicht. Auf halbem Weg blieb seine Hand stehen, denn etwas verdunkelte seinen Blick, und dann bekam er etwas Hartes gegen den Hals geschlagen, das sich nach einem Revolverkolben anfühlte.
    Diesen Schlag überstand der Chinese nicht. Er wurde brutal in den Tunnel der Bewußtlosigkeit gerissen und vernahm als letzten Satz noch den Befehl des Clan-Chefs.
    »Los, nehmt den Schädel, dann nichts wie weg!«
    ***
    Jemand kippte Wasser in sein Gesicht.
    Suko prustete, öffnete den Mund, bekam ein paar Tropfen zu schlucken und schlug die Augen auf.
    Nebel!
    Jedenfalls hatte er das Gefühl, inmitten eines Nebelfeldes zu stehen, aus dem sich allmählich ein Gesicht schälte, das er kannte. Es gehörte dem Maler Anderson.
    »Sir, Sir, sind Sie wieder okay?«
    »Kaum«, brummte Suko.
    »Warten Sie, ich hole noch mehr Wasser…«
    »Nein, nein, lassen Sie mal: Ich werde es schon schaffen. Unkraut vergeht nicht so leicht.«
    »Aber Sie haben einen…«
    »Helfen Sie mir mal auf die Beine«, krächzte der Inspektor und hob seinen Arm, was ihn Kraft kostete.
    Anderson zog den Chinesen hoch.
    Suko spürte ein Brummen in seinem Schädel und hatte gleichzeitig das Gefühl, sein Hals wäre um das Dreifache gewachsen.
    »Man hat Sie mit dem Revolver niedergeschlagen«, erklärte der Maler.
    »Diese Hunde.«
    »Ja, das können Sie wohl sagen…«
    »Soll ich nicht doch Wasser…?«
    »Nein, nein.« Suko stand endlich. Er schwankte, begann, sich zu drehen, und die in den Regalen stehenden Totenschädel veränderten sich zu einem furiosen Wirbel. Die Schädel kreisten. Sie vermischten sich zu einem makabren Bild, das wie auf einer großen Leinwand vor dem Chinesen ablief.
    Suko wankte vor, bis er den Tisch erreicht hatte, auf dessen Platte er sich abstützen konnte. In dieser Haltung blieb er vorerst und holte ein paarmal tief Luft.
    Allmählich ging es ihm besser. Die Schmerzen in seinem Kopf waren zwar nach wie vor existent, auch sein Nacken war noch ein Klumpen.
    Ansonsten hielt er sich gut, denn nichts anderes tat ihm mehr weh.
    Der Schädel war verschwunden. Also hatten die drei McLellans ihr Ziel erreicht.
    »Wie…wie lange bin ich eigentlich bewußtlos gewesen?« fragte der Inspektor.
    »Vielleicht eine halbe Stunde.«
    »Und die McLellans?«
    »Sind weg.«
    »Klar, das sehe ich auch«, krächzte Suko, wobei er den Rücken durchbog. »Aber wie sind sie gefahren? Was hatten sie für einen Wagen? Haben sie über ihr Ziel gesprochen?«
    »Nein, nicht…«
    »Und die Automarke? Nummernschild…?«
    »Sir, ich habe nichts gesehen. Man hat mich zwar nicht bewußtlos geschlagen, mir aber befohlen zurückzubleiben, und das habe ich getan.«
    Suko nickte. »Sicher, mein Lieber, sicher. Ich mache Ihnen auch keinen Vorwurf. Aber ich finde den Schädel und auch die McLellans, darauf können Sie Gift nehmen.«
    »Das hoffe ich.«
    »Und Sie besitzen wirklich nicht die genaue Anschrift dieses Familien-Clans?«
    »Nein, Sir.«
    »Na denn.« Suko hob die Schultern und gleichzeitig seine Arme. Mit den Händen berührte er seinen Nacken und zuckte zusammen, als er die geschwollene Stelle ertastete. Suko schwor sich, den Schlag diesen heimtückischen Burschen zurückzuzahlen.
    Dann ging er.
    Andy Anderson folgte ihm. Der Inspektor schritt, als hätte er Eier unter den Füßen. So wacklig war sein Gang, und er wollte in diesem Zustand nicht Auto fahren.
    Die Kälte draußen tat ihm gut. Sie traf ihn wie ein Guß eiskalten Wassers.
    Tief holte er Luft, saugte seine Lungen voll und atmete wolkig wieder aus.
    Er war nicht mit seiner Harley gekommen, sondern mit einem Leihwagen des Yard. Suko hatte den Maler noch mitgenommen. Als er die Tür des Fahrzeugs aufschloß, ließ er sich auf den Sitz fallen und ruhte sich aus.
    Anderson stand in der offenen Tür. Sein Gesicht drückte Sorge aus.
    Suko ging es wirklich nicht besonders, aber er mußte sich zusammenreißen.

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