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0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz

0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz

Titel: 0257 - Der Teufel mit dem Lorbeerkranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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hatte, da der alte Jude griechisch gesprochen hatte.
    Die ersten Christen in Rom hatten versucht, die Juden von ihrem Glauben zu überzeugen. Professor Zamorra wußte, daß der spätere Kaiser Claudius wegen solcher Unruhen die Juden und die Christen aus Rom verbannt hatte.
    Denn für die Juden waren die Christen Gotteslästerer, die man nach dem Gesetz des Moses steinigte.
    »Da - sie heben bereits Steine auf!« machte Carsten Möbius den Parapsychologen aufmerksam. »Da hinten drängen sich drei zerlumpte Gestalten an die Häuserwand.«
    »Das darf nicht geschehen!« straffte sich Zamorras Gestalt. »Nimm das Bündel mit dem Schwert und dem Stab und lauf los, Carsten. Die erste Prätorianertruppe, die du siehst, bringst du hierher. Frag nicht weiter, lauf los!« Entschlossen schob er dem Millionenerben das Bündel mit seinen magischen Waffen in die Hand. Möbius wirbelte auf dem Absatz herum und rannte los.
    Zamorra holte tief Luft. Es galt, die unglücklichen Christen vor dem Tode zu bewahren. Schon sah er die ersten, faustgroßen Steine fliegen.
    Der Parapsychologe vergaß alle Rücksichtnahme. Mit seinen kräftigen Armen schob er die Menschen, die ihm den Weg versperrten, beiseite. Es waren viele - zu viele. Und sie waren zu erregt, als daß man mit ihnen reden konnte. Der Menge allerdings ohne Waffen gegenüberzutreten und ihr die Opfer zu entreißen, war gleichbedeutend mit Selbstmord. Er mußte sich noch einmal einer List bedienen.
    »Aufhören! Im Namen des Cäsaren!« rief er mit Donnerstimme. »Der ist ein Feind des Kaisers, der den nächsten Stein wirft!«
    Erstaunt wich die erregte Menge vor ihm zurück. Schon sah er die drei Unglücklichen, die schon einige Treffer hingenommen hatten. Einer von ihnen, ein Jüngling noch, war ohnmächtig zu Boden gesunken.
    »Ich verhafte sie im Namen des Kaisers!« spielte Zamorra das Spiel eines Geheimpolizisten Caligulas. Die Menge nickte verständnisvoll. Ob fliegende Steine oder der Henker des Kaisers - die vermeintlichen Gotteslästerer würden sterben. Doch dann machte Professor Zamorra einen entscheidenden Fehler.
    Er beugte sich zu dem Ohnmächtigen herab, nahm seinen Kopf in seinen Arm und flößte ihm aus einer Tonschale, die er beiläufig ergriffen hatte, Wasser ein. Der Ohnmächtige schlug die Augen auf, während einige der Umstehenden die Szenerie neugierig betrachteten.
    Die Zeit war noch nicht reif für diesen Akt der Nächstenliebe. Noch regierte das eiserne Recht des Stärkeren, und Mitleid war ein Zeichen von Schwäche. Die Geheimpolizei des Caligula hatte jedoch überhaupt keine menschlichen Gefühle mehr, wenn es um die Erfüllung eines Auftrags ging.
    Und nun half einer dieser berüchtigten Garde einem einfachen Menschen in der Vorstadt - beugte sich herab in den Schmutz der Straße, um einem Menschen zu helfen, der bereits dem Tode geweiht war, wenn er vor Caligula gezerrt wurde.
    Der Ohnmächtige öffnete die Lippen. »Christus möge es dir lohnen!« sagte er leise. Aber doch laut genug, daß es die Umstehenden verstanden. Die Mienen der Männer wurden finster. Sie begannen, etwas zu ahnen.
    »Ein Christ! Ein Christ!« heulte eine Stimme auf. »Er wollte seine Glaubensgenossen mit einem Trick befreien. So soll er denn ihr Schicksal teilen!«
    Dann war nur das unartikulierte Heulen des Mob noch zu hören. Im Aufblicken sah Professor Zamorra wutverzerrte Gesichter und erhobene Fäuste.
    Dann flogen die ersten Steine…
    ***
    Michael Ullich spürte, wie seine Kräfte nachließen. Die Wunde blutete ziemlich stark und begann, wie Feuer zu brennen, öfters mußte der Junge gegen ihn überkommende Schwindelgefühle ankämpfen.
    Mehrfach versuchte er, durch einen geschickten Angriff Caligula zu überrumpeln. Aber der Kaiser war zu schnell. Waffenlos hatte Ullich keine Chance gegen ihn. Geschickt wich er zurück, wenn der Junge aus dem zwanzigsten Jahrhundert angriff, tänzelte aber mit gezücktem Schwert sofort vor, wenn Ullich versuchte, das Tempo des Kampfes zu verschleppen.
    Michael erkannte, daß der Cäsar ihn schon mehrfach tödlich treffen konnte. Doch an der wahnsinnigen Grimasse Caligulas erkannte er, daß ihm der Kaiser keinen leichten Tod gewähren würde.
    »Ich will dich hetzen, Barbar… will dich jagen… bis du vor mir im Staube liegst!« hechelte Caligula zwischen den Angriffen. »Und dann werde ich dich töten… mit vielen Schwerthieben töten… du wirst um den Tod winseln… !«
    In diesem Moment handelte Tina Berner. Sie merkte, daß

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