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0259 - Messalinas Höllentrank

0259 - Messalinas Höllentrank

Titel: 0259 - Messalinas Höllentrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Reich der Träume geschickt hätten. Bewußt verzichtete Zamorra auf die tödlichen Hiebe, von denen ein einziger ausgereicht hätte.
    Doch Zamorra wollte den Freund, der unter Zwang handelte, nicht vernichten.
    Endlich zeigten die gut plazierten Hiebe Wirkung. Ursus stieß pfeifend die Luft aus. Seine schenkeldicken Arme klappten nach unten. Mit einem ungläubigen Ausdruck im Gesicht kippte er wie eine gefällte Eiche nach hinten.
    »Wache!« gellte Messalinas spitzer Schrei. Sofort drangen mehrere Prätorianer mit vorgehaltenen Speeren in den Raum. Augenblicke später war Professor Zamorra überwältigt.
    »Nun… jetzt wirst du trinken!« Mit triumphierendem Blick näherte sich Messalina dem Parapsychologen, den die Prätorianer zwangen, den Mund zu öffnen. Lächelnd goß Messalina den Inhalt des Bechers hinein und nahm befriedigt zur Kenntnis, daß Professor Zamorra schluckte.
    Zu seinem Erstaunen blieb die erwartete Wirkung des Trankes aus. Doch Zamorra ließ es sich nicht anmerken, sondern spielte den total Entkräfteten.
    »Als Liebhaber ist er nicht mehr zu gebrauchen!« stellte die Kaiserin fest, während sich Zamorra insgeheim freute, daß alle auf seine Schauspielkünste hereinfielen. »Bringt ihn in das Gemach seines ehemaligen Leibwächters und schafft auch diesen nordischen Bären dorthin. Vielleicht eignet sich Zamorra zu einem anderen Tage dazu, mir einige Stunden zu versüßen.«
    Michael Ullich traute seinen Augen nicht, als man Professor Zamorra und Ursus in sein Gemach schleifte.
    »Die Kaiserin erwartet dich, Krieger!« erklärten die Sklaven, die schwer an den beiden Männern zu schleppen hatten. »Und sie wartet nicht gerne…!«
    Michael Ullich stöhnte auf. Dies war am heutigen Tage bereits das vierte Mal. Irgendwo waren auch ihm Grenzen gesetzt.
    Doch Kaiserin Messalina war unersättlich…
    ***
    Carsten Möbius folgte der Prozession des Todes. Um ihn herum neugierige Menschen, die einen Zeitvertreib darin sahen, einen Menschen sterben zu sehen.
    Möbius drängte sich zur Sänfte durch. Das Todesgrauen im Gesicht der Vestalin festigte seinen Entschluß, sie zu befreien. Sicherheitshalber überprüfte er den Sitz seiner neuen Wunderwaffe aus der Forschungsabteilung des Möbiuskonzerns. In seinem Kopf reifte ein kühner Plan.
    Möbius nahm sich vor, Zamorra und den bärenstarken Ursus zu Hilfe zu rufen. Vorerst mußte er einmal erkunden, wohin die Unglückliche gebracht wurde.
    Die Prozession zog zum Marsfeld, wo sich das gewaltige Mausoleum des Kaisers Augustus in unmittelbarer Nähe des Friedensaltars befand. Hier, wo in alten Zeiten die waffenfähigen Legionen Roms paradierten, wurden die Hinrichtungen durchgeführt.
    Carsten Möbius sah, daß an einer bestimmten Stelle eine Treppe in das Innere der Erde führte. Daneben waren an Gerüsten die fünf Halunken angebunden, die sich an Valeria vergangen hatten.
    Vibidia, die oberste Vestalin, gab das Zeichen. Fünf ehemalige Galeerensklaven schwangen schwere Lederpeitschen. Der Junge des zwanzigsten Jahrhunderts hielt sich die Ohren zu, als das Schmerzgebrüll der Männer aufgellte, während die Menge sich darüber lustig machte und wettete, wer von den Männern zuerst sterben werde.
    Schließlich hörten die Schreie auf. Ein hinzugezogener, griechischer Arzt stellte fest, daß die Männer ihre Tat mit dem Leben gebüßt hatten.
    Dann wurde Valeria ergriffen und die Treppe hinunter gezerrt. Ihre schrillen Angstschreie erstarben, als die fünf Henkersknechte eine mächtige Marmorplatte über den Eingang schoben.
    Valeria war dem Tode geweiht. Carsten Möbius ballte die Fäuste. In diesem Augenblick verfinsterte sich der Himmel. Die glühende Hitze, die wie eine gewaltige Glocke über Rom lag, wurde von einem eiskalten Windstoß zerrissen. Gewaltiges schwarzes Gewölk raste heran. Dumpf rollte in der Feme der Donner.
    Ein fürchterliches Gewitter war im Anzug.
    »Die Götter… die Götter geben ihr Zeichen… Jupiter selbst zeigt uns seine Gunst, daß wir die Erde vom Anblick der Frevlerin säuberten…« schallten Stimmen ringsum.
    »Nein… Jupiter zürnt… er läßt seinen Donner ertönen, damit wir sie freilassen!« riefen andere.
    Doch aufkommender Regen erstickte weitere Diskussionen. Auf Befehl der Vibidia postierten sich zehn Soldaten der Prätorianergarde um den Eingang zu der Höhle, die Valerias Grab werden sollte.
    Carsten Möbius hörte, daß die Männer erst nach dem dritten Tag abgezogen wurden. Danach war nicht mehr zu

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