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0259a - Der Tod im Poker-Club

0259a - Der Tod im Poker-Club

Titel: 0259a - Der Tod im Poker-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod im Poker-Club
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im Zimmer ist?«
    Ohne zu antworten, sah die Frau meinen Freund aus ihren glanzlosen Augen an. Phil faßte die Klinke an, holte tief Luft und' riß am Griff, einmal, zweimal, dann knackte es, und die Tür war offen. Nur ein paar Schrauben des Schließbleches hatte er herausgerissen. Phil zog die Tür auf und tastete nach dem Lichtschalter.
    Eine Neonschlange unter der Stuckdecke tauchte das Zimmer in Tageshelle.
    Phil drehte sich um. Die Frau stand noch immer wie versteinert.
    »Hallo, Mrs. Dolan. Es ist alles vorbei. Kommen Sie her.«
    Die Frau kam.
    »Sieht es gewöhnlich so in Mr. Dolans Zimmer aus?« fragte Phil leise.
    Das Bettzeug lag auf dem Boden verstreut. Ein Vorleger war auf gewickelt und unter das Bett geschoben. Der Stuhl lag umgekippt auf dem runden Veloursteppich. Auf der anderen Seite des Bettes baumelte die Nachttischlampe nur wenige Zoll über dem Fußboden.
    »Und Sie wollen nichts gehört haben?« fragte Phil zweifelnd.
    »No, Mr. Decker. Ich schlafe nämlich gegen Morgen erst fest ein.«
    Phil nahm ein zweites Taschentuch aus seiner Jacke, stülpte es über seine Hand und öffnete die Kleiderschranktür.
    »Fehlen Anzüge Ihres Mannes?«
    Die Frau trippelte zum Kleiderschrank und zählte nach.
    »Nein. Es fehlt kein Anzug.«
    Phil nickte und trat ans Bett. »Welchen Schlafanzug trug Mr. Dolan in der letzten Nacht?« fragte Phil.
    »Ich glaube einen dunkelblauen mit kartoffelkäfergelben Streifen.«
    »Haben Sie seinen Schlafanzug im Badezimmer gefunden?«
    »No, Mr. Decker. Aber was wollen Sie damit behaupten?«
    »Ich frage ein letztes Mal: Wo hält sich Ihr Mann auf?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Well. Ich vermisse den Schlafanzug, Mrs. Dolan. Sehen Sie ihn?«
    Mrs. Dolan blickte sich nach allen Seiten um.
    Phil bückte sich, zog den Fellvorleger unter dem Bett vor und wickelte ihn auseinander.
    In der Mitte befand sich ein tellergroßer roter Fleck, der an den Rändern rostbraun getrocknet war.
    ***
    Ich riß die Tür auf und sprang in Dolans Office. Der Geschäftsführer stand vor einem Schrank und drehte mir den Rücken zu. Als ich den Fuß über die Schwelle setzte, wirbelte Wardman herum. Seine Hände fuhren in die Jackentasche.
    »Stop, keine falsche Bewegung oder ich schieße, Wardman«, sagte ich gedehnt. Er starrte auf meine 38er, zog die Hände aus der Tasche und ließ sie locker am Körper herunterbaumeln.
    »Na, habt ihr herausgefunden, daß ich fünfmal vorbestraft bin, ihr verdammten Schnüffler?«
    »Und einmal wegen Vertriebs einer verbotenen Lotterie, Wardman.«
    »Ich kann mich nicht mehr erinnern. Aber was willst du von mir, G-man, daß du mir nachspionierst? Ich denke, es ist verboten, ohne einen Haussuchuhgswisch irgendwo einzudringen. Der Richter wird nicht sehr erbaut darüber sein, wenn ich ihm die Story auftische«, drohte er.
    »Ich habe den Haussuchungsbefehl. Hier ist er. Hast du die Koffer für die Abreise schon gepackt, Wardman?«
    »Was geht es dich an!« knurrte er böse.
    »Eine ganze Menge. Erst redest du deinem Boß die Flucht aus. Dann machst du selbst den gleichen Fehler.«
    Auf dem Schreibtisch stand ein kleiner Stahlkoffer, der bis an den Rand mit Papieren gefüllt war.
    »Und wenn es so wäre, G-man. Könntest du mich davor zurückhalten in einem freien Staat?«
    Ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel.
    »Reck die Hände in die Höhe, Wardman. Du hast eine Pistole in der Tasche. Besitzt du einen Waffenschein?«
    Seelenruhig präsentierte mir der Bursche einen Waffenschein, der allerdings auf Warden ausgestellt war.
    »Eine geschickte Fälschung, aber eine Fälschung«, sagte ich, »stell dich mit dem Gesicht an die Wand, halte die Hände hoch und tritt zwei Schritt zurück. Jetzt laß dich mit den Händen gegen die Wand fallen.«
    Der Bursche gehorchte. Ich trat von hinten an ihn heran und klopfte seine Taschen ab. Wardman trug einen Browning und ein Klappmesser in den Jackentaschen.
    »Ich werde mich beschweren, G-man. Und ich bin überzeugt, daß ich damit durchkomme. Denn der Waffenschein ist regulär in New York ausgestellt worden«, protestierte er.
    »Well, aber nicht von der zuständigen Behörde. Sonst wäre nämlich entdeckt worden, daß du zwar an dem angegebenen Geburtstag in McKinney geboren bist, aber unter dem Namen Fred Wardman.«
    »Egal, G-man, wir werden uns vor Gericht Wiedersehen«, tobte Wardman.
    »Davon bin ich überzeugt. Aber du auf der Anklagebank und ich als Zeuge!«
    »Dreckiger Polyp!« schrie Wardman, wirbelte herum und

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